Ein Supermarkt und neue Mietwohnungen
In Mittelneufnach wird wieder gebaut. Warum die Stadt Augsburg dabei eine Schelte abbekommt
Die jüngste Gemeinderatssitzung in Mittelneufnach hatte einen sehr interessierten Gast zu Besuch: Francine Dupe, eine der stellvertretenden Bürgermeister aus der Partnerstadt Nuillé-sur-Vicoin, verfolgte zusammen mit ihrem Mann das Geschehen. Die Französin bewunderte die Gelassenheit: „Bei uns geht es lebhafter zu, es gibt heiße Debatten um jeden Punkt.“
Die entspannte Atmosphäre lag wohl auch an den aktuellen Themen des Rates, die diesmal nicht ganz so viel Diskussion benötigten. Zum Neubau des Penny-Marktes bestätigte Bürgermeisterin Cornelia Thümmel gegenüber der Regierung von Schwaben, dass dieser dem Landesentwicklungsplan entspricht: Der Einkaufsmarkt soll nur der Nahversorgung dienen, braucht eine gute, auch fußläufige Anbindung an den Ort, und es muss eine unzulässige Agglomeration von weiteren Handelsbetrieben in der Nachbarschaft ausgeschlossen werden. Daneben hat die Stadt Augsburg Bedenken, dass durch Sturm oder Schneebruch Bäume von ihrem nördlich gelegenen Grundstück auf Gebäude oder parkende Autos fallen und fordert einen Haftungsausschuss. Die Gemeinderäte allerdings stimmten gegen die Eintragung einer solchen Dienstbarkeit. Weil das entsprechende Grundstück Anfang der 90er-Jahre als Holz-Nasslagerplatz genutzt wurde, ist dieses als Gewerbefläche eingetragen. Mittlerweile habe diese jedoch durch mangelnde Pflege der Stadt Biotop- oder Waldcharakter angenommen. Für diesen Zustand und seine Folgen sei die Stadt Augsburg selbst zuständig.
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