Seit einem Jahr vermisster Kemptener ist tot
Kempten (dpa/lby) - Das Schicksal eines seit über einem Jahr vermissten Motorradfahrers aus Kempten ist geklärt. Nach DNA-Vergleichen wurde ein bis dahin unbekannter Toter, der am 16. Juni vorigen Jahres von einem Hochhaus in Lodz auf den Gehsteig gestürzt war, als der 20-jährige Allgäuer identifiziert. Dies teilte die Kemptener Polizei am Freitag mit. Die Behörden in Polen legten den Fall damals als Selbstmord zu den Akten. In Deutschland hatte das Verschwinden des Studenten groß angelegte Suchaktionen ausgelöst.
Der Kemptener Student hatte auf seinem Motorrad im vorigen Sommer Touren im Raum Dresden unternommen und am 14. Juni vorigen Jahres ins Allgäu zurückkehren wollen, wie er seiner Freundin per SMS mitgeteilt hatte. Nach dem spurlosen Verschwinden gingen Eltern und Kripo in Kempten von einem Unfall oder einem Verbrechen aus. Die Suche mit großem Polizeiaufgebot und Hubschraubern blieb erfolglos. Auch Fahndungsaufrufe im Fernsehen führten nicht zur Aufklärung.
Erst als Mitte Juni dieses Jahres beim Unfall eines polnischen Staatsangehörigen dessen Motorrad als das des vermissten 20-jährigen Allgäuers identifiziert wurde, dehnte die Kemptener Polizei ihre Ermittlungen auf Polen aus und erhielt jetzt über das Bundeskriminalamt die Nachricht von der Klärung des Vermisstenfalles. Die Eltern indes haben erhebliche Zweifel an einem Freitod. Ob die Polizei in Lodz deshalb die Ermittlungen nochmals aufnimmt, ist bisher nicht bekannt.
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