Warum in Ulm ein Platz nach einem kamerunischen König benannt wurde
Plus Der Bundestag soll den getöteten kamerunischen König Rudolf Duala Manga Bell rehabilitieren. In Ulm hat man besondere Erinnerungen. Und ein Mann hat noch mehr vor.
Bunte Blätter leuchten in der Oktobersonne, eine Straßenbahn rauscht vorbei. Vor einer Stele steht ein Mann, vollbärtig und barfuß, im Unterhemd und mit einem Rock um die Hüften. Der Mann ruft etwas und viele Stimmen antworten. Eine traditionelle afrikanische Weihe hat die Stadt Ulm angekündigt. Doch was hier geschieht, ist viel mehr. Es ist Vergebung für einen Mord.
Wenige Tage nach der Zeremonie sitzt Guy Kouemou auf einem Sessel zwischen Bamileke-Skulpturen und sagt: "Es ist wichtig, dass wir mit der Aufarbeitung der Kolonialzeit anfangen. Und für mich ist es schön, dass das hier passiert." Die Stele und der Platz, auf dem sie steht, erinnern an Rudolf Duala Manga Bell. Ulmer Gymnasiast, König des Duala-Volks in Kamerun, friedlicher Gegner der Kolonialherrschaft, Opfer deutscher Unrechtsjustiz. Heute ist er ein Volksheld in seinem Land. Zur Einweihung des Platzes reiste eine Delegation aus Kamerun an. Priester baten die Seele des Toten um Vergebung. "In der afrikanischen Mythologie kann es keine Weihe ohne einen Wiederanfang geben", erklärt Kouemou.
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