Volksmusik, die ins Wirtshaus passt - aber auch in Konzertsäle
Schwabmünchen (wifu) - "Musik, Kabarett und mehr". So beschreiben die Wirtsleute Rainer und Sandra Groborsch das Programm der Kleinkunstbühne in ihrer Schwabmünchner Roßtränke. Was das "mehr" sein kann, zeigten jetzt "Zwirbeldirn": Wie ein alles mitreißender Wirbelwind sorgten die vier jungen Leute schon nach den ersten Takten für unglaublich fantastische Stimmung. Das Publikum jubelte, lachte Tränen, es wurde geklatscht, mitgesungen, geschunkelt und sogar getanzt.
Drei bayerische Geigerinnen und ein Bassist
"Zwirbeldirn", das sind drei bayerische Geigerinnen und Ludwig, der Bassist. Sie spielen Volksmusik, die in Wirtshäuser passt, aber auch in Konzertsäle, auf Straßenmusikfestivals, Almhütten, aber auch Weltmusikforen. Manche Dinge lassen sich halt auch schlecht in Worte fassen. Die musikalische Wanderung zu deftigen Texten geht durch die Welt, ob nach Südamerika, Ungarn, die Alpen oder sonst wohin. So geht es mal schmalzig, zigeunerhaft feurig oder bäuerlich behäbig zu, mit Walzermelodien aus vergangenen Zeiten dazwischen. "Bei unserer Volksmusik dreht sich alles um Woid, Dirndl und Jaga", erklärt die schwarzhaarige Bratschistin Maria Hafner. Die "Zwirbeldirn" singen eben "von Frauen und vom Leben". Sie singen bayerisch, weil sie schon immer Dialekt gesprochen haben. Rund 200 000 altbayerische Stücke sind überliefert. Und egal ob von hier oder dort, drüben oder anderswo, gespielt und gesungen wird, was unter die Finger kommt und ins Ohr geht. Beispielsweise ein Lied von einem Pustamädchen am Moldaustrand, das bei schwedischem Lagerfeuer und einem Gläschen Zirbenschnaps niederbayerische Arien in die sternkalte Nacht juchzt und dabei barfuß übers Feuer springt. Balladen, venezolanischer Jodler, niederbayerische Arien, Zwiefache in Dreiviertel- oder Siebenachteltakt - das Quartett begeistert mit seiner frischen, frechen Art zu musizieren. "Einfach unglaublich", sagt eine Besucherin aus Gersthofen. "So eine Vorstellung habe ich noch nie erlebt." Sie wusste nicht, was sie an diesem Abend erwartet, erzählt sie. "Ich dachte eigentlich, dass die Gruppe aus älteren Damen besteht." Weit gefehlt. Evi Keglmaier (Gesang, Violine, Viola), Beatrix Klöckner (Gesang, Violine), ihr Bruder Ludwig Klöckner (Kontrabass) und Maria Hafner (Gesang, Violine, Viola), die seit Anfang 2007 gemeinsam spielen und singen, sind im Alter zwischen 21 und 28 Jahren. Bekanntheit erlangten sie unter anderem durch die Teilnahme am Niederbayerischen Musikantenstammtisch. Bei den Münchner Volksmusiktagen gewann die Streichergruppe aus Nieder- und Oberbayern den Nachwuchswettbewerb. Ein hart umkämpfter Preis, denn die Konkurrenz war groß.
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