In der eisfreien Zeit ist die Königsbrunner Arena Veranstaltungshalle
Techno, Metal, Kinder-Hüpfburgen: Festivals und Märkte ersetzen in der Eisarena in Königsbrunn heuer den Sommersport. Das sind die Gründe, das ist geboten.
Die Eisarena in Königsbrunn war lange Zeit vor allem eine Sporthalle. Auch im Frühjahr und Sommer, auch ohne Eis. Dann spielten hier die "Königsbrunn Känguruhs" Inline-Skaterhockey und die Mitglieder des EV Königsbrunn absolvierten ihr Trockentraining. Nicht-sportliche Veranstaltungen, etwa das Happy Weekend, bei dem Stars aus verschiedenen Musikrichtungen auftreten, waren eher die Ausnahme. Das ändert sich heuer. Sport soll in der Eisarena zwischen Mitte April und Mitte August kaum gemacht werden. Dafür stehen zahlreiche neue Veranstaltungen auf dem Programm - und einige altbewährte finden zum ersten Mal an dem neuen Ort statt. Maximilian Semmlinger, Geschäfstführer der Freizeit-, Sportstätten- und Kulturgesellschaft (FSK) erklärt die Hintergründe.
Beim Happy Weekend sei ihm der wochenlange Aufbau aufgefallen. "Und nach drei oder vier Tagen ist der Spaß wieder vorbei." Dass Bühnen und Aufbau der wenigen nicht-sportlichen Events nicht länger genutzt würden, habe er schade gefunden. Dazu komme, dass Königsbrunn nach wie vor einen Veranstaltungssaal brauche, aber keinen habe. Thomas Walk, Organisator des Jugendzentrums Matrix, habe ihm gesagt: "Ich mach’ dir die Halle schon voll." Er ist heuer Projektleiter für ein knappes Dutzend Veranstaltungen, dazu kommen zwischen April und Juli eine Handvoll externe Gastgeber. Es gehe auch um die wirtschaftliche Situation, erklärt Semmlinger. Die defizitäre Arena, die jährlich Kosten von mehreren hunderttausend Euro verursacht, vor allem für Energie, nehme mit Sommersport kaum Geld ein. Am Defizit werden wohl aber auch die Veranstaltungen zunächst wenig ändern. Das Ziel sei, mit Ausgaben und Einnahmen bei einer schwarzen Null zu landen.
Bürgermeister Feigl will Königsbrunner für Eisarena im Sommer begeistern
Bürgermeister Franz Feigl ergänzte: "Je mehr man die Menschen an diesen Ort führt, desto mehr können wir ihn als wichtigen Veranstaltungsort in Königsbrunn platzieren." Denn bevor es hier Bus-Bahnhof und Straßenbahn gegeben habe, seien Bürgerinnen und Bürger, selbst als die Königstherme noch aktiv gewesen sei, hier kaum vorbeigekommen. Zumindest, wenn sie nicht gezielt in die Sauna oder aufs Eis gewollt haben. Deshalb müssten sie jetzt begeistert werden.
Zumindest als Kulisse dient die ehemalige Königstherme in diesem Sommer. Vor der Ruine wird das Neuland-Open-Air stattfinden. Die Veranstalter rechnen mit 500 Besuchern am Tag. Walk sagt: "Es ist wirklich das perfekte Veranstaltungsgelände." Die Bandbreite an Veranstaltungen ist groß. Neben dem Open-Air gibt es Techno, Metal - und Hüpfburgen für Kinder. Zusammen mit dem Familienmagazin "liesLotte" aus Augsburg veranstaltet Walk das "Hopsaland" und das Kinderfestival. Bei Letzerem rechnet er mit zweieinhalb- bis dreitausend Besuchern pro Tag. "Wir versuchen diese Halle auch als Messe- und Flohmarkthalle zu vermarkten." Dazu soll etwa der Kinderflohmarkt im Mai beitragen.
Walk lobt die Einsatzbereitschaft von rund 200 Ehrenamtlichen, die im bei den zahlreichen Projekten unterstützen. Hauptamtlich sei neben ihm nur Crew-Koordinatorin Sabine Heilrath dabei.
Inline-Skaterhockey-Spieler wären lieber in Königsbrunn geblieben
Kritik gab es schon im vergangenen Sommer bei Bekanntwerden der Pläne zum weitgehend sportfreien Frühjahr von den Vereinen. Einer, der damals große Unzufriedenheit äußerte, war Jürgen Hase, Kassenwart der "Königsbrunn Känguruhs". Jetzt sagt er, er könne die Entscheidung schon verstehen. Dennoch bleibt seine Kritik. Sein Verein musste nach Haunstetten umziehen. "Uns wäre es lieber gewesen, wenn wir in Königsbrunn trainieren könnten, das ist unserer Heimat." Viele Spieler kommen laut Hase von hier.
Erstmal steht die Arena noch im Zeichen des Sports: Der EHC Königsbrunn spielt gegen Peißenberg um die Bayerische Meisterschaft. Erst auswärts, am Sonntag dann zu Hause.
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