Julian Assange fürchtet um sein Leben
Wikileaks-Gründer Julian Assange hat Angst um sein Leben. Es gebe Bedrohungen. Zudem warf er den USA vor, hinter den Vergewaltigungsvorwürfen gegen ihn zu stehen.
Wikileaks-Gründer Julian Assange fürchtet um sein Leben. "Es gibt eine Bedrohung für mein Leben. Es gibt Bedrohungen für meine Leute", teilte Julian Assange in seiner Unterkunft im Anwesen eines Bekannten in England mit. Er beschuldigte zudem die USA, verantwortlich für die Vergewaltigungsanschuldigungen gegen ihn zu sein. In den Vereinigten Staaten von Amerika wird derzeit ein Verfahren gegen den Wikileaks-Chef wegen Spionage und Verschwörung angestrebt.
Julian Assange lebt im Moment auf dem Anwesen seines Unterstützers Vaughan Smith im Südosten von England. Der Australier trägt eine elektronische Fußfessel und muss sich jeden Tag bei der lokalen Polizei melden. Wikileaks hatte in den letzten Wochen tausende zum Teil brisante Dokumente aus amerikanischen Botschaften herausgebracht, die die USA gegenüber einigen Staaten in Erklärungsnot gebracht hatten.
Schweden will Assanges Auslieferung, da ihm im skandinavischen Land sexueller Missbrauch zweier Frauen vorgeworfen wird. "Das Verfahren in Schweden ist ein Hohn", sagte Assange dazu. Assange stellte heraus, dass es eine Aussage einer der Zeuginnen gebe, dass sie hereingelegt worden sei. Außerdem soll eine der Zeuginnen ihre Aussage zurückgenommen haben.
Die englische Zeitung "Guardian", einer der Partnermedien von Wikileaks, hat derweil Einzelheiten über die Vergewaltigungsanklage aus Schweden veröffentlicht. Der schwerwiegendste Vorwurf laute demnach, Assange soll mit einer schlafenden Frau ungeschützten Sex gehabt haben. Dies wird sowohl in Schweden wi in Großbritannien als Vergewaltigung ausgelegt. Dem Medienbericht zufolge sollen nicht die ihn beschuldigenden beiden Frauen Anzeige erstattet haben, sondern nur als Zeuginnen ausgesagt haben. Das Verfahren sei von der schwedischen Staatsanwaltschaft eigenständig eingeleitet worden.
Wikileaks kommt indes immer mehr in Geldnot. Die Bank of America hatte Ende vergangener Woche mitgeteilt, keine Überweisungen mehr an Wikileaks-Konten weiterzuleiten. Wikileaks entspreche nicht den Richtlinien für Überweisungen der Bank of America, hieß es zur Begründung. Dies hatten zuvor bereits andere Geldinstitute wie Visa und Mastercard angekündigt. Damit wird es für Wikileaks schwerer, die lebensnotwendigen Spenden von Unterstützern auch tatsächlich entgegennehmen zu können. AZ
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