Der FC Augsburg hat einfach gute Kontakte

Bekanntlich starb einer der herausragenden Söhne der Stadt Augsburg 1956. Die Auflösung des Mysteriums: Der FCA fragte bei der Brecht-Forschungsstätte nach, ob man ein Bild des wohl bedeutendsten deutschsprachigen Dramatikers des 20. Jahrhunderts verwenden dürfe. "Natürlich war das von uns schon mit einem gewissen Augenzwinkern gedacht, aber Bertolt Brecht hatte eine große Affinität zum Fußball und wir sind sicher, dass er eine Fußball-Arena in seiner Heimatstadt begrüßt hätte. So haben wir beim Leiter der Forschungsstätte, Dr. Jürgen Hillesheim, nachgefragt, ob wir ein Foto von Brecht verwenden dürfen", erklärt FCA-Geschäftsführer Markus Krapf den Coup.

Hillesheim war sofort einverstanden: "Brecht hat sich für Sport interessiert. Er war zum Beispiel bei Boxkämpfen und beim Sechstagerennen. Ich habe bei den Rechte-Vertretern der Brecht-Erben nachgefragt und niemand hatte etwas dagegen. Dies ist überhaupt nichts Spektakuläres." Und auch Hillesheim selbst wirbt auf der Anzeige für die neue Arena. Seit drei Jahren ist er FCA-Fan und besucht die Spiele im Rosenaustadion regelmäßig. "Ich denke, der FCA braucht ein neues Fußball-Stadion."

Pikantes Detail: Hillesheim, der seit 1991 die Brecht-Forschungsstätte leitet, ist gebürtiger Koblenzer, kann aber mit der TuS Koblenz gar nichts anfangen: "Ich habe mich sehr geärgert, dass der FCA gegen Koblenz 0:1 verloren hat." Allerdings hat der 44-Jährige auch nichts gegen einen Aufstieg seines Heimatklubs: "Koblenz ist mir lieber als Hoffenheim, aber es macht mir auch nichts aus, wenn Koblenz wieder absteigt."