Maas führt SPD in Saar-Wahl
Mit einem überragenden Ergebnis von 100 Prozent hat die saarländische SPD ihren Vorsitzenden Heiko Maas zum Spitzenkandidaten für die Landtagswahl gekürt.
Der 45-Jährige wurde am Samstag von einer Landesdelegiertenkonferenz in Saarbrücken einstimmig auf Platz 1 der Landesliste für die vorgezogene Wahl am 25. März gesetzt. Er gab sich siegesgewiss: "Wir spielen nicht auf Platz. Wir setzen auf Sieg."
Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) machte im Deutschlandfunk deutlich, dass sie nach der Wahl um jeden Preis eine große Koalition mit der SPD bilden will - auch wenn ihre Partei nur zweitstärkste Kraft werden sollte. Sie könne ja die Jamaika-Koalition von CDU, FDP und Grünen nicht wegen mangelnder Stabilität aufkündigen und dann eine neue Koalition mit der SPD von der Frage abhängig machen, "ob ich Junior- oder Seniorpartner bin", sagte sie. Dessen ungeachtet werde ihre Partei bis zum Letzten kämpfen, um stärkste Kraft zu werden.
SPD-Spitzenkandidat Maas sagte vor fast 460 Delegierten, die Sozialdemokraten seien zur Übernahme der Regierungsverantwortung in einer "ganz schwierigen Situation" bereit. "Meine Lieblingskonstellation wäre die absolute Mehrheit für die SPD", ergänzte Maas. Dies sei allerdings nicht sehr wahrscheinlich. Die Linkspartei bezeichnete er wegen ihrer Ablehnung der Schuldenbremse erneut als "nicht regierungs- und koalitionsfähig". SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles gratulierte Maas am Sonntag zu seinem Traumergebnis: "Das ist eine sehr gute Startposition."
Seine CDU-Gegenspielerin Kramp-Karrenbauer betonte, nach der Wahl werde sie die CDU in Verhandlungen über eine große Koalition führen, "und zwar unabhängig von der Frage, ob wir als Wahlsieger durch das Ziel gehen oder ob wir hinter der SPD liegen werden". Sie wolle eine stabile Regierung für die Zukunft, die am besten durch eine große Koalition gewährleistet sei, betonte Kramp-Karrenbauer. "Das Land braucht stabile Verhältnisse, und das, was die CDU dazu beitragen kann, das werden wir tun."
Die vorgezogene Neuwahl im Saarland wurde durch den Bruch der Jamaika-Koalition nötig. Sondierungsgespräche von CDU und SPD zur Bildung einer Übergangsregierung scheiterten. In den Umfragen liefern sich SPD und CDU derzeit ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Maas tritt zum dritten Mal als Spitzenmann der Saar-SPD zu einer Landtagswahl an. 2004 und 2009 unterlag er jeweils Peter Müller (CDU). (dpa)
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