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Iranerinnen wollen in Deutschland spielen - mit Schleier
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Sie spielen mit Schleier, langer Hose und weiten Trikots - und wollen in Deutschland kicken: Die iranische Frauen-Nationalmannschaft will sich mit einer deutschen Elf messen. Viele Fragen sind noch offen, unter anderem: Wer darf zuschauen?
Teheran (dpa/AZ) - Es war ein ungewöhnliches Spiel: Im Jahr 2006 reisten Fußballerinnen aus Berlin-Kreuzberg in den Iran. Sie mussten sich in Teheran wie ihre Gegnerinnen verhüllen: Schleier, lange Hose, weites Trikot. Das 2:2 war eine Premiere: Erstmals durften Frauen im Iran öffentlich Fußball spielen. Jetzt planen die iranischen Fußballerinnen den Gegenbesuch.
Die Nationalmannschaft will ihre Form in Deutschland testen, sagte die Leiterin der Frauenfußballabteilung des iranischen Verbandes, Farideh Schodschaei. Unklar ist, gegen wen die Iranerinnen spielen wollen. Während Schodschaei von Kontakten zum Deutschen Fußball-Bund spricht, widerspricht der DFB. Es sei kein Spiel gegen eine Nationalmannschaft geplant, so ein DFB-Sprecher. Eines steht jedoch schon fest: Die Gäste werden verhüllt spielen, um die islamischen Kleidungsvorschriften zu erfüllen.
Als im Jahr 2006 die Kreuzbergerinnen im Iran spielten, mussten auch sie sich verhüllen. Und das Spiel war auch nicht ganz öffentlich: Männer durften nicht auf die Tribünen - auch nicht als Reporter. Ob der Iran darauf auch bei einem Gastspiel Wert legen würde, ist unklar.
Für Farideh Schodschaei wäre die Partie mehr als Sport: "Das Spiel in Deutschland ist nicht nur fußballerisch ein guter Test, sondern auch eine Gelegenheit, unsere kulturellen Werte zu zeigen", sagte sie der iranischen Nachrichtenagentur "ISNA".
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