Kaltstart ohne Neid
DFB-Frauen in der Türkei
Izmir/Frankfurt Mit rund 13 Grad ist es im türkischen Izmir derzeit deutlich wärmer als im frostigen Deutschland, dennoch stehen die deutschen Fußball-Frauen an der Ägäis vor einem Kaltstart. Ohne jede Spielpraxis geht die DFB-Auswahl an diesem Mittwoch (16 Uhr/ARD) ins EM-Qualifikationsspiel beim Gruppenletzten Türkei, da die Bundesliga erst am kommenden Wochenende ihren Spielbetrieb mit den ersten Nachholspielen wieder aufnimmt. Eine Ausrede soll der fehlende Rhythmus indes nicht sein. „Das wird keine Rolle spielen. Unser Ziel sind natürlich die drei Punkte“, sagte Bundestrainerin Silvia Neid. Die 47-Jährige muss im ersten Spiel der Nach-WM-Saison noch ein weiteres Handicap verkraften. Weil sie sich in der Partie gegen den größten Konkurrenten Spanien Ende November des vergangenen Jahres zu sehr über einige Entscheidungen der Unparteiischen beschwert hatte, wurde sie von der UEFA für ein Spiel gesperrt. In der Türkei wird daher Assistenztrainerin Ulrike Ballweg die Verantwortung auf der Bank tragen.
Dass Neid ihre Strafe heute abbrummt, zeigt die Erwartungshaltung vor der Partie: alles andere als ein deutlicher Sieg der deutschen Mannschaft wäre eine Enttäuschung. Ein Punkt und 3:21 Tore in fünf Spielen lautet die Bilanz der Türkinnen. „Unser erstes Ziel ist die direkte Qualifikation für die EM 2013 in Schweden“, machte Neid deutlich. Die Bundestrainerin nutzte die Winterpause, um das auch für sie turbulente vergangene Jahr mit dem bitteren Viertelfinal-Aus bei der Heim-WM aufzuarbeiten. In der Türkei bekommt sie die Gelegenheit, zu experimentieren. In Grings, Angerer und Bajramaj fallen einige wichtige Spielerinnen aus, nach den Rücktritten von Birgit Prinz, Ariane Hingst und Kerstin Garefrekes muss sich zudem eine neue Hierarchie bilden. (dpa)
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