Sudetendeutsche Landsmannschaft erinnert an Opfer der Vertreibung
Die Sudetendeutsche Landsmannschaft feiert am Sonntag in Königsbrunn ihre Gründung vor 70 Jahren. Das ist geplant.
Mit einem Festgottesdienst erinnert die Sudetendeutsche Landsmannschaft im Landkreis am Sonntag an die Vertreibung. Rund 1600 Neuankömmlinge gab es damals in Königsbrunn. Das war seinerzeit fast die Hälfte der Bevölkerung. Die meisten der Vertriebenen, die heute noch leben, waren noch Kinder. Auch Kurt Aue, der heutige Ortsvorsitzende der Landsmannschaft. Er erinnert sich noch an die Erzählungen seiner Mutter.
„Ich weiß noch genau, wie wir in den Viehwagen eingestiegen sind und die große Tür zugeschoben wurde“, sagte sie. Der Zug setzte sich in Bewegung, rumpelte über die Schienen. Die Reise endete schließlich in Bayern.
Schnell hätten sich die neuen Gesichter integriert. Die Einheimischen seien damals genauso arm wie die Ankömmlinge gewesen, und so habe man sich mit Fleiß und Geduld zusammen gerauft, so der 76-jährige Aue.
Etwa 1600 Vertriebene kamen damals nach Königsbrunn
In Königsbrunn stellten die Sudetendeutschen fast die Hälfte der damaligen Gemeinderäte und auch noch im Stadtrat befanden sich viele mit sudetendeutschen Wurzeln. Nach fünf Jahren in der neuen Heimat begannen sich die Sudetendeutschen zu organisieren. So wurde am 25. April 1950 in der „Krone“ in Königsbrunn die Sudetendeutsche Landsmannschaft Ortsgruppe Königsbrunn gegründet und noch am selben Tag die Kreisgruppe Augsburger Land.
Erster Kreis- und Ortsobmann war damals Reinhold Adler, es folgte einige Jahre später Otto Treutler, der fast 30 Jahre dieses Amt innehatte. Die Familien Metzner und Weisser folgten bald danach. 1974 begann Kurt Aue seine Tätigkeit im Verband der Sudetendeutschen und im Bund der Vertriebenen. Die Nachfolger als Obleute waren dann immer mit langjähriger Tätigkeit Albert Teichner, Lothar Silbernagel – und seit zwei Jahren hat Kurt Aue dieses Ehrenamt übernommen.
Mit einer Messe wird der Opfer von Vertreibung gedacht
Mit dem Festgottesdienst am Sonntag, 20. September, um 10.30 Uhr in der Königsbrunner Pfarrei zur Göttlichen Vorsehung, der von Stadtpfarrer Bernd Leumann zelebriert und vom Blasorchester Königsbrunn musikalisch begleitet wird, soll auch den unzähligen Opfern der Vertreibung gedacht werden. „Wir wollen aber auch ein Zeichen setzen zur Versöhnung der Völker“, so Kurt Aue.
Nicht nur 70 Jahre Sudetendeutsche Landsmannschaft Königsbrunn, sondern auch 70 Jahre Sudetendeutsche Landsmannschaft Augsburger Land und Bund der Vertriebenen Augsburger Land soll beim Gottesdienst gefeiert werden.
Unter den zahlreichen Mandatsträgern der Vertriebenen-Verbände befindet sich beim Gottesdienst am Sonntag auch die Bayerische Staatsministerin für Soziales, Carolina Trautner. (SZ)
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