Das Regionalwerk Lech-Wertach-Stauden ist in trockenen Tüchern
Rund zwei Jahre hat es gedauert, bis am Freitag die Gründungsurkunde des Regionalwerks unterschrieben und besiegelt wurde. Jetzt wollen die 17 Mitgliedsgemeinden verschiedene Projekte anstoßen.
Es war ein bewegender Moment, wie Königsbrunns Bürgermeister Franz Feigl selber sagte. Nach zwei Jahren Überzeugungsarbeit konnte der Initiator des Regionalwerks jetzt die Früchte der Arbeit einfahren.
Der Gründungsvertrag wurde mit einer kleinen Feier in der Bobinger Singoldhalle unterschrieben und besiegelt. "Es ist nicht gerade einfach, 17 Kommunen mit ihren speziellen Wünschen und Anforderungen unter einen Hut zu bringen, aber letztlich ist es gelungen." Feigl freute sich besonders, dass zur Unterzeichnung des Gründungsvertrages alle 17 beteiligten Bürgermeisterinnen und Bürgermeister persönlich erschienen waren. "Niemand hat einen Vertreter geschickt, das ist schon etwas Besonderes", so Feigl.
Die richtige Balance finden
Die vergangenen zwei Jahre seien ein Auf und Ab gewesen. Immer wieder hätte es die Frage gegeben, ob so ein Zusammenschluss der südlichen Kommunen im Landkreis wirklich nötig sei. Denn natürlich gibt es bei den verschiedenen beteiligten Städten und Gemeinden unterschiedliche Voraussetzungen und Erwartungshaltungen. Das Regionalwerk soll die Kräfte der Gemeinden vereinen, um die Herausforderungen der Energiewende besser meistern zu können. "Letztlich ist es besser, wir bündeln unsere Kräfte, als wenn jede Kommune einzeln versucht, die verschiedensten Themen unter einen Hut zu bringen", erklärte der Gastgeber der Feier, Bobingens Bürgermeister Klaus Förster. Das Problem bei der nicht unbedingt einfachen Verständigung zur Gründung des Regionalwerkes sei gewesen, die unterschiedlichen Voraussetzungen zusammenzubringen. Während eine Gemeinde bei der Windkraft Vorteile sehe, sei eine andere bei der Photovoltaik besser aufgestellt. So galt es immer, die richtige Balance zu finden.
17 Städte und Gemeinden wollen an einem Strang ziehen
Dabei seien die Ziele des Regionalwerks letztlich klar. Das vorhandene Wissen soll über die Gemeindegrenzen hinaus geteilt werden, sodass sich nicht jede Gemeinde bei den verschiedenen Projekten bei null anfangen müsse. Die unterschiedlichen Bereiche, um die es sich zu kümmern gelte, seien jeder für sich komplex und vielfältig.
Hauptaugenmerk will man in Zukunft natürlich auf den Themenbereich Energie legen. Hierbei gelte es, gemeinsam die Windkraft und das Thema Photovoltaik voranzubringen. Über das Regionalwerk wollen die Kommunen gemeinsam Projekte anstoßen und begleiten. Dabei wird es möglich sein, dass die jeweiligen Kommunen auch in Projekte anderer Kommunen investieren. Ein weiteres Betätigungsfeld sei zum Beispiel die Grüngutverwertung. Wichtig sei der Gemeindegemeinschaft vor allem das Thema Bürgerbeteiligung. Denn bei der Energieerzeugung, egal ob aus Wind oder Sonnenstrahlung, könne man nur mit einer breiten Akzeptanz in der Bevölkerung rechnen, wenn die Bürgerinnen und Bürger auch von den Anlagen vor ihren Haustüren profitieren können. Diesem Ziel sei man nun einen großen Schritt nähergekommen. "Heute ist ein schöner Tag, an dem zwei Jahre Arbeit ihren positiven Abschluss finden", sagte Bürgermeister Franz Feigl. Allerdings sei ihm klar, dass man sich letztlich am Erfolg messen lassen müsse. "Das Regionalwerk ist gegründet. Jetzt kommt es darauf an, dass daraus auch gute Projekte entstehen", so Feigl.
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Ein Vorsitzender ist gefunden
Einen Erfolg konnte das Regionalwerk Lech-Wertach-Stauden immerhin schon verbuchen. Es ist gelungen, pünktlich zur Gründung des gemeinsamen Kommunal-Unternehmens auch einen Vorsitzenden zu präsentieren. Diese verantwortungsvolle Tätigkeit wird ab dem 10. Mai, dann wird die konstituierende Aufsichtsratssitzung im Schwabmünchner Rathaus stattfinden, Johann Rager übernehmen. Er war aus einem Ausschreibungsverfahren mit mehreren Bewerbern als der geeignetste Kandidat hervorgegangen. Bisher war Rager im Mobilitätssektor tätig, mit dem Hauptaugenmerk auf dem Flottenmanagement. "Dadurch habe ich spezielle Kenntnisse im Bereich der E-Mobilität und kann mein Wissen, zum Beispiel auf dem Feld der Verbesserung der Ladeinfrastruktur im südlichen Landkreis, einbringen", sagte Rager.
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