Kirchen verlieren immer weiter an Vertrauen
Eine Forsa-Studie zeigt: Besonders die Katholikinnen und Katholiken hadern mit ihrer Institution. Menschen im Osten fühlen sich der Kirche fern.
Sie könnten ein Stabilitätsanker in der Krise sein, doch immer weniger Menschen haben grundlegendes Vertrauen: Die Kirchen in Deutschland verlieren weiter an Rückhalt, wie eine aktuelle Umfrage des Meinungsforschungsinstitutes Forsa zeigt. „Ein geringeres Vertrauen als die katholische Kirche haben von den insgesamt 36 im Forsa-Institutionen-Ranking untersuchten Institutionen nur noch die Manager, der Islam und die Werbeagenturen“, analysiert Forsa-Chef Manfred Güllner. Besonders bitter ist die Botschaft für die katholische Kirche: Nur noch zwölf Prozent aller Bundesbürger haben laut der Demoskopen zur katholischen Kirche großes Vertrauen. Zur evangelischen Kirche haben immerhin 33, zum Papst 26 Prozent großes Vertrauen. Das Vertrauen zu den beiden christlichen Kirchen und zum Papst ist im letzten Jahr um jeweils drei Prozentpunkte zurückgegangen. Zum Vergleich: Deutlich größer ist mit 43 Prozent das Vertrauen der Deutschen in den Zentralrat der Juden.
Ostdeutsche fühlen sich der Kirche fern
Wie rasant der Verlust an Ansehen für die Kirchen vor sich geht, zeigt ein Vergleich mit dem Jahr 2017. Damals hatten noch 28 Prozent Vertrauen in die katholische Kirche. Seither plagt sich die Institution mit Missbrauchsskandalen. Fragt man nur die Katholiken, sind es heute 29 Prozent, die ihrer eigenen Kirche vertrauen – bei den Protestanten sind es 59 Prozent, die ihrer Kirche trauen. Als besonders kirchenfern erweisen sich nach wie vor die Ostdeutschen, kirchennäher sind die Anhänger der Union. „Anhänger der AfD haben weder zum Zentralrat der Juden und zum Islam noch zu den beiden christlichen Kirchen Vertrauen“, so Güllner.
Die Diskussion ist geschlossen.
Kirchen und Religionen vermitteln Werte. Das sollten sie zumindest in positiver Art und Weise. Nur, wenn diese selbst nicht ordentlich in den eigenen Reihen Verfehlungen nachgehen, wie etwa medienwirksam und recht unverfroren ein Herr Wölki, dann verlieren die Leute das Vertrauen und ziehen irgendwann von dannen.
Grundwerte, die nicht mehr durch die Kirche oder Religionen vermittelt werden, sind aber auch dann zunehmend ein Problem, wenn sich so manch einer stattdessen bei den "sozialen Netzwerken" sein Weltbild formt. Das wird nicht lustig, die Anfänge sind schon gemacht und man sieht langsam die Konsequenz für die Gesellschaft.