Wer sind die Anführer der Hamas?
Einer sitzt in Katar, zwei jagt die israelische Armee in Gaza. Diese Menschen sollen die Drahtzieher der Massaker vom 7. Oktober sein.
Angeblich ist die Hamas jetzt doch zu einer Waffenruhe und der Freilassung von Geiseln bereit. Wer aber entscheidet bei der Terrororganisation am Ende darüber? Ihre Führungsstrukturen sind kompliziert – und mindestens zwei ihrer Anführer gehen buchstäblich über Leichen.
Hamas-Anführer: Das sind Hanija, al-Sinwar und Deif
Ismail Hanija ist formell der Chef der Hamas. Seit 2017 führt der 61-Jährige von Doha aus, der Hauptstadt von Katar, das sogenannte Politbüro. Er wird dem gemäßigten Flügel der Terrororganisation zugerechnet und war zeitweise sogar bereit, für einen dauerhaften Waffenstillstand das Existenzrecht Israels anzuerkennen, wo zwei seiner Schwestern leben. Der Vater von 13 Kindern besuchte eine Schule der Vereinten Nationen und studierte danach an der Islamischen Universität von Gaza, an der er in Kontakt mit radikalen Unabhängigkeitsbewegungen kam. Nach mehreren kurzen Haftstrafen wurde er Dekan der Philosophischen Fakultät seiner Hochschule und später für ein Jahr sogar palästinensischer Ministerpräsident. 2018 setzten ihn die USA auf ihre Terrorliste.
Jihia al-Sinwar ist der Chef der Hamas im Gazastreifen und gegenwärtig vermutlich Israels meistgesuchter Mann. Der 61-Jährige dürfte der eigentliche Drahtzieher der Massaker vom 7. Oktober sein. Er gilt als ebenso intelligent wie skrupellos und wurde wegen seines brutalen Vorgehens gegen vermeintliche Kollaborateure auch schon der „Schlächter von Chan Junis“ genannt. In der Stadt im Süden des Gazastreifens ist er aufgewachsen. Dort war er in den Achtzigerjahren eines der Gründungsmitglieder der Hamas und dort baute er auch die gefürchteten Kassam-Brigaden mit auf. Über einen Gefangenenaustausch kam der mehrfache Mörder Sinwar 2011 nach 22 Jahren in israelischer Haft wieder frei. Gegenwärtig soll er sich in Rafah versteckt halten.
Mohammed Deif ist der Chef der Kassam-Brigaden. Spitzname: Die Katze mit den neun Leben. Das letzte bekannte Foto von ihm stammt aus dem Jahr 2000, als er kurze Zeit in israelischer Haft war, aber wieder entkommen konnte. Israel macht ihn für zahlreiche Selbstmordattentate, den Tod von Dutzenden Soldaten und Zivilisten und die Attentate vom 7. Oktober mitverantwortlich. Sieben Versuche, ihn auszuschalten, soll er bereits überlebt und dabei angeblich ein Auge, einen Fuß und einen Teil eines Armes verloren haben. Deif, 1965 als Mohammad Masri geboren, stammt wie Sinwar aus Chan Junis. Sein neuer Name bedeutet so viel wie „Gast“ und soll sich darauf beziehen, dass er aus Sorge vor einem israelischen Zugriff jede Nacht in einem anderen Haus übernachtet.
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Die Hamas Führung sind Terroristen, bewusst durch Netanyahu gepäppelt, um einen palästinensischen Staat zu verhindern. So die israelische Presse. Netanyahu hat sich selbst vor einiger Zeit zwei interessanten Ansatzpunkt zum besten gegeben :
- kein palästinensischer Staat unter seiner Regierung und
- wer einen palästinensischen Staat verhindern will muss die Hamas stärken.
Mithin ist das was geschah und aktuell geschieht genau das c was Netanyahu wollte. Sein Bruder kam in den 70ern durch Palästinenser um. Der Hass sitzt tief. Je mehr Gaza zerstört und ein Staat für die Palästinenser entfernt, desto zufriedener Netanyahu.
Bedauerlich aber war, die Hamas ist die einzige Institution, die sich für das seit 75 Jahren geschundene palästinensische Volk einsetzt, egal was auch immer berichtet wird.
@Rainer Kraus
Antwort von Gunther Kropp, Basel
Sie möchten zum Ausdruck bringen, die arabischen Staaten haben die palästinensischen Brüder im Stich gelassen und sind auf die Hilfe einer Terrororganisation angewiesen?
Bleibt nur noch die Frage, wer sind die Fädenzieher dieser Marionetten?
Gunther Kropp, Basel