Jetzt endgültig: Olympia wird ohne NHL-Stars stattfinden
In der Diskussion war es schon länger - nun hat die Ligaverwaltung der NHL Fakten geschaffen: Olympia 2022 wird ohne die Stars der US-Liga stattfinden.
Darüber gemunkelt und spekuliert wurde schon seit einiger Zeit - nun ist es Gewissheit. Das Olympische Eishockeyturnier wird ohne die Stars der NHL stattfinden. Das gab die Ligaverwaltung am Mittwoch bekannt. Eigentlich hatte die NHL im Terminkalender eine Pause für das Olympische Turnier eingeplant. Dieser Puffer wird nun aber dazu verwendet, um die viele wegen der Corona-Pandemie verschobenen Partien nachzuholen.
In der Stellungnahme sagte NHL-Boss Gary Bettman zu den Gründen für die Absage: "Wir haben so lange wie möglich mit dieser Entscheidung gewartet und alle verfügbaren Optionen geprüft, um unseren Spielern die Teilnahme an den Olympischen Winterspielen zu ermöglichen." Letztlich haben die wirtschaftlichen und terminlichen Zwänge aber den Ausschlag gegeben: "Angesichts der tiefgreifenden Unterbrechung des Hauptrundenspielplans durch die jüngsten Ereignisse in Zusammenhang mit Corona ist eine Olympiateilnahme leider nicht mehr möglich."
Aus Deutschland betrifft das unter anderem Leon Draisaitl (Edmonton), Tim Stützle (Ottawa), Philipp Grubauer (Seattle), Moritz Seider (Detroit) oder auch den gebürtigen Augsburger Nico Sturm (Minnesota).
Ex-Bundestrainer Marco Sturm gibt sich dennoch optimistisch
Im Gespräch mit unserer Redaktion hatte sich Ex-Bundestrainer Marco Sturm vor kurzem schon kritisch über eine mögliche NHL-Teilnahme bei Olympia geäußert: "Die Zeit drängt und langsam muss man sicherlich eine Entscheidung treffen. Momentan gehe ich eher nicht davon aus, dass NHL-Spieler bei den Olympischen Spielen auf dem Eis stehen werden." Zugleich hatte sich Sturm optimistisch bezüglich einer Medaillenchance der DEB-Auswahl gezeigt: "Egal ob es ein russisches oder kanadisches Team ist, ich sehe niemanden, der deutlich besser ist als wir", sagte der aktuelle Assistenzcoach der Los Angeles Kings. "Gerade ohne die NHL-Spieler wäre bei einem solchen Turnier wieder alles möglich."
Sein Nachfolger als Bundestrainer, Toni Söderholm, gab sich in einer Stellungnahme des DEB zuversichtlich: "Es ist gut, jetzt eine endgültige Entscheidung zu haben, um unsere gesamten Planungen rund um die Mannschaft voranzubringen. Natürlich ist es gerade für unsere Deutschen in der NHL sehr schade, weil sie unbedingt bei Olympia dabei sein wollten. Mit oder ohne NHLSpieler, wir gehen mit Selbstvertrauen in das olympische Eishockeyturnier und nutzen die kommenden Wochen, um uns für die Herausforderung in Peking optimal aufzustellen.“ (eisl)
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