Kölns Manager Armin Veh: „Ich würde sofort mit Veh verlängern“
Der Geschäftsführer des Aufsteigers spricht über seine Zukunft, das Spiel gegen die Bayern und wie er einst seinen jetzigen Trainer Achim Beierlorzer aussortiert hat.
Herr Veh, der 1. FC Köln ist wieder in der Bundesliga zurück. Doch nach vier Spielen stehen erst drei Punkte zu Buche. Wo sehen Sie die Gründe für den durchwachsenen Saisonstart?
Armin Veh: Sie haben recht. Damit können wir nicht zufrieden sein. Allerdings, die Leistungen waren besser, als es das Punktekonto aussagt. Nur beim 0:1 gegen Mönchengladbach haben wir nicht gut gespielt, das war gerade in der ersten Hälfte enttäuschend. Bei den Niederlagen gegen Wolfsburg und Dortmund hätten wir punkten können, ja müssen. Ich muss jedoch auch sagen, dass wir bei unserem schweren Auftaktprogramm diese Ergebnisse einkalkulieren mussten.
Sie haben den Kölner Fans vor der Saison versprochen, dass der FC nicht absteigt. Stehen Sie noch zu dieser Aussage?
Veh: Klar. Es ist unser Ziel, längerfristig in der Bundesliga zu bleiben. Wer immer wieder absteigt, erleidet Rückschläge, die auch viel Geld kosten. Wir müssen das Image der Fahrstuhlmannschaft loswerden. Nur so können wir Werte aufbauen und uns langfristig auch mit einer anderen Kategorie von Spielern beschäftigen.
Aktuell werden die Aufgaben für Ihren Verein nicht leichter. Jetzt steht die Partie beim FC Bayern auf dem Programm. Wie wollen Sie beim Meister auftreten?
Veh: Für Taktik und Spielsystem bin ich ja nicht mehr zuständig, dafür haben wir einen Trainer. Aber ich glaube, dass Achim Beierlorzer das Team mutig antreten lassen wird. Dass es in München für uns sehr schwer werden wird, darüber brauchen wir gar nicht zu reden. Die Bayern sind hoher Favorit.
Sie waren selbst viele Jahre als Trainer tätigt. Sind Sie zufrieden, was das Trainerteam und die Mannschaft bisher anbieten?
Veh: Auf jeden Fall. Alles funktioniert, wie es sein muss. Es gefällt mir, wie trainiert wird. Wichtig ist natürlich auch, wie der Coach die Mannschaft führt. Das macht Beierlorzer hervorragend.
Kannten Sie ihren Trainer eigentlich auch aus gemeinsamen Zeiten in Fürth?
Veh: Da gibt es eine kleine Geschichte. Ich war bei der Fusion der SpVgg Greuther Fürth in den 1990er Jahren Trainer in Mittelfranken. Ich musste aus beiden Vereinen Spieler aussortieren. Und da war Achim Beierlorzer auch dabei. Ich wusste das gar nicht mehr, das hat er mir kürzlich mal erzählt. Man sieht sich im Leben eben immer zweimal.
Ihre Arbeit wird beim 1. FC Köln sehr geschätzt, Ihr Vertrag am Geißbockheim läuft im kommenden Sommer aus. Wann wird es Gespräche mit der neuen Vereinsführung geben?
Veh: Wenn ich Vereinspräsident wäre, würde ich mit Veh sofort verlängern. Nein, Spaß beiseite. Werner Wolf wurde ja erst kürzlich zum Präsidenten gewählt, ebenso wie die anderen Personen in der Vereinsführung. Wir müssen uns jetzt erst mal kennenlernen, ich will und muss ja wissen, mit wem ich in Zukunft zusammenarbeiten muss. Es ist sehr wichtig, dass die Vereinsführung mit einer Stimme spricht, dass man ruhig zusammenarbeitet. Eine Entscheidung soll noch vor Weihnachten fallen.
Sie gelten als sehr heimatverbunden, arbeiten nun seit fast zwei Jahren in Köln. Wie kommen Sie eigentlich mit der rheinischen Mentalität zurecht?
Veh: Da gibt es keine Probleme. Köln ist eine schöne Stadt, uns gefällt es. Die Leute lieben den FC. Die Vereinshymne kann ich mittlerweile auch schon auswendig singen.
Ende November kommt es zum Spiel gegen Ihren Heimatverein, den FC Augsburg. Freuen Sie sich schon auf dieses Duell?
Veh: Oh, da ist es ja noch eine ganze Weile hin. Daran habe ich noch gar nicht gedacht. Ich freue mich allerdings über jedes Jahr, das der FCA in der Bundesliga spielt. Das ist gut für den Verein und die ganze Region.
Letzte Frage: Wer wird Deutscher Meister?
Veh: Die Bayern, eindeutig. Das ist zwar wieder langweilig, doch die Münchner sind in der Bundesliga eben der beste Verein. Deshalb geht der Titel wieder an die Isar.
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