Shannon Briggs sorgt für Eklat bei Klitschko-Pressekonferenz
Ex-Weltmeister Shannon Briggs hat bei der Pressekonferenz von Schwergewichts-Champion Wladimir Klitschko für einen - ziemlich kalkulierten - Eklat gesorgt.
Shannon Briggs, der 2010 eine schwere Niederlage gegen Klitschkos Bruder Vitali erlitten hatte, betrat bei der Pressekonferenz vor dem Kampf Klitschko gegen Leapai unvermittelt und mit nacktem Oberkörper das Auditorium. Der Boxprofi beschimpfte Alex Leapai und forderte das eigene Recht auf einen WM-Fight.
Leapai zeigte sich für kurze Zeit aufgebracht, wollte auf den 42-Jährigen losgehen. Klitschko war hingegen gelassen, obwohl er gerade dabei war, seine Gedanken über die politische Situation in der Ukraine in Worte zu fassen. "Beruhige Dich, Junge, nimm Platz und entspann Dich", sagte der promovierte Sportwissenschaftler.
Briggs, der ganz nach dem Geschmack der PR-Abteilung für viel Wirbel gesorgt hatte, verließ nach zehn Minuten den Raum. "Ich mag so ein Verhalten nicht. Ich weiß noch, wo er nach dem Kampf gegen Witali endete", sagte Klitschko mit Blick auf den Zwölfrunder, nach dem Briggs einige Tage im Krankenhaus verbringen musste.
Der Champion verwendete dann viel Zeit auf seine Heimat Ukraine und zeigte sich fest davon überzeugt, dass es nie eine Teilung des Landes geben werde. "Alles, was die Ukraine betrifft, wird ein Happy End haben. Und die Ukraine wird so bleiben wie sie war", erklärte der Weltmeister, der wieder auf die Worte von Südafrikas Ex-Präsidenten und Bürgerrechtler Nelson Mandela verwies: "Der Sport hat die Kraft, die Welt zu verändern."
Das habe, so Klitschko, 2012 auch die Fußball-EM in Polen und der Ukraine gezeigt. Deswegen sei sein Kampf am Samstag auch so wichtig. "Mit den Gedanken war ich immer bei meinem Bruder", meinte der Champion.
Witali Klitschko soll wie immer am Samstag in der Ringecke stehen, sofern es die politische Lage zulässt. Dessen Ehefrau Natalia wird vor dem ersten Gong die ukrainische Nationalhymne singen. Nur das russische Fernsehen ist erstmals seit zehn Jahren nicht dabei. AZ, dpa
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