Ex-Spieler Alfons Higl: "Ich will immer, dass der FCA gewinnt"
Alfons Higl, der ehemalige Spieler und Trainer des FCA, spricht von alten Zeiten, von seinem Job als Scout und vom nächsten Spieltag.
Alfons Higl ist für die meisten Augsburger Fußball-Fans nach wie vor ein „alter FCAler“. Auch wenn Higl schon lange weg ist und sich in der Fremde als Spieler und Trainer einen Namen gemacht hat. Higl spielte beim FCA in der Jugend und später in der ersten Mannschaft. Schließlich trainierte er in der Regionalliga-Saison 1999/2000 den Augsburger Fußball-Klub. Derzeit sichtet Higl Spieler für den SC Freiburg. Vor dem Spiel des FCA am Samstag (15.30 Uhr) beim HSV sprachen wir mit Higl auch über alte Zeiten.
Im Jahr 1986 spielte der damalige Bayernligist FC Augsburg im DFB-Pokal gegen den HSV. Haben Sie noch Erinnerungen an diese Partie?
Alfons Higl: Natürlich, wir haben unglücklich mit 1:2 verloren. Damals habe ich Libero beim FCA gespielt. Es war eine tolle Kulisse im Stadion und ein dramatisches Spiel. Ernst Happel war Trainer beim HSV. Der hatte mit Ditmar Jakobs, Manfred Kaltz oder Uli Stein eine starke Mannschaft.
Alfons Higl: "Der Fußball hat sich einfach grundsätzlich verändert"
Und für HSV-Keeper Uli Stein gab es die Rote Karte...
Higl: …und wir bekamen einen Elfmeter. Den wollte ich unbedingt schießen, aber dann hat ihn Michael Wrobel verwandelt. HSV-Spieler Gründel musste zuvor für Stein ins Tor.
Wie Sie schon erwähnt haben, Sie haben Libero gespielt. Waren schöne Zeiten. Der Libero ist leider schon „ausgestorben“…
Higl: Das Fußballspiel hat sich einfach grundsätzlich verändert. Das kann man so nicht mehr umsetzen. Die Mannschaft, die im Ballbesitz ist, ist viel flexibler geworden. Wir haben ja in Köln noch sehr lange mit Libero gespielt. Das war damals Paul Steiner.
Sie sind derzeit Scout beim SC Freiburg. Dort waren Sie auch lange Zeit als Spieler aktiv. Ist Freiburg zur zweiten Heimat geworden?
Higl: Meine Frau ist aus Freiburg. Wir haben uns 1986 kennengelernt. Natürlich sind wir mit der Familie auch immer viel gewandert und umgezogen, aber meine Frau und ich fühlen uns hier wohl. Freiburg ist eine nette Stadt.
Und das Leben als Scout ist sicher auch ganz angenehm...
Higl: Die meisten werden denken, das ist ein Traumjob. Aber so ist das auch nicht. Man ist verdammt oft unterwegs und kaum zu Hause. Vier Wochen war ich dieses Jahr in der Türkei. Kürzlich in der Schweiz und in Portugal. Es ist oft ein einsamer Job. Am Wochenende habe ich 1860 München beobachtet und anschließend war ich zum ersten Mal in der Augsburger Arena beim Spiel des FCA gegen Stuttgart.
Higl: "Es war eine fantastische Stimmung im Stadion"
Und wie hat es Ihnen gefallen?
Higl: Es hat mich beeindruckt. Es war eine fantastische Stimmung im Stadion. Mich freut es auch immer, wenn ich einen Spieler wie Daniel Baier sehe. Er war auch in Wolfsburg, als ich dort Co-Trainer war. Er hat sich unglaublich entwickelt. Damals hatte er eine zu starke Konkurrenz.
Hatten Sie kein Mitleid mit dem VfB. Unter Armin Veh und Ihnen als Co-Trainer wurde der Verein deutscher Meister...
Higl: Der VfB tut mir schon leid und ich hoffe, dass die Mannschaft die Klasse hält. Aber für uns, den SC Freiburg, war es ein gutes Ergebnis.
Dann sind Sie auch nicht böse, wenn der FCA in Hamburg gewinnt?
Higl: Nein, ich will immer, dass Augsburg gewinnt (lacht), zumindest, wenn sie nicht gegen uns spielen.
Wie gut sind die Chancen des FCA?
Higl: Ich denke, nicht schlecht. Bruno Labbadia hat sicher einen defensiven Plan, der etwas Ordnung in das Hamburger Spiel bringt. Aber seine Verpflichtung kam etwas zu spät. Die Zeit arbeitet gegen ihn.
Den SC Freiburg erwartet ein heißer Tanz beim VfB Stuttgart...
Higl: Wenn wir da nicht verlieren, haben wir eine gute Perspektive, dass wir den Klassenerhalt schaffen.
Apropos VfB. Haben Sie noch Kontakt zu Armin Veh?
Higl: Eigentlich nicht. Aber es gibt auch keinerlei Probleme zwischen uns. Damals beim VfB haben wir uns super ergänzt. Dann haben sich unsere Wege getrennt. Armin wechselte zum HSV. Das verlief alles sauber und ordentlich.
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