Walter Riester rechnet mit Rentenpolitik der Parteien ab: "Ziemlich hilflos"
Exklusiv Walter Riester hält die nach ihm benannte Rente für gar nicht so schlecht wie ihr Ruf. Mit der aktuellen Rentenpolitik der Koalition geht er aber hart ins Gericht.
Der frühere Sozialministeriums Walter Riester (SPD) geht hart mit den Rentenplänen der Parteien ins Gericht. Den Herausforderungen bei der Rente stehe die Politik „im Moment ziemlich hilflos gegenüber“, kritisierte Riester in einem Interview mit unserer Redaktion. Das System komme in den nächsten Jahren „in viel größere Kalamitäten als es die aktive Politik bisher wahrhaben will.“
Walter Riester kritisiert Rentenpolitik der Großen Koalition
Alleine in den vergangenen Jahren habe der Staat rund 1,7 Billionen Euro für die Alterssicherung seiner Bürger ausgegeben. Sowohl die geplante Aktienrente der FDP als auch die Generationenrente der Union würden den Wahltag daher nicht überleben, betonte Riester. Zwei Prozent der Beitragseinnahmen in Aktienanlagen zu investieren, wie die FDP das fordere, würde die Rentenkasse jedes Jahr rund 27 Milliarden Euro kosten - Geld, das dann für die gegenwärtigen Rentner fehle.
Der Vorschlag der CDU wiederum, für jedes Kind von der Geburt an schon Rentenbeiträge zu zahlen, klinge zwar gut. In der Praxis aber sei das genau so wenig finanzierbar wie die von der CSU zusätzlich noch geforderte Ausweitung der Mütterrente: „Wünschenswert, aber nicht finanzierbar.“
Auch seine eigene Partei schonte der frühere Minister nicht: Den von der SPD geplanten verpflichtenden Staatsfonds für eine private Zusatzvorsorge hätte sie mit ihm schon vor 20 Jahren haben können, sagte er. „Ich wollte damals genau das.“ Damals aber hätten die SPD und weite Teile der Grünen von einer solchen Lösung nichts wissen wollen.
Riester-Rente ist nach Auffassung von Walter Riester besser als ihr Ruf
Die nach ihm benannte Riester-Rente auf freiwilliger Basis sei aber trotzdem „besser als ihr Ruf.“ Riester: „Diese permanente Verwirrung und die Schlechtrederei der vergangenen Jahre haben natürlich ihre Spuren hinterlassen und die Leute verunsichert.
Andererseits sind 16,5 Millionen Verträge eine ganze Menge – auch wenn ein paar Millionen davon nicht mehr aktiv bedient werden.“ In jedem Fall sei das ergänzende Vorsorgesparen heute nötiger denn je. Dass die SPD sich dennoch von ihr verabschiede, sehe er, sagte Riester. „Gleichzeitig aber verabschieden sich auch viele Wähler von der SPD.“
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"Dass die SPD sich dennoch von ihr verabschiede, sehe er, sagte Riester. „Gleichzeitig aber verabschieden sich auch viele Wähler von der SPD.“
Diesen pseudo Zusammenhang aufzumachen ist lächerlich und anmaßend. Die teuerste, bürokratischste, ungerechtigtste Altersvorsorge der Welt als SPD Wahlk(r)ampfschlager? Das ist doch nur ein schlechter Witz!