Engländer vorneweg - Real und Milan zittern
Madrid (dpa) - Michael Ballacks FC Chelsea und Manchester United marschieren voran. Auch die Außenseiter Girondins Bordeaux und FC Porto sind schon weiter. Die Fußball-Giganten Real Madrid und AC Mailand müssen hingegen weiter um den Einzug ins Achtelfinale der Champions League zittern.
Im Schlagerspiel der vierten Runde trennten sich die erfolgreichsten Clubs der Europapokal-Geschichte 1:1 und spüren den Atem von Verfolger Olympique Marseille im Nacken. In London werden derweil schon neue Ziele ausgerufen. "Wir sind froh, dass wir uns so früh für die nächste Runde qualifiziert haben. Aber nun kämpfen wir darum, Gruppenerster zu werden", sagte Ballack nach Chelseas 2:2 bei Atletico Madrid.
Real konnte immerhin nach der 2:3-Demütigung im Hinspiel seinem "Fluch von San Siro" ein Ende setzen: Der spanische Rekordmeister brachte aus dem Stadion, in dem er bis dahin alle Spiele gegen Milan verloren hatte, erstmals einen Punkt mit. Die "Königlichen" um den ehemaligen Milan-Star Kaká begannen so furios, als wollten sie die "Rossoneri" in Grund und Boden spielen. Karim Benzema (29. Minute) brachte die Madrilenen in Führung. Es war Reals erstes Auswärtstor bei Milan seit 53 Jahren.
Dann brachte Bundesligaschiedsrichter Felix Brych mit zwei umstrittenen Entscheidungen beide Seiten gegen sich auf. Nach einem Handspiel von Real-Verteidiger Pepe gab er einen Elfmeter für Mailand, den Ronaldinho (35.) zum Ausgleich nutzte. "Der Ball sprang mir an den Rücken und nicht an die Hand", protestierte der Portugiese. Wenig später annullierte der Münchner Referee ein Tor des Mailänders Pato, weil der Jungstar sich den Ball mit der Hand vorgelegt haben soll. "Der Treffer war völlig legal", wandte Milans Trainer Leonardo ein.
Dennoch war der Brasilianer mit dem Remis zufrieden: "Wir stehen in unserer Gruppe an der Spitze, und da wollen wir auch bleiben." Die Zeitung "La Repubblica" ergänzte: "Der Punkt für Milan ist Gold wert." Im eventuell ausschlaggebenden direkten Vergleich haben die Italiener die Nase vorn. Bei den Madrilenen herrschte ebenfalls Zufriedenheit, weil Real - auch ohne den verletzten Superstar Cristiano Ronaldo - das beste Spiel der Saison gezeigt hatte. "Wir haben Milan mit dem Leben davonkommen lassen", meinte Trainer Manuel Pellegrini, der bei einer erneuten Niederlage wieder in die Schusslinie der Kritiker geraten wäre.
Spannend machte es Manchester United. Erst die Endspurt-Tore durch Paul Scholes (84.) und Georgi Schennikow (Eigentor/90.+3) retteten den englischen Meister beim 3:3 gegen ZSKA Moskau. Trotz des dadurch gebuchten Achtelfinale-Tickets war Trainer Alex Ferguson sauer. "Drei Gegentreffer zu Hause, das mögen wir nicht", grantelte der Sir. Beim Liga-Rivalen Chelsea schwärmten derweil alle von Doppeltorschütze Didier Drogba, der mit seinen beiden Treffern die erste SaisonNiederlage verhinderte. "Er ist einer der Besten. Deshalb spielt er für Chelsea", sagte Ballack.
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