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Witwenrente
11.07.2023

Ein Auslaufmodell? Die Witwenrente sorgt für Diskussionen

Ehepartner verstorben? Hinterbliebenenrente kann in dieser Situation finanziell entlasten.
Foto: Christin Klose, dpa

Die Wirtschaftsweise Monika Schnitzer sorgt mit einem Vorschlag zum Thema Witwenrente für eine aufgeregte Debatte. Was hinter der Idee steckt.

Seit mehr als 100 Jahren können Hinterbliebene in Deutschland die sogenannte Witwenrente beantragen. Sie trägt dem Umstand Rechnung, dass Männer im Schnitt deutlich höhere Altersbezüge bekommen als Frauen. Monika Schnitzer ist die Vorsitzende des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, kurz Wirtschaftsweise genannt, und will die Witwenrente in ihrer jetzigen Form abschaffen. Die 61-Jährige plädiert stattdessen für eine Stärkung des Rentensplittings, das derzeit kaum angewendet wird. Der Vorstoß zur Reform der Witwenrente sorgt einerseits für Aufregung, stößt in Teilen aber durchaus auf Zustimmung.

„Die jetzige Regelung reduziert die Anreize, eine eigene Beschäftigung aufzunehmen“, sagte Schnitzer dem Spiegel. „Außerdem tragen so alleinstehende Beitragszahlende zur Finanzierung von Rentenansprüchen für nicht erwerbstätige Partner bei, die selbst nicht in das System einzahlen.“ Hintergrund ist, dass Hinterbliebene unter bestimmten Voraussetzungen eine Witwenrente beantragen können – egal, ob eigene Ansprüche erworben wurden oder nicht.

Rentensplitting statt Witwenrente

Die Wirtschaftsweise Schnitzer will stattdessen das vor über 20 Jahren eingeführte Rentensplitting stärken: Der Partner mit den höheren Einkünften gibt dabei einen Teil seiner Ansprüche an die Partnerin ab. Da dafür einige Voraussetzungen erfüllt sein müssen, kommt das aber bislang selten zur Anwendung. 

CSU-Chef Markus Söder riet auf Twitter: „Finger weg von der Witwenrente!“ Schnitzers Vorschlag sei „ein Angriff auf viele Familien und die Lebensplanung vieler Frauen“, erklärte der Wahlkämpfer. Unions-Fraktionsgeschäftsführer Thorsten Frei warf der Ökonomin laut Bild am Sonntag einen „Frontalangriff auf Familien“ vor. Bundestagsvizepräsident Wolfgang Kubicki (FDP) sagte der Zeitung zufolge, die Idee verunsichere „Millionen von älteren Ehepaaren", deren Lebensplanung auf die Zusage dieser Altersabsicherung aufgebaut war.

Video: AFP

Die Vorstandsvorsitzende des Sozialverbandes SoVD, Michaela Engelmeier, betonte im Gespräch mit unserer Redaktion die „wichtige solidarische Funktion“ der Witwenrente innerhalb der gesetzlichen Rentenversicherung. „Für viele – vor allem ältere – Frauen war es oft nicht möglich, neben der Familie noch einer Erwerbstätigkeit nachzugehen, auch weil Kinderbetreuungsmöglichkeiten gefehlt haben“, erklärte sie. Das Einkommen von Menschen mit nur einer Rente liege im Schnitt bei 988 Euro im Monat. Bei Frauen erhöhe die Witwenrente die Altersbezüge um durchschnittlich 500 Euro.

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Linke und Sozialverband nicht grundsätzlich gegen Abschaffung von Witwenrente

Die Linksfraktion im Bundestag verweist ebenfalls auf die Bedeutung der Witwenrente. Ohne sie würden viele Frauen gerade im Westen in Altersarmut und damit im Bürgergeld für Rentner landen, sagte ihr Rentenexperte Matthias W. Birkwald unserer Redaktion. „Das könnte auch ein verpflichtendes Rentensplitting, wie es Frau Schnitzer vorschlägt, nicht verhindern“, erklärte er. Die Linke ist demnach gegen Schnitzers Vorschlag, würde ihm aber folgen, wenn ihre Idee einer solidarischen Mindestrente von 1200 Euro netto für Alleinstehende umgesetzt würde und Frauen auf dem Arbeitsmarkt gleichgestellt wären.

Auch der SoVD schließt ein verpflichtendes Rentensplitting nicht grundsätzlich aus. „Eine Reform dürfte sich allerdings aus unserer Sicht nur auf die Zukunft beziehen und auch nur dann, wenn die Rahmenbedingungen stimmen“, sagte Monika Engelmeier. Zunächst bleibe das Ziel bestehen, den Erwerb eigener Rentenansprüche von Frauen zu stärken. Das jedoch sei nur zu erreichen, „wenn es ausreichen Kita- und Ganztagsschulplätze sowie gute Arbeitsmarktbedingungen und Löhne gibt.“

Bedingungsloses Grundeinkommen statt Bürgergeld? Ein Gericht schreitet ein

Themen folgen

Die Diskussion ist geschlossen.

13.07.2023

Demnächst kommt dann nach die Alten sollen die WOhnungen für Junge räumen und schafft die Versorgung alter Menschen durch die Witwenrente ab vielleicht noch die Steigerung: EInführung des Modells Pharao. Der nahm seine Ehepartnerin nach seinem TOd lebendig in die Gruft mit...

13.07.2023

Hollywoodfilme sind keine wissenschaftlichen Tatsachen. Die Pharaonen nahmen nicht ihre mit in die Gruft. Schon gar nicht lebendig.
Es gibt Belege, dass es durchaus so etwas zeitweise gab. Beispielsweise in China. Dort wurde aber die "Begleiter" in der Regel getötet. Oft durch Gift. Es wurden aber meist Figuren für Dienste und Arbeiten im Jenseits mitgegeben.
Die Witwen von Pharaonen stiegen teilweise sogar zu Herrscherinnen auf. Die bekannteste ist Hatschepsut. Aber auch zahlreiche weitere Witwen die herrschten oder quasi herrschten gab es.

Außerdem. Durch die Abschaffung der Witwenrente bleiben Alte nicht unversorgt. Die meisten erhalten trotzdem eine Rente.
Wir jammern laufend hier in Deutschland rum. Wenn aber etwas reformiert werden soll ist erst mal jeder sofort dagegen.
Wieso sollte man nicht mal über das Rentensplitting oder ähnliches nachdenken? Oder allgemein, dass wir unser Sozialsysteme mehr so gestalten, dass Leistungswille auch sich auszahlt?
Viele sind für Kürzungen im Sozialsystem. Aber keiner in Bereichen, die ihn eventuell betreffen könnten.
Abgesehen davon. Viele jammern laufend, dass sie mal keine oder fast keine Rente mal bekommen wird. Wieso regen sich dann genau diese Personen wegen der Witwenrente auf, wenn sie so und so schon keine Rente kriegen?

10.07.2023

@ Walter K.: "...denn viele Frauen verzichten schon alleine deswegen auf ein eigenes Beschäftigungsverhältnis, weil der Mann entsprechend gut verdient, und sie sich deshalb nur um die Kinder kümmern wollen...".

Und genau darum geht es.

Je mehr Frauen in diesem Land in Beschäftigung sind, desto mehr Konkurrenzkampf auf dem Arbeitsmarkt, desto billiger die Arbeitskraft.
Dies wird schon seit den 90er Jahren forciert von der Wirtschaft mit Hilfe der willigen Politiker.
Auch wenn alle schreien, wir brauchen Fachkräfte, merkt denn keiner wie es hier mit den Reallöhnen bergab geht? Bald sind wir in dieser Hinsicht bei Europas armen Ländern einzustufen. Bei den Renten ist es teilweise jetzt schon so weit.
Und ein willkommener Nebeneffekt ist, das man den Kleinkinder schon früh mit linksgrüner Gehirnwäsche deren familienfeindliche Ideologie eintrichtern kann. Nachdem sie als Säuglinge in unterbesetzten Krippen von fremden Menschen aufgezogen werden.

10.07.2023

>>Je mehr Frauen in diesem Land in Beschäftigung sind, desto mehr Konkurrenzkampf auf dem Arbeitsmarkt, desto billiger die Arbeitskraft.<<

Vom demografischen Wandel haben Sie scheinbar noch nie etwas gehört oder verstanden, um was es da geht. Ihre sogenannten Argumente sind nichts anderes als das nachplappern von AfD-Parolen, nur haben die mit der Realität rein gar nichts zu tun. Denn es werden händeringend überall Arbeitskräfte gesucht, teilweise wird schon ein Handgeld angeboten, wenn man in der Firma eine Stelle besetzt. Bezüglich der Reallöhne empfehle ich Ihnen diese Seite mal zu lesen.
https://www.bpb.de/themen/arbeit/arbeitsmarktpolitik/322503/lohnentwicklung-in-deutschland-und-europa/#node-content-title-1

11.07.2023

Ja Herr K.,
Ihr Link bestätigt meine Worte, D ist nur noch Mittelklasse mit negativem Trend.
Dass auch Ihnen nicht mehr einfällt, als die AFD/Nazikeule zu schwingen, ist bezeichnend für Menschen Ihrer Couleur. Auf das was ich gesagt habe, haben auch Sie keine Antwort.
Es ist immer noch so, dass die meisten Eltern die Kinder eigentlich am liebsten von der Mutter erziehen würden.
Leider können sich viele das nicht mehr leisten, weil die Väter einfach zu schlecht bezahlt werden. So müssen sie die armen Würmchen in fremde Obhut überforderter Erziehern geben, wo sie dann die ersten 6 Jahre des Lebens mehr oder weniger "erzogen" werden. Was vielfach (nicht immer) dabei herauskommt, sehen wir im Verhalten vieler Kinder und Jugendlicher.
Ein Kind gehört mind. die ersten 4 Jahre in die Obhut der liebevollen Mutter, die auch fürs Kind Zeit hat.
Sagt sowas auch die AFD? Ich weiß es nicht, weil ich mich mit deren Tun mangels Sympathie nicht auseinander setze. Aber wenn sie es sagt, hat sie Recht, auch wenn manche den Deutschen eintrichtern wollen, Meinungen aus bestimmten Ecken wären von Natur aus falsch und abzulehnen.

10.07.2023

Das Einzige, was man hier sieht, ist doch, dass auf Biegen und Brechen wieder das Füllhorn über Teilen der Bevölkerung ausgeschüttet werden soll und dies auf Kosten eines anderen Teils der Bevölkerung. Schon mal etwas davon gehört, dass zu viel Sozialstaat sich negativ äußert? Andere Staaten, insbesondere die Nordischen können hiervon ein Lied singen. Aber scheinbar kann man der Bevölkerung ja so ziemlich alles versprechen, wer letztlich die Zeche zahlt scheint ja egal zu sein.

10.07.2023

Das Problem ist doch, dass viele Frauen ab dem ersten Kind daheim bleiben und allerhöchstens mal irgendwann wieder einen Minijob machen. In anderen Ländern arbeiten die Frauen auch. Und wohl spätestens, wenn die Kids aus der Grundschule raus sind, dann kann man wirklich wieder Vollzeit arbeiten. Man kann sich auch den ganzen Tag mit dem Haushalt "spielen". Solange man kleine Kinder betreut, ist es ja ok, nur Teilzeit zu arbeiten. Die Haushaltsarbeit geht schliesslich alle Familienmitglieder etwas an. Ich kenne genug Frauen, die ihren 12-jährigen Kindern noch die Schuhe putzen, neben den Hausaufgaben sitzen und die Kinderzimmer aufräumen. Und Einkaufen fahren sie auch jeden Tag. Echt, so viel Langeweile müsste ich mal haben.

10.07.2023

Interessant, wie man versucht anderen Personen den eigenen Lebensstil aufzudrücken; so nach dem Motto, ich mach das so, folglich ist alles andere unsinnig!

11.07.2023

Das hat mit Aufdrücken wenig zu tun. Aber man lässt letztlich die Allgemeinheit der Beitragszahler dafür zahlen, dass man seinen Lebenstil (!) gelebt hat. Wir haben einen erheblichen Mangel an Arbeits- und Fachkräften. Ich kenne etliche gut ausgebildete Frauen die bestenfalls noch halbtags gehen. Die Kinder teils nicht mal mehr im Hause. Aber reicht ja auch so. Mir tät mein Gehalt auch zu dreiviertel reichen, ggf. mit Einschränkungen auch nur die Hälfte. Nur halt schaut es dann in der Rente nicht sooo toll aus, vorallem wenn die Rentne des Partners wegfällt.

10.07.2023

Die Hinterbliebenenversorgung, um es etwas neutraler zu nennen, ist durchaus korrekturbedürftig. Wir leben nicht mehr in den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts. Heute ist mit Teilzeiten, Erziehungszeiten etc. etc. soviel deutlich familienfreundlicher geworden. Warum soll ich Leute alimentieren, deren Lebensentwurf anscheinend das Leben als Hausfrau/mann ist? Ist das nicht Aufgabe der Familie selbst? Gleichzeitig haben wir Rentner im Lande die trotz voller Arbeitszeiten zu knappsen haben. Da muss angesetzt werden. Es braucht Anreize rentenversicherungspflichtig zu arbeiten.

10.07.2023

Der Staat ist trotz Super-Rekord-Einnahmen chronisch pleite

Ukraine-Krieg, Waffen, Sondervermögen, Migrationskosten, Pensionen, Super-Sonder-Gaseinkauf müssen bedient werden - an allem ist der RUSSE schuld - man schaue sich nur mal den Haushalt für 2024 an

Was macht man dann:
Man zündet Nebelkerzen für Reduzierung von Staatsleistungen mit Hilfe von Super-Experten

Wer sich dann am wenigsten beschwert, hat dann verloren

Das nächste wird dann das Elterngeld sein, das nächste wird dann das Bürgergeld sein, BaföG steht auf der Agenda, man betrachte nur mal die Horrorliste von Finanzminister Lindner

10.07.2023

Chronisch pleite? Sie eröffnen Grimms Märchenstunde :) Ich wüsste nicht, daß Deutschland zahlungsunfähig ist. Bei so gut wie allen Ratingagenturen ist Deutschland mit AAA gelistet, falls Ihnen das etwas sagt. Wohl eher nicht.

10.07.2023

@Wolfgang B.:
Ob ein Kommentator den Jargon der Börsianer, wie z. B. „Triple A“, draufhat oder nicht, ist doch egal. Aber schon sowas von …

Nicht hinzunehmen ist allerdings, wenn die Experten auf Bedenken nicht eingehen, die ihnen bekannt sein müssten. Vor 14 Tagen habe ich bereits in anderem Zusammenhang auf den im Handelsblatt veröffentlichten Gastkommentar „Deutschlands Kreditwürdigkeit wird überschätzt“ hingewiesen. Dort beschreibt Daniel Stelter die Probleme Frankreichs mit der auf „AA-“ gesenkten Bewertung und zieht einen Vergleich zu Deutschland:
„So sieht die Europäische Kommission im „Fiscal Sustainability Report 2021“ auf Deutschland höhere künftige Belastungen aus der Alterung zukommen als auf Frankreich. Der Konsolidierungsbedarf wäre demnach in Deutschland sogar größer als im Nachbarland.“

10.07.2023

Nein, das ist nicht egal. Ein Staat der chronisch pleite ist hat wohl ein Rating C (oder noch mehr Cs). Die Ratings sind doch kein ausschliesslicher Börsenjargon sondern ein alllgemeiner Hinweis auf die Kreditwürdigkeit und somit auf die Finanzen des Staates. Selbst AA wäre noch sehr gut, die gewünschten Kredite würden sich vielleicht um 1% verteuern.

10.07.2023

@Wolfgang B.
apropos Grimms Märchenbuch und AAA - da bringen Sie doch ein wenig durcheinander!

Ende Juni 2023 hat der Bundes-Rechungshof gewarnt und die Frage in den Raum gestellt: "Müssen die Steuerzahler die Bundesbank retten?"

Die Unterscheidung zwischen Pleite und doch AAA, das hätten Sie spätestens zu diesem Zeitpunkt selbst erkennen können und hätte Sie daran gehindert, den AAA Götzen als Heiligtum anzubeten

10.07.2023

Peanuts, die (fast) nichts mit der Finanzstärke unseres Staates zu tun haben. Im Jahre 2022 schloß die Bundesbank mit 0 ab (kein Verlust/kein Gewinn). Für evtl. künftige Verluste hat die Bundesbank einen Puffer von 20 000 000 000 € gebildet. Das ist aber ein ganz anderer "Kriegsschauplatz". Natürlich kann ich auch nicht in die Zukunft sehen, aber in der Vergangehit war unser Staat nicht chronisch pleite. Und er wird es auch nicht werden too big to fail.

11.07.2023

@Wolfgang B.: „Peanuts“?
Bereits 2012 bereiteten dem Bundesbank-Präsidenten Weidmann die Milliardenrisiken bei den Euro-Notenbanken große Sorgen. Der Wirtschaftsweise Bofinger hielt das für eine "Jammer-Diskussion". Hans-Werner Sinn schrieb 2012 im Spiegel dazu: „Dabei hat Weidmann recht!“
Als ich dann vor mehr als fünf Jahren in den Ruhestand ging, hatte ich den Freiraum, um mich mit diesem Thema zu beschäftigen. Als Abschlussprüfer schrieb ich quasi als Kollege die Wirtschaftsprüfer mit der Frage an, inwiefern es mit den Berufsgrundsätzen vereinbar ist, diesen alles überragenden Vermögenswert (ausgewiesen unter Sonstiger Aktiva, für gewöhnlich eine Bilanzposition für eher unbedeutende Werte) als werthaltig zu testieren. Ich erhielt – wie fast zu erwarten war – keine Antwort.
Aber das Urteil eines Ruheständlers ist nicht maßgeblich. Allerdings denke ich, kein Kaufmann würde einen Vermögenswert mit mehr als einer Billion Euro in seine Bilanz einstellen, über den er nicht verfügen kann und dessen einziger Ertrag in gelegentlichen Zinszahlungen besteht. (Während Lindner sagte, seine Vorgänger im Finanzministerium hätten Anlegern in Staatspapieren einen Inflationsschutz gewährt, genießen die deutschen Target2-„Forderungen“ diesen Schutz nicht.)
Die FAZ berichtete zwar im März 2023 vom „Abschied vom Target-2-System“, das Risiko mit den Salden wird aber vermutlich bleiben. (Für Mai 2023 weist Hans-Werner Sinn in seiner Grafik immer noch einen Saldo von 1,082 Billionen Euro aus!)

Zum Stichwort „Peanuts“ hier mal ein Vergleich:
Risikobetrag von 1 082 000 000 000 €
„Puffer von 20 000 000 000 €“

11.07.2023

@Herr Eimiller: Und wie ist denn heute der aktuelle Stand? Risiken gibt es doch im Finanzsektor immer. Welche Risiken sind denn seit 2012 eingetreten? Ausgangspunkt war der chronische Pleitestaat Deutschland - und ich sagte dazu "nein".

11.07.2023

@Wolfgang B.:
Wie ist denn heute der aktuelle Stand?
Welcher Schaden ist denn seit 2012 eingetreten?

Die EZB ist nicht als auskunftsfreudig bekannt. Und genauso wenig konnte ich jetzt Geschäftsberichte der Banca d’Italia und der Banco de España auffinden. (Bekanntlich sind es die beiden Zentralbanken, die vom Verzicht auf einen periodischen Ausgleich der Zahlungssalden am meisten profitieren.)
So bin ich auf das angewiesen, was im Geschäftsbericht 2022 der Bundesbank steht. In diesem Zusammenhang von Interesse ist

unter Erläuterungen zur Bilanz auf S. 51 f.:
„Zum Jahresende ergibt sich eine um 8 403 Mio € auf 1 269 076 Mio € gestiegene Nettoforderung der Bundesbank gegenüber der EZB, welche in der Unterposition 9.4 „Sonstige Forderungen“ ausgewiesen wird. Der Nettosaldo wird (…) zum jeweils geltenden Hauptrefinanzierungssatz verzinst.“

und unter den „Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung“ auf S. 60:
„Ab Juli 2022 fallen durch die erstmalige Anhebung des Hauptrefinanzierungssatzes seit 2016 auf über 0 % wieder Zinserträge von 7 298 Mio € aus der Verzinsung der TARGET2-Forderung gegenüber der EZB an.“

Wenn einem Zinsertrag von 7,3 Mrd. € (in sieben Jahren) ein Inflationsverlust von vermutlich weit mehr als 100 Mrd. € gegenübersteht, dann kann das niemand gefallen, schwarze Null hin oder her.

10.07.2023

Da denkt jemand laut nach und das halbe Land springt auf das Pferd der Empörungskultur von Frau Claudia Roth. Für alle zur Beruhigung: "Bestandsrentenkunden" wären nicht betroffen. Zitat: "ein Angriff auf viele Familien und die Lebensplanung vieler Frauen". SchöneLebensplanung wenn diese damit kalkulieren, daß ihr Mann vor ihnen "abkratzt". Eine Lebensplanung auf die Witwenrente aufbauen? Spielt bei uns keine Rolle.

10.07.2023

>> „Die jetzige Regelung reduziert die Anreize, eine eigene Beschäftigung aufzunehmen“, sagte Schnitzer dem Spiegel. <<

Der Tod des Partners als Lebensentwurf?

Echt jetzt?

10.07.2023

>>Der Tod des Partners als Lebensentwurf?<<

Wie kommen Sie denn auf so eine Schnapsidee, Peter? Ehen haben es so an sich, dass sie auch oft scheitern. Wer also nicht für sich selbst vorsorgt, dem droht später die Altersarmut. Denn es werden zwar bei einer Scheidung die Rentenansprüche beider Partner während der Ehezeit ermittelt, und die schwächere Partei bekommt Ansprüche aus dem Rentenkonto der stärkeren Partei, aber das sind oft sehr niedrige Beträge. Man schließt doch auch Lebensversicherungen ab, um eine gewisse Sicherheit für die Familie zu gewährleisten. Oder ist da der Tod des Partners auch ein Lebensentwurf?

10.07.2023

>> Wie kommen Sie denn auf so eine Schnapsidee, Peter? Ehen haben es so an sich, dass sie auch oft scheitern. <<

Was hat nun das Scheitern einer Ehe mit dem Tod eines Ehepartners zu tun?

(edit/mod/NUB 7.3/Ausdrucksweise)

10.07.2023

(Folgeedit/mod)

Das sollten Sie sich besser selbst fragen. Denn Sie unterstellen zumindest indirekt allen Frauen, dass sie ohne eigene Beschäftigung den Tod des Partners als Lebensentwurf sehen würden. Frau Schnitzer hat aber nur auf eine Lebenswirklichkeit hingewiesen, denn viele Frauen verzichten schon alleine deswegen auf ein eigenes Beschäftigungsverhältnis, weil der Mann entsprechend gut verdient, und sie sich deshalb nur um die Kinder kümmern wollen. Aber es gehört eben auch zur Lebenswirklichkeit, dass auch Ehen scheitern, und dann ist es für beide Partner in Hinblick auf die spätere Rente besser, wenn auch beide in die Rentenversicherung einbezahlt haben.

10.07.2023

Andreas B., Sie haben sich offenbar mit dem Thema gar nicht richtig auseinander gesetzt und fallen auf das politische Getöse von CSU und FDP herein. Lesen Sie den Artikel in der Augsburg Allgemeinen: https://www.augsburger-allgemeine.de/politik/kommentar-was-in-der-hitzigen-debatte-ueber-die-witwenrente-uebersehen-wird-id67111256.html?wt_mc=redaktion.escenic-reco.article.desktop.
Es geht nicht um bestehende Ehen, sondern um noch zu schließende Ehen. Von wegen Diebstahl. Dass das System reformiert werden muss und wird, steht außer Frage. Insgesamt müssen mehr Anreize geschaffen werden, um die Erwerbsbeteiligung aller Bevölkerungsgruppen zu steigern, sofern man unser derzeitiges Wirtschaftssystem aufrechterhalten will.

10.07.2023

Sie haben es leider selbst nicht verstanden. Es geht hier um Lebens Konzepte. Es ist auch für zukünftige Beiträge Diebstahl. Bei gleichem Beitrag gibt es weniger Leistungen.

Die Witwenrente besteht aus gutem Grund. Es wird ua ausgeglichen, dass ein Ehepartner dem arbeitenden den Rücken frei hält, Erziehung Haushalt, etc. Das Verhältnis von Beiträgen zur Rente ist in der BRD sowieso ein Witz im Vergleich zu anderen Ländern (siehe ua Österreich).

10.07.2023

Auch künftig werden Kinder geboren und ein Elternteil muss zuhause bleiben.
Hier wird wieder eine Sau durchs Dorf getrieben um von anderer Unfähigkeit abzulenken.
Zu bedenken gibt mir, dass der Vorschlag auch von der obersozialen Partei gestartet wurde.
Anstatt den Wohlstand zu erhalten treiben diese Parteien die Armut nach vorne.
Kein Wunder, dass die Bürgerschaft mit der Politik nicht mehr einverstanden ist.

10.07.2023

Das wäre nichts anderes als Diebstahl.

Man würde zeitgleich die ganzen Witwen reihenweise in die Armut geben und dann Grundsicherung zahlen müssen.

10.07.2023

„Das wäre nichts anderes als Diebstahl.“

Ganz so hart würde ich es nicht formulieren. Der Vorschlag sieht nämlich lange Übergangsfristen vor:
„Bei Reformen von Rentenansprüchen gebe es immer einen Bestandsschutz.“ (https://www.deutschlandfunk.de/schnitzer-bestandsschutz-im-falle-der-abschaffung-der-witwenrente-102.html)
Bei Realisierung dieses Vorschlags wird es jungen Müttern noch mehr erschwert, einen hohen eigenen Anteil bei der Erziehung zu leisten. Mir scheint, man hat sich hier die DDR zum Vorbild genommen: Auch dort arbeiteten für gewöhnlich Mann und Frau. Allerdings kenne ich Schilderungen von damals in der DDR, dass man auch öfter während der Arbeitszeit beim „Konsum“ Schlange stehen musste und manchmal an der Weiterarbeit gehindert war, weil gerade das Material ausgegangen war.
Kann man aber ernsthaft etwas dagegen einwenden, wenn die bei uns viele Jahrzehnte hinweg häufig praktizierte Arbeitsteilung zwischen Mann und Frau gegen Erfolgreicheres ausgetauscht wird? (Zum Erfolg vergleiche man nur mal die durchschnittliche Rentenhöhe der für die Augsburger ausgezahlten Renten mit denen von Ostrentnern.)