
Das Sangam in Augsburg: Unglaublich gut

Im Sangam serviert Fedaie Jamshid seinen Gästen mitten in Augsburg indische Kreationen.
„Incredible India“ – so lautet der Werbespruch für Indien. Wer schon einmal auf dem Subkontinent war, der weiß: Das Attribut „unglaublich“ beschreibt dieses riesige Land mit all seiner Vielfalt perfekt. Ein winziges Stückchen davon kann man seit gut einem Jahr auch mitten in Augsburg kosten und genießen. Auch hier passt das Wort „unglaublich“. Unglaublich gut ist das Essen im Sangam. Unglaublich voll ist das Restaurant an manchen Abenden. Unglaublich begeistert ist Chef Fedaie Jamshid von seinen Gästen und dem Feedback auf die Kreationen aus der Küche.
"Schwaben sind schwierig"
„Oh, die Schwaben sind schwierig“, hatte der 36-Jährige vor zwei Jahren in München gehört, als er mit dem Gedanken spielte, am Lech ein eigenes Restaurant zu eröffnen. Damals arbeitete Jamshid im Swagat, dem Münchner Lokal seines Cousins. Damals hörte er auch, dass es in Augsburg „keinen guten Inder“ gebe. Das wollte er ändern. Die Warnung vor den vermeintlich schwierigen Augsburgern schreckte ihn nicht ab. Qualität setzt sich durch, war er überzeugt. Als er dann die Räume des ehemaligen eku34 am Hunoldsgraben sah, ging er’s an. Sein Sangam. Der Name heißt übersetzt „Treffpunkt“.

Die Räume sind nicht wiederzuerkennen. Hell gestrichen, schön schlicht eingerichtet. An den Wänden hängen Bilder aus Indien mit Elefanten, Tänzern und auch dem Taj Mahal. In den Nischen stehen große Figuren von indischen Göttern, Ganesha, Krishna, Shiva – und auch Lakhsmi ist dabei, die Göttin des Glücks. Man könnte meinen, sie war dem Sangam von Anfang an hold. Seit dem sechsten Tag nach der Eröffnung ist das Sangam jeden Abend voll. Mit dieser Resonanz hatte Jamshid nicht gerechnet.
Es gibt auch milde Gerichte
„Viele Leute denken, indisches Essen ist immer sehr scharf. Das ist aber nicht so. Es gibt auch milde Gerichte. Wenn etwas scharf ist, steht es in der Karte“, sagt Jamshid, der seit 23 Jahren in Deutschland lebt und gebürtig aus Delhi stammt. In der Karte klärt er auch über die indischen Gewürzmischungen, die Masalas, auf. Jamshid freut sich jedes Mal, wenn Gäste etwas Neues ausprobieren. Besonders gut kommen das Butter Chicken Masala (Hühnchen in roter Sauce), das Mango Chicken und die Kreationen aus dem Tandoori-Ofen an. „Und die Augsburger sind Thali-Fans“, hat Jamshid herausgefunden. Ein Thali besteht aus einem Tablett mit kleinen Schälchen, in denen sich unterschiedliche Masalas und Saucen befinden. Die stammen auch alle von Brenda Singh, der früher in Sterne-Hotels in Delhi kochte.
Jamshid hat inzwischen viele Stammgäste im Sangam. „Von wegen schwierig. Die Augsburger sind toll“, sagt er. Und die Freude in seinem Gesicht drückt sogar aus: unglaublich toll.
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