Dübel-Panne: Atommeiler droht Abschaltung
Weil zahlreiche Dübel im Atomkraftwerk Gundremmingen nicht richtig montiert sind, muss möglicherweise in Kürze Block B heruntergefahren werden. Auswirkungen auf die Sicherheit des Betriebs habe das nicht, teilte Jan Kiver, Sprecher der Kernkraftwerk Gundremmingen Gmbh gestern am späten Nachmittag auf Nachfrage mit. Die Dübel säßen bombenfest.
Gundremmingen (heo).
Abweichungen von der spezifikationsgerechten Montage seien bei einer Überprüfung festgestellt worden. Auswirkungen auf die Tragkraft der Dübel habe das aber nicht, so Jan Kiver. Dies hätten Prüfungen und Tests (wie etwa Tragkraftversuche) durch unabhängige Sachverständige ergeben.
180 jener Dübel in den beiden Blöcken sitzen offenbar nicht vorschriftsmäßig. Benötigt werden diese Bauteile - nach Auskunft des Kraftwerk-Sprechers etwa 20 bis 25 Zentimeter lang, mit einem Durchmesser von zwei Zentimetern - zur Befestigung von Ankerplatten, auf denen Rohrleitungen befestigt sind. Um Recht und Gesetz zu erfüllen, so Kiver, müssten die Dübel jedoch erneut justiert werden. Und zwar so, wie es vom Hersteller festgelegte Vorgaben, was bestimmte Abstände im Millimeterbereich angehe, verlangen. Bei laufendem Betrieb sei wahrscheinlich keine Überprüfung aller Dübel möglich. Gelegen komme, dass in Block C sowieso ein Austausch der Brennelemente anstehe. Doch Block B müsse wohl in Kürze eigens vom Netz genommen werden.
Nicht richtig montierte Dübel meldete gestern auch das hessische Atomkraftwerk Biblis. Weiter beunruhigend, nannte Raimund Kamm, Vorsitzender des Forum Gemeinsam gegen das Zwischenlager, den Sachverhalt. Seine Befürchtung: Möglicherweise könnten die fehlerhaft montierten Dübel bei einem schweren Ereignis nicht den dann auftretenden Erschütterungen Stand halten.
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