French Open: Junge Garde top - Schüttler raus
Paris (dpa) - Erneutes Aus in Runde Eins für Routinier Rainer Schüttler, aber Fingerzeige von der jungen Garde: Andrea Petkovic, Angelique Kerber und Tobias Kamke haben bei den French Open ihre Auftakthürden gemeistert. Daniel Brands aus Deggendorf verpasste eine Überraschung nur knapp.
Der Weltranglisten-89. musste sich dem an acht gesetzten Lokalmatadoren Jo-Wilfried Tsonga in Paris erst nach 3:42 Stunden mit 6:4, 3:6, 2:6, 7:6 (7:2), 5:7 geschlagen geben. Petkovic bot beim 4:6, 6:1, 6:4 gegen Jelena Wesnina aus Russland phasenweise eine sehr gute Vorstellung. Die Weltranglisten-41. aus Darmstadt bekommt es beim zweiten Grand-Slam-Turnier des Jahres nun bereits mit Vorjahressiegerin Swetlana Kusnezowa zu tun, die zuletzt aber nicht in Topform war.
"Die schwere Pflicht ist jetzt erstmal erfüllt, jetzt kann 'Petko' locker gegen die Titelverteidigerin spielen, und kann gut gewinnen", sagte Fed-Cup-Teamchefin Barbara Rittner. 1:1 steht es im bisherigen Vergleich: Im vorigen Jahr in Stuttgart auf Sand war die Russin als Siegerin vom Platz gegangen, ebenfalls 2009 in Tokio auf Hardcourt hatte sich Petkovic durchgesetzt. Beide Matches waren über drei Sätze gegangen.
Rainer Schüttler verkaufte sich in seinem ersten Saison-Match auf dem ungeliebten Sand zwar teuer. Am Ende unterlag der 34-Jährige aber dem an 32 gesetzten Guillermo Garcia-Lopez aus Spanien mit 5:7, 4:6, 2:6. "Ein Satz wäre definitiv drin gewesen", bilanzierte der frühere Weltranglisten-Fünfte nach 2:22 Stunden Spielzeit.
Der Wimbledon-Halbfinalist von 2008 freut sich schon auf die Rasen-Turniere in Queens, s'Hertogenbosch und Wimbledon. Ans Aufhören denkt er noch nicht. "Wieso sollte ich? Solange ich Spaß habe und noch in die großen Turniere reinkomme...", sagte Schüttler.
Die 22-jährige Kerber aus Kiel bezwang etwas überraschend Anna Tschakwetadse 5:7, 7:6 (7:2), 6:4 - die Russin war 2007 mal die Nummer fünf der Weltrangliste gewesen. Kerber trifft in der nächsten Runde auf die Madrid-Siegerin und französische Turnier- Geheimfavoritin Aravane Rezai. Die Lokalmatadorin siegte locker gegen die Kanadierin Heidi El Tabakh 6:1, 6:1. "Ich habe nichts mehr zu verlieren, ich wollte hier unbedingt die erste Runde überstehen", meinte Kerber.
Zwei Tage nach seinem 24. Geburtstag machte sich Qualifikant Kamke selbst ein verspätetes Geschenk: Mit seinem überraschenden 6:0, 6:4, 6:3-Erfolg über den Franzosen Stephane Robert zog der Lübecker erstmals in die zweite Runde eines Grand-Slam-Turniers ein. Dort muss sich der Weltranglisten-158., der nach Wimbledon 2008 erst zum zweiten Mal im Hauptfeld eines Grand-Slam-Turniers steht, nun mit dem an Nummer 29 gesetzten Spanier Albert Montanes auseinandersetzen.
Insgesamt waren bei den mit 16,8 Millionen Euro dotierten French Open 17 deutsche Profis im Hauptfeld gestartet - zwölf Herren und fünf Damen. Noch spielfrei am ersten Tag hatte der an Position 30 gesetzte Augsburger Philipp Kohlschreiber.
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