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Geldgeschichte
17.03.2017

Reichsmark: Als Billionen-Scheine Zahlungsmittel waren

2 Bilder
Foto: Sammlung Häußler

Die Reichsmark verlor in der Inflation nach dem Ersten Weltkrieg stark an Wert. Kleine Scheine waren wertlos, wurden als Andenken aufbewahrt. Die Reichsmark galt von 1924 bis 1948.

1871 wurde die Einführung der Mark als Einheitswährung im gesamten Deutschen Reich beschlossen. Ihre Stabilität über Jahrzehnte verdankte sie unter anderem der Absicherung durch den staatlichen Goldschatz. Der Erste Weltkrieg brachte 1914 das Ende der Golddeckung. Nun wurde Gold zum Einkauf wichtiger Rohstoffe in neutralen Staaten benötigt. Aus diesem Grund wurden Gold- und Silbermünzen von den Banken aus dem Verkehr gezogen.

Das reichte nicht: Privatleute wurden bei Sammelaktionen aggressiv zur Ablieferung von Edelmetallen aufgefordert. Auch Kleingeld aus Kupfer und Nickel behielten die Banken ein. Die Münzen wurden eingeschmolzen, da schon kurz nach Kriegsbeginn eklatanter Metallmangel herrschte. Die Waffenproduktion verschlang ungeheure Mengen. Nur Eisen und Zink waren noch verfügbar. Damit wurde Kleingeld geprägt.

Firmen prägen eigenes Notgeld

Die Ersatzprägungen konnten den Münzgeldbedarf bei Weitem nicht decken. Da die Reichsbank nicht in der Lage war, dem Mangel abzuhelfen, griffen Gemeinden zur Selbsthilfe und ließen Notgeld drucken. Augsburger Industriefirmen fertigten "Kleingeldersatzmarken" von fünf bis 50 Pfennig aus Metall. Die andere Variante waren die billiger herzustellenden kleinen Scheine. Bereits 1916 ließ die Zwirnerei und Nähfadenfabrik in Göggingen 5-, 10-, 25- und 50-Pfennig-Scheine drucken.

Foto: Sammlung Häußler



"Betriebsgeld" sollte nur innerhalb der ausgebenden Firma gültig sein, wurde aber von allen Geschäften akzeptiert. Auch die Stadt Augsburg legte 1918 Geld-Gutscheine auf. Sie waren nur im Stadtbereich gültig. Die letzte Serie vom 15. Oktober 1918 über fünf, zehn und zwanzig Mark kam nicht mehr in den Umlauf. Die Scheine wurden später zur Deckung der Druckkosten an Sammler verkauft.

Die Ausgabe kleiner Scheine lohnte sich nicht mehr, denn die Stabilität der deutschen Währung ging gegen Ende des Ersten Weltkriegs dahin. Schleichend hatte eine Inflation eingesetzt. Anfang 1922 glaubte die Reichsbank noch mit dem Drucken neuer 100-, 500-, 1000- und 5000-Mark-Scheine nachzukommen. Doch die Geldentwertung kam ins Galoppieren. Dies verdeutlichen mit neuen Wertangaben überdruckte Scheine: Am 15. September 1922 in Auftrag gegebene Augsburger Stadtgeldscheine über 500 Mark wurden am 9. August 1923 mit "Eine Million" überdruckt. Reichsbanknoten über 1000 Mark kamen erst mit dem Überdruck "Eine Milliarde Mark" zur Ausgabe.

Hyperinflation macht Billionen zur gängigen Währung

Dem Bedarf nach ständig höheren Werten versuchten die Reichsbankdirektion und die Stadt Augsburg 1923 mit preiswert herstellbaren, nur mehr einseitig bedruckten Scheinen nachzukommen. 100-Millionen-Banknoten im August und 500-Millionen-Scheinen Anfang September 1923 folgten Milliarden- und Billionen-Mark-Scheine. 1923 geprägte Aluminium-Münzen über 200 und 500 Mark waren innerhalb weniger Wochen wertloses Kleingeld.

Auch die Stadt Augsburg hinterließ Dokumente der Hyperinflation. Es sind sechs mit "24. Oktober 1923" datierte "Gutscheine" mit Wertangaben von "Fünf Milliarden" bis "Fünf Billionen". Dieses "Stadtgeld" wurde nur mehr teilweise nummeriert. Der Grund: Während die Druckmaschine lief, sickerte durch, dass die Scheine nicht mehr in den Umlauf kommen würden. Es bahnte sich eine Stabilisierung der deutschen Währung durch Gründung der Deutschen Rentenbank an. Am 5. November 1923 wurden die ersten Rentenmark-Noten ausgegeben. Eine Rentenmark entsprach einer Billion Mark Inflationsgeld. In diesem Wertverhältnis liefen mangels genügend neuen Geldes einige Zeit Billionen-Scheine als Mark-Scheine um.

Beim Umtausch gegen Rentenmark nahmen die Staatskassen Inflationsscheine mit Wertangaben unter 50 Milliarden nicht an. "Kleine" Scheine darunter waren wertlos. Sie wurden als Andenken verwahrt und sind deshalb in hoher Zahl erhalten. Am 30. August 1924 brachte ein weiteres Bankgesetz die "Reichsmark". In den folgenden zwei Jahrzehnten kamen Banknoten mit dieser Bezeichnung in vielen Serien an die Bankschalter. Unter den ab 1924 geprägten Münzen bildet der braune "Brüning-Taler" oder "Arme Heinrich" ein Kuriosum. So werden 1932 unter Reichskanzler Heinrich Brüning geprägte Vier-Pfennig-Stücke aus einer Kupfer-Zinn-Zink-Legierung genannt. 50 Millionen wurden davon hergestellt.

Bis 1939 wurde Messing- und Kupfer-Kleingeld geprägt. Nach Kriegsbeginn verschwanden diese Münzen aus waffentauglichen Metallen aus dem Umlauf. Als Ersatz folgten neue Zink- und Aluminiummünzen. Papiergeld ließ der NS-Staat massenweise drucken. Der Banknotenumlauf stieg von neun Milliarden Reichsmark (Juli 1939) auf 73 Milliarden (Anfang 1945). Diese Geldscheine blieben bis zur Währungsreform am 20. Juni 1948 gültige Zahlungsmittel.

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