Vor der Bobinger Realschule fahren die meisten Autos zu schnell
Nach einem Schulwegunfall wurde in Bobingen provisorisch ein Tempo-30-Bereich in der Krumbacher Straße eingerichtet. Was bei der Messung herauskam.
Anfang März war an der Ampelanlage in der Krumbacher Straße auf Höhe der Realschule eine Schülerin von einem Auto erfasst worden. Der Fahrer hatte, wohl durch die tief stehende Sonne geblendet, zwei rote Lichtzeichen übersehen, die Schulweghelferin ignoriert und das Mädchen angefahren.
Wie durch ein Wunder trug das Kind damals keine schwereren Verletzungen davon. Nur drei Tage später reagierte die Bobinger Stadtverwaltung und führte in dem Bereich, in dem nicht nur die Realschule und eine Grundschule liegen, sondern auch der Skaterplatz und der Zugang zu den Sportplätzen des TSV, ein Tempolimit von 30 Stundenkilometern ein. Um die Entscheidung gegenüber Landratsamt, Bauausschuss und Polizei besser begründen zu können, wurde auch ein sogenanntes passives Messgerät aufgestellt.
Digitalanzeigen messen und speichern
Autofahrer kennen diese Digitalanzeigen, die beim Näherkommen die gefahrene Geschwindigkeit anzeigen. Doch diese Displays können noch mehr. Sie messen nicht nur, sondern speichern auch die Geschwindigkeiten und Anzahl der Fahrzeuge. Gemessen wurde 24 Stunden lang in der Zeit vom 26. März bis 7. April stadtauswärts. Zu dieser Zeit galt die Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 Stundenkilometern ganztägig, mittlerweile nur noch von 7 bis 17 Uhr.
Fast ein Fünftel der Autos schneller als 50 Stundenkilometer
Das Ergebnis der Messungen zeigte Erschreckendes: Nur knapp 15 Prozent der Fahrzeuge waren in dem Bereich vor den beiden Schulen mit korrekter Geschwindigkeit unterwegs. Im Umkehrschluss waren 85 Prozent der Fahrer zu schnell. Ein Viertel der Fahrzeuge war dabei schneller als 40 Stundenkilometer und ganze 18 Prozent sogar schneller als 50 Stundenkilometer unterwegs. Das reichte allen Beteiligten, die Notwendigkeit dieser Tempobeschränkung einzusehen. Darum stimmte nach Polizei und Landratsamt auch der Bobinger Bauausschuss für ein dauerhaftes Tempolimit an dieser Stelle.
25.000 Fahrzeuge in zwei Wochen
Die Messung brachte noch eine weitere interessante Zahl ans Licht: Im Messzeitraum von knapp zwei Wochen waren dort insgesamt fast 25.000 Fahrzeuge unterwegs. Das ergibt eine tägliche Anzahl von nicht ganz 2.000 Autos. Bei dieser Messung wird übrigens jeweils nur in einer Richtung gemessen. Somit dürfte sich die Zahl der Fahrzeuge, betrachtet man beide Fahrtrichtungen, sogar noch verdoppeln.
Lesen Sie dazu auch:
Wir benötigen Ihre Einwilligung, um die Karte von Google Maps anzuzeigen
Hier kann mit Ihrer Einwilligung ein externer Inhalt angezeigt werden, der den redaktionellen Text ergänzt. Indem Sie den Inhalt über „Akzeptieren und anzeigen“ aktivieren, kann die Google Ireland Limited Informationen auf Ihrem Gerät speichern oder abrufen und Ihre personenbezogenen Daten erheben und verarbeiten, auch in Staaten außerhalb der EU mit einem niedrigeren Datenschutz Niveau, worin Sie ausdrücklich einwilligen. Die Einwilligung gilt für Ihren aktuellen Seitenbesuch, kann aber bereits währenddessen von Ihnen über den Schieberegler wieder entzogen werden. Datenschutzerklärung
Die Diskussion ist geschlossen.