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Leichtathletik-WM 2019
03.10.2019

Konstanze Klosterhalfen rennt gegen die Zweifel an

will auch weiter beim Nike Oregon Project bleiben: Läuferin Konstanze Klosterhalfen.
Foto: Michael Kappeler/dpa

Die 22-Jäjhrige gilt als Jahrhundert-Talent, steht aktuell aber unter Doping-Verdacht. Fast trotzig kündigt sie an, wieder zum umstrittenen Camp zurück zu kehren.

Der Fall bewegt sich in einer gewaltigen Grauzone. Seit dem vergangenen Jahr trainiert Konstanze Klosterhalfen in den USA und ist Teil des Oregon Projects, finanziert von Nike. Die 22-Jährige ist eine von nur zwölf Auserwählten, die dort ein perfektes Umfeld vorfinden. Aus dem Jahrhundert-Talent, wie sie die Fachzeitschrift "Leichtathletik" euphorisch nannte, wurde eine der schnellsten Frauen der Welt. Über 5000 Meter pulverisierte Klosterhalfen im August den deutschen Rekord. In 14:26,76 Minuten wurde sie deutsche Meisterin. Nur 13 Frauen waren jemals schneller. Ihre eigene Bestleistung verbesserte Klosterhalfen um fast 25 Sekunden.

Bei derartigen Leistungssprüngen ist erfahrungsgemäß Vorsicht geboten, auch wenn Experten Klosterhalfen ein enormes Potenzial attestieren. Am Dienstag sahen sich dann all die Kritiker bestätigt, denn einen Tag vor ihrem Vorlauf über 5000 Meter bei der WM in Doha wurde Alberto Salazar, Leiter des Oregon Project, für vier Jahre gesperrt. Ihm werden die Anwendung verbotener Infusionen, Besitz und Handel mit Testosteron und das Manipulieren von Daten bei Dopingkontrollen vorgeworfen.

Alberto Salazar ist der Cheftrainer des Nike Oregon Projects.
Foto: Kin Cheung/AP/dpa

Der 61-Jährige bestreitet alles und kündigte an, gegen die Sperre gerichtlich vorzugehen. Die Vorwürfe einstiger Kollegen und Sportler gegen den umstrittenen Trainer umfassen den Zeitraum zwischen 2010 und 2014. Travis Tygart, Chef der US-Anti-Doping-Agentur, sagte dem ZDF, dass die Athleten damals "wirklich keine Ahnung hatten, was mit ihnen getrieben wurde. Welche Dosierung, ob die Methoden verboten waren oder nicht, wussten sie gar nicht." Aktuelle Mitglieder des Oregon-Teams, die gerade bei der WM laufen, seien laut Tygart von den Ermittlungen nicht betroffen.

Klosterhalfen geht erstaunlich gelassen mit den Vorwürfen um

Trotzdem bedeutete die Nachricht für Klosterhalfen: Stress. Nachdem sie sich in Doha souverän für das 5000-Meter-Finale am Samstag qualifiziert hatte, prasselten in der Mixed-Zone die bohrenden Fragen der Journalisten auf sie ein. Die 22-Jährige meisterte die Situation erstaunlich souverän. Im Zentrum ihrer Verteidigungsstrategie steht die Feststellung, dass sie nicht bei Salazar, sondern dessen Assistent Pete Julian trainiere. "Natürlich sind das schockierende Nachrichten. Aber wir haben uns in unserem Team besprochen, das betrifft uns alle nicht. Wir konzentrieren uns jetzt auf unsere Rennen." Konsequenzen wolle sie aus der Sperre Salazars nicht ziehen. "Ich, und alle um mich herum, die Einblicke haben, wissen, was passiert und was eben nicht passiert. Doping ist da nie ein Thema. Ich bin superglücklich, in diesem Team zu sein. Ich freue mich jetzt schon, nach der Saisonpause wieder dorthin zu gehen und dort zu trainieren."

Doping-Experte Fritz Sörgel sieht die Entscheidung Klosterhalfens, ins Trainingsamp zurück zu kehren, kritisch.
Foto:  Daniel Karmann, dpa

Doping-Experte Fritz Sörgel kann Klosterhalfens Entscheidung nicht nachvollziehen

Für Professor Fritz Sörgel, einen der renommiertesten Doping-Experten Deutschlands, ist diese Entscheidung nicht nachvollziehbar. Schon seit längerem gehört er zu den schärfsten Kritikern des Oregon Projects. Trainingszentren wie dieses müssten in Zukunft im Fokus der Dopingjäger stehen. Früher sei das einfacher gewesen. "Da konnte man in solchen Zentren nach Dopingmitteln suchen, jetzt muss man die Methoden im Gesamten sehen und beurteilen. Das geht nur noch durch Inspektionsteams."

Sörgel sieht die Gesundheit der Sportler gefährdet, "weil heute tagtäglich die wissenschaftliche Literatur abgegrast wird und schlichtweg alles, was dort steht, versucht wird. Die Methoden sind in keiner Weise sicher. Wenn ich zehn Stoffe in einen Körper gebe wird was passieren: Schlechtes oder Gutes. Und das prüft man im Maschinenraum von Oregon." Dort habe man inzwischen über viele Jahre Erfahrungen gesammelt, das Projekt wurde 2001 gegründet. In dieser Zeit könne laut Sörgel Vieles getestet werden. Und wie in der Wissenschaft auch: "Irgendwann kommt mal was Tolles raus."

Der Leiter des Institut für Biomedizinische und Pharmazeutische Forschung in Nürnberg hat sich mit der Urteilsbegründung beschäftigt. Die Strafe gegen Salazar beziehe sich auch auf Carnitin-Infusionen, sagt er, mit denen man vereinfacht gesagt Fett in Energie verwandeln könne. Für Sörgel ist deshalb klar: "Der Stoff kommt in Körper vor. Jede Verabreichung von körpereigenen Substanzen muss, wenn in hoher Dosis verabreicht, als Doping bezeichnet werden. Denn beim EPO und Wachstumshormon machen wir das ja auch."

Beim deutschen Leichtathletikverband wirkte man angesichts der ganzen Diskussionen ebenfalls nicht besonders erfreut. DLV-Generaldirektor Idriss Gonschinska kündigte in Doha an, sich nach der WM mit Klosterhalfen und deren Management zusammen setzen zu wollen, um über das weitere Vorgehen zu beraten. Bis dahin werde "sehr intensiv" daran gearbeitet, die Informationslage richtig bewerten zu können. Volle Rückendeckung klingt anders.

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