SSV Ulm: Ein wenig Hoffnung in der Insolvenz
Gestern wurde tatsächlich den Insolvenzantrag des SSV Ulm 1846 Fußball beim Amtsgericht eingereicht, aber eine kleine Hoffnung auf Rettung besteht weiter. Von Pit Meier
Gestern um exakt 16.16 Uhr hat Vereinsjustiziar Andreas Mauritz zwar tatsächlich den Insolvenzantrag des SSV Ulm 1846 Fußball beim Amtsgericht eingereicht, aber eine kleine Hoffnung auf Rettung besteht weiter.
"Das muss nicht das Aus sein", sagte Rene Mick. Der Präsident des Regionalligisten und sein Kollege Mario Meuler befürchten bei einer weiteren Verzögerung Ermittlungen wegen Insolvenzverschleppung und haben sich deswegen jetzt zu diesem Schritt entschieden. Die Verhandlungen mit möglichen Geldgebern laufen aber unterdessen weiter. Nach Einschätzung von Mauritz bleiben bis zur Eröffnung des Insolvenzverfahrens zwei bis drei Monate und innerhalb dieser Zeit könnte der Antrag zurückgezogen werden.
Wie berichtet haben zwei Sponsorengruppen signalisiert, unter Umständen den Verein übernehmen und sanieren zu wollen. Eines der Konsortien verhandelt mit dem Vorstand nur über eine Laupheimer Anwaltskanzlei, Mick und Meuler wissen nach wie vor nicht, wer eigentlich hinter dieser Gruppe steckt. Die Hauptpersonen eines zweiten Konsortiums dagegen sind dem Präsidium bekannt, aber auch sie wollen sich noch nicht öffentlich als mögliche Retter outen. Heiß gehandelt werden die Krumbacher Sportartikelfirma SC24.com, der Weißenhorner Unternehmer Richard Groer und der Neu-Ulmer Geschäftsmann Walter Feucht. All diese Personen und Gruppen aber dementieren ein angebliches Interesse am SSV Ulm 1846 Fußball.
Beide Konsortien wollen sich nach Micks Informationen am Wochenende erneut treffen und verhandeln. Dem Vernehmen nach geht es ihnen nicht nur darum, dem Verein aus der aktuellen Finanznot zu helfen. Vielmehr soll ein langfristig tragbares wirtschaftliches Konzept mit sportlichen Perspektiven nach oben entwickelt werden.
Klingt alles gut, aber natürlich drängt jetzt erst recht die Zeit. Andreas Mauritz jedenfalls beobachtet die Verhandlungen mit Skepsis. "Solange kein Koffer mit Geld auf dem Tisch steht, bin ich vorsichtig", sagt der Anwalt, der auch Mitglied im Aufsichtsrat des Vereins ist. Von Pit Meier
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