Lotte plant den nächsten Coup
Der Drittligist hat bereits die Bremer, Leverkusener und Münchner Löwen besiegt. Heute soll es Dortmund treffen
„Volle Lotte“ gegen „echte Liebe“. Allein die Leitmotive der beiden Klubs SF Lotte und Borussia Dortmund verheißen einen umkämpften Pokalabend. Obwohl der BVB als haushoher Favorit in das Viertelfinale am Dienstag (20.45 Uhr/ARD und Sky) geht, tritt der Dorfverein aus dem Tecklenburger Land erstaunlich selbstbewusst auf. So verzichtete Ismail Atalan auf branchenübliche Floskeln von einem ungleichen Duell David gegen Goliath. „Es ist kein Bonusspiel“, kommentierte der Coach des Drittligisten. „Es geht hier um den Einzug in das Pokal-Halbfinale. Deshalb sage ich auch, dass wir viel zu verlieren haben. Bei einer Niederlage sind wir raus. Ende.“
Die Coups gegen die klassenhöheren Teams Werder Bremen, Bayer Leverkusen und 1860 München machen dem Pokalschreck Mut für den nächsten Kraftakt. Vor dem wohl wichtigsten Spiel ihrer bisherigen Karriere empfinden die Kicker aus der 14000-Einwohner-Stadt mehr Lust als Last. „Wir werden gegen eine der besten Mannschaften der Welt spielen. Das ist einfach sensationell“, schwärmte Atalan. Wie schon in den ersten drei Pokalrunden soll der Heimvorteil Flügel verleihen. Obwohl es Anfragen für 40000 bis 50000 Karten gab, verzichtete der Drittliga-Tabellensiebte auf einen Umzug in eine größere Arena. Die besondere Atmosphäre in dem 10059 Zuschauer fassenden Frimo-Stadion und der ramponierte Rasen sollen die BVB-Stars beeindrucken. „Das Stadion ist eng, die Mannschaft hochmotiviert. Das kann erneut klappen“, sagte Lottes Vorsitzender Hans-Ulrich Saatkamp den Westfälischen Nachrichten. Abwehrspieler Matthias Rahn klang ähnlich zuversichtlich: „Es soll nicht überheblich klingen. Aber wir wissen, dass wir sie schlagen können.“
Der Respekt der Dortmunder vor der vermeintlich leichten Aufgabe ist groß. Tuchel schwant, dass seinem Team auf dem Weg in das vierte Halbfinale nacheinander ein hartes Stück Arbeit bevorsteht. Besonders der ramponierte Rasen im ausverkauften Stadion bereitet dem Fußball-Lehrer Kopfzerbrechen: „Der Platz ist auf jeden Fall ein Gegner für uns. Es ist entscheidend, dass wir uns von äußeren Umständen komplett freimachen.“ Verzichten muss die Borussia auf den gesperrten Sokratis. Für ihn dürfte Matthias Ginter in die Abwehrkette rücken. Darüber hinaus fehlen weiterhin die angeschlagenen Mario Götze, Sven Bender und Sebastian Rode. (dpa)
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