800 Eishockey-Fans im Einsatz für das Stadion
Eine etwas andere Demonstration zog am Sonntag durch die Augsburger Innenstadt. Rot-grün-weiße Panther und schwarz-gelbe Pinguine marschierten unter dem Motto "Tradition darf nicht sterben" gemeinsam für den Erhalt des Curt-Frenzel-Stadions. Von Milan Sako
Von Milan Sako
Augsburg. Eine etwas andere Demonstration zog am Sonntag ab 16.30 Uhr durch die Augsburger Innenstadt. Mit dem Transparent "Pro Curt-Frenzel-Stadion - Tradition darf nicht sterben" zogen rund 800 Eishockey-Anhänger vom Hauptbahnhof zum Eishockey-Museum am Plärrerbad und etwas später ins Eisstadion.
"Es geht darum, dass die Stadt sieht: Wir Fans stehen hinter dem Frenzel-Stadion", sagte der eishockeybegeisterte Stefan Frank aus Augsburg. Die AEV-Anhänger holten 300 Gäste aus Krefeld an Gleis 4 ab, die mit einem Sonderzug angereist waren, nicht nur um ihre Mannschaft im Spiel zu unterstützen. "Wir wissen, dass es hier in Augsburg gerade um die Stadionfrage geht", erklärte Rainer Kirzhholtes vom KEV-Fanprojekt und fügte an: "Das Frenzel-Stadion ist Kult. Wir kommen jedenfalls gerne her und außerdem muss Augsburg in der Liga bleiben."
Die rot-grün-weißen Panther zogen singend mit den schwarz-gelben Pinguinen durch die Straßen. Die Gäste aus dem Rheinland unterstützten ihre Freunde aus Augsburg stimmgewaltig und kamen noch aus einem anderen Grund gestern an den Lech. "Unsere erste Sonderfahrt vor zehn Jahren ging nach Augsburg, deshalb wollten wir zu unserem kleinen Jubiläum jetzt wieder kommen", erklärte Kirzhholtes.
Einige Pinguine watschelten zwar schon ein wenig, aber die sportliche Demonstration verlief - wie fast immer unter Eishockey-Fans - friedlich. Beim Augsburger Eishockey-Publikum hat sich in den vergangenen Wochen und Monaten Ärger aufgestaut. "Ich habe das Gefühl, die verantwortlichen Leute in der Stadt haben zuletzt geschlafen. Es ist viel versprochen, aber wenig gehalten worden", schimpft Kurt Bender aus Pfersee. Und Rudi Lindner, der seit 1965 zum AEV geht, wirft ein: "Es muss schleunigst etwas im Curt-Frenzel-Stadion passieren. Sonst spielen wir demnächst in der Bayernliga."
Die Panther-Anhänger haben die Betonschüssel ins Herz geschlossen, auch wenn sie bisweilen zugig ist und kalt. "Wir Fans, die Panther, aber auch Eiskunstläufer oder der Nachwuchs - alle wollen hier bleiben", spricht Alexandra Weiß stellvertretend für die vielen Anhänger, die gestern die Eishockey-Demonstration unterstützten. Augsburg ist eine große Eishockey-Stadt, wie die Anhänger mit einem weiteren Transparent verdeutlichten: "Tradition seit 1878 - Pro Curt-Frenzel-Stadion". Im Jahr 1878 wurde am Schleifgraben der älteste Eislauf treibende Verein Deutschlands gegründet. Die Fans, auch aus Krefeld, wissen das zu schätzen.
Die derzeitigen Diskussionen um das Curt-Frenzel-Stadion bewegt nicht nur die Fans.
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