Federer im US-Open-Finale gegen del Potro
New York (dpa) - Titelverteidiger Roger Federer steht im Endspiel der US Open und greift nach seinem sechsten Titel nacheinander. Der 15-malige Grand-Slam-Sieger aus der Schweiz war in New York nach zum Teil spektakulären Ballwechseln auch von Novak Djokovic nicht zu bremsen.
In der Neuauflage des Finals von 2007 unterlag der Serbe abermals mit 6:7 (3:7), 5:7, 5:7 und musste sich in 2:34 Stunden der ungebrochenen Stärke des jungen Zwillings-Vaters geschlagen geben.
"Es war ein tolles Match und es hat riesigen Spaß gemacht", sagte Federer. "Aber auch Novak hat ein tolles Turnier gespielt." Im letzten Spiel des hochklassigen Matches gelang ihm ein unglaublicher Schlag durch die Beine, den er selbst als "den spektakulärsten meines Lebens" bezeichnete. "Unglaublich", sagte er und die 24 000 Zuschauer im Arthur-Ashe-Stadion waren schier aus dem Häuschen. In seinem 21. Finale bei einem der vier Major-Tennisturniere trifft Federer auf den Argentinier Juan Martin del Potro.
Del Potro hatte sich am Nachmittag gegen den am Ende seiner Kräfte angelangten Rafael Nadal durchgesetzt und sein erstes Grand-Slam-Finale erreicht. Der unter einer Bauchmuskelzerrung leidende Nadal bekam bei der 2:6, 2:6, 2:6-Vorführung in 2:20 Stunden nicht den Hauch einer Chance. "Die Verletzung hat mich behindert. Das stimmt. Aber der Grund für die Niederlage war das nicht. Der Grund war, dass er heute einfach viel besser war als ich."
"Ich habe mich sehr verbessert. Und wenn man gegen Rafa oder Roger spielt, muss man alles geben. Genau das habe ich heute getan", sagte der überglückliche del Potro. "Ich habe ein prima Match gespielt. Hier in Flushing Meadows zu gewinnen, bei meinem Lieblingsturnier, wäre das Größte. Ich kann es noch gar nicht fassen, dass ich im Finale stehe."
Doch die Aufgabe gegen Federer wird für den 20-Jährigen die vielleicht schwerste seiner jungen Karriere, auch wenn er den Branchenführer im Halbfinale der French Open im Juni schon am Rande einer Niederlage hatte. Doch auf Hartplatz in New York zählt wohl mehr, dass er noch keinen der sechs Vergleiche gewonnen hat.
Im Doppel gewannen die US Open Lukas Dlouhy und Leander Paes. Die Kombination aus Tschechien und Indien setzte sich mit 3:6, 6:3, 6:2 gegen die als Nummer drei einen Platz besser eingestuften Mahesh Bhupathi/Mark Knowles (Indien/Bahamas) durch. Für den Erfolg kassierten sie ein Preisgeld von 420 000 Dollar; die Verlierer bekamen die Hälfte. Im Vorjahr hatten Dlouhy/Paes das Endspiel gegen die amerikanischen Brüder Mike und Bob Bryan verloren.
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