Bester Werfer in der Auswahl des Deutschen Basketball Bundes (DBB), die im zweiten Spiel des traditionellen Vier-Nationen-Turniers auf Litauen trifft, war vor 4200 Zuschauern in der JAKO-Arena der Bonner Tim Ohlbrecht mit 13 Punkten. Litauen setzte sich in der zweiten Partie des Tages gegen WM-Gastgeber Türkei knapp mit 80:77 (38:34) durch.
"Die Niederlage ist absolut kein Beinbruch. Es ist ein langer und manchmal steiniger Prozess, wenn man eine Mannschaft hat, die sich im Aufbau befindet", sagte Bauermann nach der Pleite gegen den Supercup- Titelverteidiger.
Zwei Wochen vor Beginn der Weltmeisterschaft in der Türkei (28. August bis 12. September) offenbarten die deutschen Korbjäger noch viele Schwächen. Vor allem in der Defensive fehlte es den Hausherren an der nötigen Aggressivität, um die robusten, aber keineswegs übermächtigen Kroaten zu stoppen. Auch offensiv blieb vieles Stückwerk. Außer Ohlbrecht traf kein Akteur zweistellig.
Dabei war die DBB-Auswahl furios gestartet. Angetrieben vom starken Ohlbrecht (7 Zähler im ersten Viertel) setzten sich die Gastgeber schnell deutlich ab und führten Mitte des ersten Abschnitts mit 15 Punkten (23:8). Bauermann baute zunächst auf Steffen Hamann, Demond Greene, Ohlbrecht, Robin Benzing und Tibor Pleiß.
Doch als die Anfangsfünf das Parkett verließ, riss im deutschen Team der Faden. Die Kroaten, gegen die Deutschland bereits beim Vorbereitungsturnier auf Zypern vor einer Woche knapp verloren hatte, drehten die Partie mit 15 Punkten in Serie. Erst als Bauermann seine vermeintliche Stammformation aufs Feld zurückschickte, fing sich die DBB-Equipe wieder. Dennoch führten die Kroaten zur Pause mit 36:30.
"Wir sind eben ein junges Team, dass ab und zu noch solche Aussetzer hat. Daraus müssen wir lernen", sagte Ohlbrecht. Nach dem Seitenwechsel spielten die deutschen Korbjäger zwar wieder etwas konzentrierter, an den Schwung der starken Anfangsphase konnten sie aber nicht mehr anknüpfen.
Bauermann verzichtete gegen die Kroaten auf Jan-Hendrik Jagla und Philipp Schwethelm. Bis zum WM-Start gegen Argentinien in 14 Tagen muss der Nationalcoach noch zwei Spieler aus seinem derzeit 14 Akteure umfassenden Kader streichen. "Das wird eine verdammt schwere Entscheidung", sagte Bauermann, der vor dem Spiel gegen Litauen um Elias Harris bangt. Der Shootingstar des vergangenen Sommers zog sich eine Schulterverletzung zu.