Kolumne "Polos Check": Das Curt-Frenzel-Stadion wird kochen
Das XXL-Match in München weckt bei Ex-Panther Aleksander Polaczek Erinnerungen an seine eigene Karriere. Auf was es am Freitagabend ankommen wird.
102 Minuten hat es gedauert, bis die Niederlage des AEV in München feststand. Als Profi habe ich auch mal so ein XXL-Match erlebt: Im März 2013 haben wir mit Wolfsburg gegen Mannheim das entscheidende Tor sogar in der vierten Overtime gekriegt – damals waren 105 Minuten gespielt. Wenn man so ein Spiel mit einem so großen Aufwand verliert, ist man erstmal niedergeschlagen. Vor allem bei Augsburg hat man gesehen, dass die Kraft am Ende ausgegangen ist, die Serie gegen die DEG hat viel Energie gekostet.
Da sind die Münchner klar im Vorteil, weil sie einen breiten Kader haben. Das Gute an dem Rhythmus in den Play-offs ist aber, dass man kaum Zeit hat darüber nachzudenken. Am Freitag ist ja schließlich schon das nächste Spiel in Augsburg. Wie viel Stimmung die Panther-Fans in München gemacht haben, ist selbst über den Fernseher gut rübergekommen. Eigentlich war das ja schon ein Heimspiel. Und am Freitagabend wird die Stimmung im Curt-Frenzel-Stadion kochen. Für den AEV spricht bei aller sportlichen Klasse Münchens: Man hat gesehen, dass man mithalten kann. Die letzten Jahre war der EHC ja schon immer sehr dominant.
Olivier Roy war überragend - das war schon direkt nach seinem Wechsel zum AEV klar
Erwischt Olivier Roy im Panther-Tor wieder so einen überragenden Tag wie am Mittwoch in München, wäre schon viel gewonnen. Dass Olli ein Guter ist, hat sich schon bei seinem Wechsel im November 2017 gesehen. Am Anfang war bei uns Spielern ein bisschen Skepsis da, weil er aus der zweiten Liga kam – die war aber schnell verflogen weil er mit Leistung überzeugt hat. Ich denke, dass Augsburg im Poker um eine Vertragsverlängerung mit ihm nicht chancenlos ist. Drew LeBlanc, Brady Lamb oder Matt White spielen auch nicht für ein Butterbrot hier.
Aleksander Polaczek, 38, hat während seiner Karriere 85 Play-off-Spiele in der DEL bestritten und zehn Tore erzielt. Von 2015 bis 2018 stürmte „Polo“ für die Augsburger Panther. In seiner Kolumne „Polos Check“ blickt er während der aktuellen Play-offs auf die Spiele seiner ehemaligen Kollegen und schreibt, was ihm aufgefallen ist.
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