Indien verbietet Export von Weizen
Eigentlich wollte Indien die Lücke in der Welternährungskrise schließen. Doch nun verbietet das Land den Export des dringend benötigten Weizens mit sofortiger Wirkung.
Indien hat den Export von Weizen mit sofortiger Wirkung gestoppt. Grund dafür sei die unsichere Ernährungslage im Land. Denn eigentlich wollte Indien die Lücke in der Welternährung schließen, die der Ukraine-Krieg aufgerissen hat.
Indien: Weizenpreis bedroht Ernährungslage im Land
Der sprunghafte Anstieg des weltweiten Weizenpreises bedrohe die Ernährungssicherheit Indiens und benachbarter Staaten, heißt es in einer Bekanntmachung der Regierung.
Der Angriffskrieg auf die Ukraine hatte den Weizenpreis in den vergangenen Wochen in die Höhe getrieben. Etwa ein Drittel der weltweiten Weizen- und Gasexporte entfielen vor Kriegsbeginn auf Russland und die Ukraine. Seit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine Ende Februar sind die ukrainischen Häfen blockiert. Etwa 40 Millionen Tonnen des Getreides lagern dort.
Zwar ist Indien der zweitgröße Weizenproduzent der Welt, das Land verbraucht allerdings den größten Teil seiner Ernten selbst. Zudem bedrohen Hitzewellen nun die Ernteerträge des Landes.
Welthungerhilfe warnt vor drastisch steigender Zahl hungernder Menschen
Eigentlich hatte sich Indien zum Ziel gesetzt in den Jahren 2022 und 2023 zehn Millionen Tonnen Weizen zu exportieren, um von kriegsbedingten Versorgungsengpässen zu profitieren. Außerdem sollten neue Märkte in Europa, Asien und Afrika erschlossen werden.
Bereits vor der Entscheidung der indischen Regierung warnte die gemeinnützige Organisation Welthungerhilfe vor einem "noch drastischeren Anstieg" hungernder Menschen. Derzeit leiden laut der Organisation weltweit etwa 800 Millionen Menschen unter Hunger. Steigende Lebensmittelpreise durch den Ukraine-Krieg könnten die Zahl der Hungernden weiter erhöhen.