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  3. Schwabmünchen: Wohin führten die Gänge am Burger-Grundstück?

Schwabmünchen
14.04.2020

Wohin führten die Gänge am Burger-Grundstück?

Die Bauarbeiten auf dem Burger-Grundstück in Schwabmünchen sind in vollem Betrieb, doch rund um das Gelände gibt es viele Geschichten.
Foto: Reinhold Radloff

Um das Gelände gegenüber der Schwabmünchner Polizei ranken sich Gerüchte. Was Leser über die Keller früherer Betriebe dort und vermeintlich geheime Gänge wissen.

Um das ehemaligen „Burger-Grundstück“ in Schwabmünchen ranken sich zahlreiche Gerüchte. Wie vor Kurzem berichtet, sollen von dort aus Geheimgänge in alle möglichen Richtungen führen. Doch was ist dran an den Erzählungen? Es gibt weitere Erkenntnisse.

Nach einem Aufruf haben sich mehrere Leser an die Redaktion gewandt, darunter Klaus Lechelmayer. Er interessiert sich schon seit Jahren für die „Unterkellerung“ Schwabmünchens. Im Büchlein „Zu Gast in Alt-Schwabmünchen“, das 2011 von der Stadt herausgegeben wurde, entdeckte er einige Infos zum ehemaligen „Burger-Grundstück“. Darin sei zu lesen, dass der Keller zur Brauerei Eser vom Gasthof Krone gehörte, teilt Lechelmayer mit. Die Brauerei existierte etwa von 1786 bis 1908. Ein unterirdischer Gang führte vom Gewölbekeller bis zur Kegelbahn im Nebengebäude des Gasthofs Krone, ein zweiter zum Schloss und ein dritter in Richtung Lechfelder Straße vermutlich zur Gastwirtschaft Am Ziegelstadel auf dem Gelände des Ziegelwerks Schmid.

Führten von hier aus früher einmal Geheimgänge zu wichtigen Gebäuden der Stadt Schwabmünchen? Begehbar sind sie jedenfalls nicht mehr.
Foto: Reinhold Radloff

Von den historischen Gebäuden ist heute nichts mehr übrig. Die Ruinen wurden teilweise schon vor Jahren abgerissen, das Anwesen ging 2011 nach dem Tod von Eigentümerin Aloisia Burger an eine Erbengemeinschaft. Inzwischen laufen die Bauarbeiten für die große Wohnanlage „Palais Fuggerstraße 60“, wie sie einmal heißen soll.

Klaus Lechelmayer bedauert, dass der Gewölbekeller der einstigen Brauerei nicht mehr existiert: „So wird er, wie die anderen Großkeller und Tunnel unter Schwabmünchen, irgendwann nur noch als Legende existieren.“ Doch nicht alles ist Legende. Wie Lechelmayer mitteilt, gab es die Gänge zum Gasthof Krone und zum ehemaligen Fuggerschloss, dem jetzigen Polizeigebäude, wirklich. Während des Krieges wurde der Keller auch als Not-Luftschutzbunker benutzt, später wurden die Gänge wegen Einsturzgefahr zugemauert. Bei der Gartenstraße neben der Einfahrt zur Molkerei lag der Eingang, bis zuletzt durch ein Eisengitter versperrt.

Im Schwabmünchner Untergrund verlief ein Aufzug

Über die Schräge nach unten lief ein „Aufzug“, ein mit Stahlseilen und Elektromotor betriebener Rollenschlitten. Über diesen wurden vor dem Krieg zu Brauereizeiten die Bierfässer nach oben oder auch nach unten zum Kühlen geschafft. Inwieweit der Keller beim späteren Molkereibetrieb verwendet wurde, kann auch Lechelmayer nicht genau sagen. „Frau Burger bestätigte mir allerdings, als ich sie einmal danach fragte, dass ihr 2004 verstorbener Vater und seine Freunde sich vor und am Anfang des Krieges ein bisschen Geld oder auch nur eine Brotzeit verdienten, indem sie im Keller bei verschiedenen Arbeiten mithalfen“, teilt Lechelmayer mit. Der Vater von Aloisia Burger erzählte ihr von den Gängen. Damals seien sie noch offen gewesen, waren allerdings schon unbenutzt. Der Motor des „Aufzugs“ war demnach bis in die 1960er-Jahre funktionsfähig.

Die alte Molkerei galt viele Jahre als „Schandfleck“. Wie weit führte das Gangsystem unter Schwabmüchen einst?
Foto: Reinhold Radloff

Und Lechelmayer weiß noch mehr: Er erzählt von einem Tunnel zum Postkeller und sogar bis zum Schrannenplatz und zur Bahnhofswirtschaft, der heutigen Rainbow-Bar. Zwischen Bahnhof und Lagerhalle, auf dem jetzigen Parkplatz war und ist wohl noch ein 40 Meter tiefer Brunnen.

Auch Sabine Sünwoldt, die Leiterin des Schwabmünchner Museums, kann interessante Fakten zum Thema Unterkellerung beitragen. Ihres Wissens wird als Wirt des Gasthofs Zur Krone bereits im ausgehenden 18. Jahrhundert ein Joseph Eser genannt. Er war, so kann man annehmen, der Gründer der Eserbrauerei, die dem Gasthof angeschlossen war.

Die Familie betrieb Gasthof und Brauerei bis Anfang des 20. Jahrhunderts. Danach gab es verschiedene Pächter auf dem Anwesen.

Der Sommerkeller, in dem das Bier gelagert wurde, befand sich in der heutigen Gartenstraße auf dem Burger-Grundstück. Ein Gang, so berichtet Museumsleiterin Sünwoldt, verband den Keller mit dem der Brauerei des Gasthofs Zur Krone. Im Sommerkeller – damals eine gängige Bezeichnung für sommerlich geöffnete Biergärten – gab es einen Ausschank. Als der Brauereibetrieb eingestellt wurde, wollte 1908 das damalige Pächterehepaar eine Fortführung des „Sommerkeller“-Ausschanks erwirken.

Geschichtsträchtiges Bauwerk auf dem Burger-Areal: Dieses inzwischen abgerissene Fachwerkhaus diente wohl einst als Lager.
Foto: Reinhold Radloff

Doch der Magistrat beschied abschlägig. Ohne Brauerei war nach bezirksamtlicher Verfügung ein Ausschank nicht mehr möglich, da der Sommerkeller somit eine selbstständige Wirtschaft sei. Eine Konzession sei nur dann erteilt worden, wenn kein Überangebot zu befürchten war, erklärt Museumsleiterin Sünwoldt. Im Falle einer Pleite wären der Marktgemeinde Kosten entstanden. Bei 3600 Einwohnern gab es damals 22 Wirtschaften in Schwabmünchen, und im Sommer kamen mit dem Stiegelbräu und dem Postkeller noch zwei Sommerkeller hinzu.

Schwabmünchen: Unterirdischer Gang vom Gasthof Krone zur Singold

Sünwoldt berichtet weiter von einer kleinen Andachtsstelle beim Eserkeller an der heutigen Gartenstraße. Deren Christus-Figur ist im Museum zu sehen. Außerdem haben ihr Zeitzeugen von einem unterirdischen Gang vom Gasthof Krone zur Singold erzählt.

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