Die Party hat begonnen
Nach dem 2:1-Sieg auf Schalke und dem Remis der Bayern zweifelt niemand mehr an der Titelverteidigung
Gelsenkirchen Die Party am Ende einer traumhaften Woche bereitete allen Beteiligten besonders große Freude. Ausgerechnet im Stadion des Erzrivalen FC Schalke 04 bejubelten die Dortmunder den wohl entscheidenden Schritt Richtung Titel. Berauscht vom 2:1 im Revierderby hielt es die Borussen nur kurz in der Kabine. Zum Vergnügen ihrer Fans kehrten sie auf allen vieren in Raupenformation auf den Rasen des fast leeren Stadions zurück.
Der Anblick seiner ausgelassenen Profis stimmte Jürgen Klopp sentimental: „Ich kann mein Glück kaum fassen, dass ich als Trainer mit solch einer Mannschaft arbeiten darf.“
Die Unaufhaltsamen sind auf bestem Weg, selbst die traumhafte Meistersaison 2011 zu toppen. Nie zuvor in der Bundesliga-Historie blieb ein Team binnen einer Spielzeit in 25 Partien nacheinander ohne Niederlage. Nach dem 0:0 der Bayern am Samstagabend gegen Mainz wuchs der Vorsprung auf acht Punkte an. Seit dem 6. Spieltag gewann Dortmund sage und schreibe 16 Zähler mehr als die Bayern. Bei einem Sieg am kommenden Spieltag daheim gegen Mönchengladbach steigt die nächste Dortmunder Krönungsfeier.
Triumphaler Empfang nach der Rückkehr
Schon bei der Rückkehr des Teams aus Gelsenkirchen nach Dortmund am frühen Samstagabend bereiteten Hunderte Fans der Mannschaft einen triumphalen Empfang. „Es war eine unfassbare Woche. Die Mannschaft hat alles aus sich herausgepresst“, sagte Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke.
Wie schon beim 1:0 über Verfolger FC Bayern vier Tage zuvor behielt die Borussia auch beim Tabellendritten aus Gelsenkirchen die Nerven. Selbst der frühe Rückstand durch Jefferson Farfán (9.) brachte sie nicht ins Wanken. Lukasz Piszczek (17.) und der erst zur Halbzeit eingewechselte Sebastian Kehl (63.) sorgten für schwarz-gelbe Glückseligkeit.
BVB-Präsident Reinhard Rauball ließ es sich nicht nehmen, dem Team in der Kabine persönlich zu gratulieren: „Wer die Bayern und Schalke jeweils zweimal in einer Saison schlägt, steht zu Recht oben.“
Dass der Sieg „auf“ Schalke etwas glücklich zustande gekommen war, war im Anschluss kaum der Rede wert. Wie schwer sich der Titelverteidiger lange Zeit tat, dokumentierte das Eckenverhältnis der Schalker von 10:2 zur Halbzeit. Doch es gehört zur Qualität eines angehenden Meisters, auch in suboptimaler Form Spiele zu gewinnen. So konnte es sich Klopp sogar leisten, den erstmals seit Dezember in den Kader berufenen und von einer Schambeinentzündung genesenen Mario Götze auf der Ersatzbank zu belassen.
Tore 1:0 Farfán (9.), 1:1 Piszczek (17.), 1:2Kehl(63.) Zusch. 61673(ausverkauft)
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