Lehmann glaubt Bayern-Torhüter Manuel Neuer hat noch keine absolute Weltklasse
Für den ehemaligen Weltklasse-Torhüter scheint Manuel Neuer noch zu unkonstant. Lehmann rät vor der EM-Qualifikation dem Schlussmann, vor allem im mentalen Bereich zu arbeiten.
Der ehemalige Nationaltorhüter Jens Lehmann hält den Torwart vom FC Bayern München, Manuel Neuer, noch nicht für absolute Weltklasse. Der junge Schlussmann ist allerdings gesetzt als Nummer eins beim EM-Qualifikationsspiel gegen Österreich am Freitagabend auf Schalke (20.45 Uhr)
Konstanz ist ein Manko bei Manuel Neuer
Lehmann sagt: "Im Vergleich zu anderen Torhütern ist er Weltklasse, aber zur absoluten Weltklasse noch zu inkonstant. Da muss Manuel sich verbessern." In den ersten Bundesliga-Spielen gab Neuer manchmal ein unglückliches Bild ab.
"Manuel Neuer kann nach seinem Wechsel von Schalke zu den Bayern noch viel lernen, er wird mit Trainer Jupp Heynckes offensiveren Fußball kennenlernen", erklärte Lehmann, der bis 2008 das deutsche Tor hütete, einen Tag vor dem Länderspiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Österreich in Gelsenkirchen.
Der Bayern-Schlussmann sah öfters unsicher aus und musste die einzige Saisonniederlage gegen Borussia Mönchengladbach auf seine Kappe nehmen.
Gelassenheit fehlt FC-Bayern-Torhüter zur Weltklasse
Gerade im mentalen Bereich glaubt Lehmann noch nicht, dass Manuel Neuer sein Potential ausgereizt hat: "Der Druck ist größer. Manuel muss extrem an seiner Konzentrationsfähigkeit arbeiten. Das Torwartspiel beim FC Bayern ist schwieriger als bei Schalke, weil er weniger zu tun bekommt im Laufe der Spiele."
Außerdem monierte Lehmann, dass es für einen Weltklassemann nicht reiche, immer mal wieder sehr gut zu halten: "Wenn Manuel Neuer gut hält, aber immer wieder einen Fehler macht, kann er nicht auf das höchste Niveau kommen." Ob der 25 Jahre alte Ex-Schalker den "nötigen Biss" besitze für den Aufstieg in die allerhöchste Güteklasse, könne er nicht exakt beurteilen, sagte Lehmann.
Für Weidenfeller ist kein Platz
Den Bundestrainer dürften diese Aussagen seines ehemaligen Schützlings Lehmann nicht beunruhigen. Auf Routine scheint Jogi Löw jedenfalls nicht zu setzen. Denn die Nummer drei im Kader der deutschen Nationalmannschaft ist auch wieder wie Manuel Neuer ein junger Keeper. Nicht Roman Weidenfeller, mit Borussia Dortmund Meister 2011 geworden, hat den Platz bekommen, sondern der Hannoveraner Ron-Robert Zieler.
Ob sich Manuel Neuer gegen diesen Mann behauptet, wird die Zeit zeigen. Bis jetzt ist der Bayern-Torhüter noch unangefochten die Nummer eins im Kasten bei der Europameisterschaft 2012 in Polen und der Ukraine und wird auch - sollte er sich nicht verletzen - gegen Österreich im Tor stehen.
Generell lobte Lehmann die Nationalmannschaft. In den vergangenen drei Jahren habe sie sich sehr gut entwickelt. "Sie ist besser geworden mit technisch sehr guten Spielern wie Özil, Götze und Khedira und anderen", erklärte Lehmann. dapd/AZ
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