Der spanische Ex-Stürmer will mit 37 Jahren sein Comeback auf dem Spielfeld geben. Was man aus dem Boxsport kennt, ist im Fußball eher unüblich.
Es könnte ein Witz sein, ein Akt grandioser Selbstüberschätzung oder gezielte Werbung für eine neue berufliche Herausforderung. Auf alle Fälle sorgt es für Erstaunen, dass Spaniens einstiger großer Stürmerstar Fernando Torres im Alter 37 Jahren sein Comeback ankündigt. Knapp zwei Jahre nachdem er sich bei seiner letzten Station, dem japanischen Klub Sagan Tonsu, in die Fußball-Rente verabschiedet hat.
Geschickte Marketing-Strategie oder legt Fernando Torres eine falsche Fährte?
Es klingt tatsächlich so, als ob der hochdekorierte Weltmeister, zweifache Europameister und Champions League-Sieger während dieser Zeit kein neues Spielfeld gefunden hat, auf dem er sich verwirklichen konnte. „Ich verstehe das Leben nur auf eine Art: Spielen. Deshalb habe ich mich dazu entschlossen, zurückzukehren“, ließ Torres die Öffentlichkeit wissen. Vermied allerdings einen konkreten Hinweis auf seinen künftigen Verein. Das große Geheimnis will er erst am Freitag lüften. Eine geschickte Marketing-Strategie für seinen neuen Klub? Oder eine falsche Fährte, um mal wieder auf sich aufmerksam zu machen?
Geld dürfte bei dieser Kehrtvolte eine eher untergeordnete Rolle spielen. Die Befürchtung, dass der ehemalige Angestellte des FC Liverpool, FC Chelsea, AC Mailand und Atlético Madrid nach nur zwei Jahren Rentnerdasein schon knapp bei Kasse sein könnte, wäre mit Blick auf seine einstmals lukrativen Verträge schon zu kurios.
"Opa"-Duell zwischen Mike Tyson und Roy Jones Jr.
Klar, im Box-Sport ist man das so gewöhnt. Die medial hochgepuschten Comeback-Kämpfe dienen mit ihren exorbitanten Börsen nicht selten dazu, die Kassen der alternden Stars auffüllen. Erinnert sei nur an das „Opa“-Duell des 54-jährigen Mike Tyson gegen Roy Jones Jr. Auch der 41-jährige Felix Sturm ließ nach fünf Jahren Abstinenz wieder die Fäuste fliegen. Der ungemeine Vorteil eines Boxrings für die „Oldies“: Die zu überwindenden Distanzen sind dort weitaus übersichtlicher als auf einem Fußballfeld. Dazu sind kickende Gegner in der Regel jung und laufstark, weshalb Fußballer-Comebacks jenseits der 35 eher selten vorkommen.
"El Nino" will als Spieler, nicht als Trainer zurück
Doch El Niño, „das Kind“, wie sie den stets jugendlich wirkenden Torres in seiner Muttersprache genannt haben, will es noch mal wissen. Spanische Medien sind überzeugt, dass er als Spieler zurückkehrt, nicht etwa als Trainer. Vorbereitet hat er sich nahezu optimal: mit Box-Training!
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