Sigl über die Panther: "Wir kriegen die Kurve"
"Wir kriegen die Kurve", da ist sich der Hauptgesellschafter der Augsburger Panther, Lothar Sigl, sicher. Was er über die aktuellen Leistungen sagt und wie er die Zukunft beurteilt, verriet er Peter Deininger.
"Wir kriegen die Kurve", da ist sich der Hauptgesellschafter der Augsburger Panther, Lothar Sigl, sicher. Was er über die aktuellen Leistungen sagt und wie er die Zukunft beurteilt, verriet er Peter Deininger.
Sie sind Hauptgesellschafter der Panther GmbH und im Hauptberuf Gastronom. Was gibt es in der Familie Sigl am Heiligen Abend zu essen?
Sigl: Fondue. Darum muss ich mich zum Glück nicht kümmern, das hat meine Frau im Griff.
Das Menü, das die Panther zuletzt auftischten, war....
Sigl:... schwer verdaulich, aber nicht ungenießbar.
Für die Fans, die mit dem Sonderzug nach Köln fuhren, und dann ein 2:7 miterlebten, war die Enttäuschung groß...
Sigl: Das kann ich verstehen, aber solche Spiele gibt es eben - Ähnliches ist uns vergangenes Jahr beim 0:11 in Berlin passiert. Wir müssen unsere Fehlerquote reduzieren, wieder einfach spielen und mehr Zug zum Tor zeigen. Ich bin sehr optimistisch, dass wir die Kurve kriegen. Es ist zu viel Qualität in der Mannschaft, um auf lange Sicht Probleme zu haben.
Die Panther waren nach dem Sonntagsspiel nur noch auf Rang elf notiert - und damit erstmals jenseits der Play-off-Plätze...
Sigl:...aber die Teams sind in der Tabelle sehr eng zusammen. Mit ein paar Punkten mehr ist man schnell wieder ein Stück weiter oben. Wir dürfen uns nicht nervös machen lassen.
Haben Sie eine Erklärung, warum einige der ausländischen Profis in einem Tief stecken?
Sigl: Vielleicht ist ihnen am Anfang vieles zu leichtgefallen, weil uns einige Gegner unterschätzt haben. Alle haben gesagt, wie toll die Panther spielen, und das könnte bei dem einen oder anderen die Konzentration beeinträchtigt haben. Viele kleine Sachen haben manchmal eine große Wirkung.
Am Sonntag geht es gegen Nürnberg...
Sigl: Die Partie sollten wir gewinnen, weil gerade die bayerischen Derbys besonders wichtig sind.
Vor allem für die Fans. Vergangene Woche kamen gegen Mannheim und Frankfurt jeweils nicht einmal 3000 Zuschauer. Ist das nicht enttäuschend?
Sigl: Für mich war das nicht überraschend. Spiele am Dienstag und Donnerstag, bei Minustemperaturen und einigen schwachen Ergebnissen zuvor - da überlegen sich viele Fans, ob sie ins Stadion kommen. Der VIP-Raum war nicht leer ...
Sie spielen auf den Komfort an. Das Curt-Frenzel-Stadion soll bis 2012 in eine Halle umgebaut werden...
Sigl: Das ist für uns von existenzieller Bedeutung. Wir wollen keine goldenen Wasserhähne, sondern ein funktionales Konzept für alle Nutzer der Arena, das uns die Möglichkeit bietet, den anderen DEL-Vereinen wieder auf Augenhöhe zu begegnen.
Nach Angaben aus dem städtischen Baureferat soll der Umbau im Frühjahr mit dem Abbruch der Osttribüne beginnen.
Sigl: Wir haben keinen Grund, an den Zusagen der zuständigen Referate zu zweifeln, auch wenn nach der sogenannten Optimierung der Pläne vom ursprünglichen Masterplan offensichtlich nichts mehr übrig geblieben ist. Wir sind gespannt, wie die endgültigen Pläne der Architekten Hermann + Öttl aussehen.
Mit einem offiziellen Etat von 3,4 Millionen sind die Panther DEL-Schlusslicht. Warum fällt die Vermarktung so schwer?
Sigl: Wir bieten einen mitreißenden Sport, der leider im Verborgenen blüht, was die Medienpräsenz und die öffentliche Darstellung betrifft. Uns sind kleine Fortschritte gelungen, aber der durchschlagende Erfolg blieb selbst in der Phase der Euphorie zu Saisonbeginn aus. Vielleicht gibt es einen zusätzlichen Schub, wenn die Baumaßnahmen im Stadion beginnen.
Die Konkurrenz scheint von den Etatangaben nicht überzeugt, weil die Panther einige namhafte Spieler aus Übersee in ihren Reihen haben...
Sigl: Wir hatten das Glück, dass wir Spieler aus Nordamerika im Juli verpflichten konnten, als sie ihre Gehaltsträume vom März verloren hatten.
Wie sehen die Planungen für die nächste Saison aus?
Sigl: Das ändert sich in einer Spielzeit immer wieder. Als es am Anfang so gut lief, hätte man am liebsten fast alle behalten, jetzt überlegt man ein bisschen mehr, und am Saisonende sieht alles möglicherweise wieder anders aus. Es ist ja auch kein Geheimnis, dass drei Viertel der Liga mehr bezahlen können als wir.
Das grenzt den deutschen Markt für die Panther ein...
Sigl: Wir werden keine deutschen Olympiafahrer verpflichten können, sondern Profis wie Darin Olver, Florian Kettemer oder Benedikt Kohl, die sich bei uns prächtig entwickelt haben.
Seit Montag ist der Kanadier Sean O'Connor in Augsburg. Wie sehen Sie seine Perspektiven?
Sigl: Wir wollen ihn im Training testen, sind aber noch keine vertraglichen Verpflichtungen eingegangen.
Können Sie Nationaltorwart Dennis Endras halten?
Sigl: Wir arbeiten sehr hart daran, wie bei unseren anderen Spielern auch.
Ihr Wunsch für das neue Jahr?
Sigl: Ich hoffe, dass unsere Fans der Mannschaft vertrauen und der Umbau des Curt-Frenzel-Stadions beginnt.
Das Interview führte Peter Deininger.
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