UEFA kritisiert polnische Berichterstattung
Die Europäische Fußball-Union UEFA hat die teilweise martialische Berichterstattung in polnischen Zeitungen vor dem EM-Spiel am Sonntag gegen Deutschland kritisiert.
"Das ist sicherlich nicht etwas, was wir begrüßen. Wir meinen, man sollte über Fußball reden. Wir wussten seit der Auslosung, dass diese Begegnung eine gewisse Brisanz mit sich bringt. Wir hoffen aber, dass das Geschehen auf dem Platz im Mittelpunkt stehen wird", sagte UEFA-Sprecher Robert Faulkner am Donnerstag in Basel.
Polnische Boulevard-Zeitungen hatten am Mittwoch Fotomontagen gedruckt, auf denen Polens Nationaltrainer Leo Beenhakker die abgetrennten Köpfe von Bundestrainer Joachim Löw und DFB-Kapitän Michael Ballack in den Händen hielt. Darüber stand die Schlagzeile: "Leo, bring uns ihre Köpfe!" Beenhakker hatte sich bereits am Mittwoch von den Veröffentlichungen distanziert.
Auch der polnische Botschafter in Deutschland, Marek Prawda, äußerte sich in der Tageszeitung "Die Welt" (Freitag-Ausgabe) kritisch zu den Veröffentlichungen und bezeichnete sie als "idiotische Geschmacklosigkeit". "Ich wünsche dieser Zeitung alles Schlechte, möchte aber darauf hinweisen, dass die seriösen polnischen Medien diese Entgleisung in ihrer Berichterstattung ebenfalls geißeln", sagte Prawda dem Blatt. "Ich finde es besonders schlimm, dass diese Sache in einer Zeit veröffentlicht wird, in der die Fans in Kontakt kommen. So etwas ist völlig unnötig und sollte eigentlich ignoriert werden."
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