Raum Schwabmünchen ist heißes Pflaster für Kriminelle
Die Aufklärungsquote der hiesigen Polizei liegt deutlich über dem Landesdurchschnitt. Am sichersten lebt es sich in den Stauden.
Von Matthias Schalla
Schwabmünchen Für Kriminelle ist der Raum Schwabmünchen kein gutes Pflaster. Zwar gab es bei einem örtlichen Fitnesscenter eine ganze Reihe an Abrechnungsbetrügereien, rechnet man aber diese aus der Statistik heraus, beträgt die Aufklärungsquote der Schwabmünchner Ordnungshüter rund 70 Prozent. Zum Vergleich: Der Landesdurchschnitt liegt bei 64,1 Prozent. Und auf die Frage, wo es sich am sichersten lebt, kann Polizeihauptkommissar Rudolf Karl aus Schwabmünchen ganz klar sagen: „In den Stauden.“ Dies geht aus der Kriminal- und Verkehrsstatistik der Polizeiinspektion Schwabmünchen für 2013 hervor.
Aber auch in anderen Bereichen ist ein Rückgang zu verzeichnen. Einige Zahlen im Überblick:
Täter Von den 763 ermittelten Tatverdächtigen waren 23 Kinder unter 14 Jahre (3 Prozent), 81 Jugendliche zwischen 14 und 17 Jahren (10,6 Prozent), 90 Heranwachsende zwischen 18 und 20 Jahren (11,8 Prozent) sowie 569 Erwachsene 21 Jahre oder älter (74,6 Prozent). Alkoholeinfluss war bei 15,7 Prozent aller Tatverdächtigen zu verzeichnen. Allerdings passierten vor allem Körperverletzungen unter Alkoholeinfluss: 70 Prozent. „Daraus folgt: Alkohol bleibt weiterhin ein Thema für die gesamte Gesellschaft“, sagt Karl.
Gefährliche Körperverletzung Es gab 45 Taten und 55 ermittelte Tatverdächtige, darunter 48 Männer und sieben Frauen. Im Vergleich zu 2012 ergibt dies einen Rückgang um 28,6 Prozent. Zwar gab es keinen Mord zu verzeichnen, jedoch eine Vergewaltigung und fünf Raubdelikte.
Rauschgiftdelikte Rückgang von 71 Fällen (2012) auf 52 Fälle im Jahr 2013. Den Schwerpunkt bildet weiterhin Cannabis.
Wohnungseinbrüche Auch hier gibt es einen Rückgang von 33 Fällen auf 25 Fälle, das entspricht einem Minus von 24,2 Prozent. „Es empfiehlt sich, weiter wachsam zu sein und die Vorschläge für Präventionsmaßnahmen umzusetzen“, rät die Polizei.
Internetkriminalität (über Ebay ersteigerte und bezahlte Ware wurde nicht geliefert, Beleidigungen, Ausspähen von Daten...). 74 Fälle bedeuten einen Rückgang um 35 Prozent im Vergleich zu 2012 (115 Fälle). Das Ausspähen von Daten nimmt zu, stellt die Polizei fest.
Diskothek PM Ingesamt gab es 130 Straftaten, davon 64 Körperverletzungen und gefährliche Körperverletzungen, 27 Diebstahle und zwei Raubdelikte. 210 Einsätze beziehunsgweise Ereignisse verzeichnete die Polizei im Zusammenhang mit dem PM. Doch auch hier sind sowohl die Straftaten als auch die Gesamteinsätze rückläufig (rund minus zehn Prozent).
Amazon 34 Vorfälle gab es bei dem Internethändler in Graben. „Meist handelte es sich um Diebstähle“, sagt Karl. Doch auch zu Beleidigungen, Streitereien und zu Beschädigungen an geparkten Autos sei es gekommen. Für ein Unternehmen dieser Größe sei dies aber laut Polizei kein besonders auffälliger Wert.
Ruhestörungen Was in der Kriminalstatistik nicht erwähnt wird, die Polizei aber nicht unerheblich beschäftigt, sind Einsätze wegen Ruhestörungen und unzulässigem Lärms. 2013 musste die Polizei in 212 Fällen zu derartigen Vorfällen ausrücken, in den Sommermonaten häufiger als in den kühleren Jahreszeiten. Oftmals sprechen die Kontrahenten nicht miteinander, sondern schalten gleich die Polizei ein, die bei derartigen Einsätzen schnell gebunden ist und wichtigere Aufgaben erst mit zeitlicher Verzögerung wahrnehmen kann. Sehr häufig ist Alkohol im Spiel.
Verkehr/Unfälle 2013 nahm die Polizeiinspektion Schwabmünchen 924 Verkehrsunfälle auf (2012 waren es 935). Dies entspricht einem Minus von knapp einem Prozent. Es gab einen Toten zu beklagen. Alkohol war bei 19 Unfällen die Ursache. Ferner stand bei einem Verkehrsunfall der Fahrer unter Drogeneinfluss. Von den insgesamt 181 Verletzten wurden 37 Verkehrsteilnehmer schwer und 144 leicht verletzt.
Die Hauptunfallursachen: „nicht angepasste Geschwindigkeit“ und „Verletzung der Vorfahrt“. Dabei war bei der Unfallursache „Geschwindigkeit“ ein Rückgang von knapp 17 Prozent zu verzeichnen. Die massiven Geschwindigkeitskontrollen, unter anderem der „Blitzmarathon 2013“, zeigten nach Auskunft der Polizei hier Wirkung.
Wildunfälle Die Anzahl der Wildunfälle fiel auf 216 Fälle. Dies bedeutete einen Rückgang um 28 Prozent.
Radfahrer 47 Verkehrsunfälle mit Radfahrern wurden 2013 registriert (2012 ebenfalls 47). Es wurden elf Personen schwer und 32 Radfahrer leicht verletzt. In diesem Zusammenhang rät die Polizei dringend dazu, einen Fahrradhelm zu tragen. Schwere Verletzungen können damit relativiert werden. Vor allem Erwachsene sollten sich der Vorbildfunktion bewusst sein.
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