Löwen beißen gegen den DFB
Das Zweitligaspiel zwischen 1860 München und Ahlen steht unter Manipulationsverdacht. Die "Löwen" wehren sich nun vehement gegen die Vorwürfe.
Laut Deutschem Fußball-Bund DFB gibt es "Hinweise auf möglicherweise beabsichtigte Spielmanipulationen" bei der Partie zwischen 1860 München und RW Ahlen (0:1) im Februar. Der Dienstleister "Sportradar" hatte am Samstag den DFB, die DFL und die Staatsanwaltschaft Bochum informiert. Die Vereine wurden am Sonntag in Kenntnis gesetzt.
Die Verantwortlichen des TSV 1860 gehen nun in die Offensive und wehren sich gegen die Vorwürfe. Sie üben zudem scharfe Kritik an der Informationspolitik des DFB. "Die Formulierung ist leider so vage, dass wir nichts damit anfangen können", schrieb Löwen-Präsident Manfred Stoffers in einer Stellungnahme. "Eine gute oder schlechte Absicht zu haben, reicht nicht aus. Vor allen Dingen nicht, wenn folgenschwere Verdachtsmomente geäußert werden", so Stoffers.
Er fragt: "Ist nun ein Manipulationsversuch unternommen worden oder nicht." Man werde "Vorverurteilungen der Spieler auf Basis von Gerüchten und übler Nachrede nicht zulassen". "Dabei werden wir uns auch rechtlicher Mittel bedienen", kündigte der Präsident an.
Stoffers, Sportdirektor Miki Stevic und 1860-Cheftrainer Ewald Lienen analysierten das Spiel gegen Ahlen auf Video eindringlich und kamen zu dem Schluss, dass keine Anzeichen für Manipulation auf Löwen-Seite erkennbar waren. Lienen: "Wir haben 90 Minuten lang versucht, das Spiel zu unseren Gunsten zu drehen, hatten jede Menge Torchancen und haben am Ende wegen eines Sonntagsschusses verloren." Um Absicht unterstellen zu können, brauche man hieb- und stichfeste Beweise, so Lienen. "Wer die nicht hat, setzt leichtfertig den guten Ruf von Fußballern aufs Spiel", meinte der Trainer.
Im Vorfeld der Partie hatte es laut Verband und Liga "keine signifikanten Bewegungen" auf dem internationalen Wettmarkt gegeben und keine Hinweise durch das Frühwarnsystem. DFB und DFL wollten den Verdacht nicht kommentieren und verwiesen auf dei laufenden Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Bochum. (AZ)
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