Pechvogel T.J. Trevelyan verpasst das Saisonfinale
Die Augsburger Panther müssen für den Rest der Saison auf T.J. Trevelyan verzichten.
Die Eckdaten sind klar: Augsburg kann heute Abend erstmals seit 2010 wieder den Einzug ins Halbfinale um die deutsche Meisterschaft perfekt machen. Nötig ist dazu ein Sieg im sechsten Spiel gegen Düsseldorf (19.30 Uhr, MagentaTV) – es wäre der vierte und entscheidende. Gewinnt die DEG, stünde es in der Serie 3:3. Ein siebtes Spiel wäre nötig, das dann am Sonntag in Augsburg stattfinden würde.
Damit aber wollen sich die Panther möglichst nicht beschäftigen. Die Mannschaft brach am Donnerstag mit dem Ziel auf, den Sonntag zu Hause auf dem Sofa zu verbringen. Augsburg ist psychologisch im Vorteil, denn auf dem Gegner lastet die Bürde des Gewinnenmüssens. Zudem reisen die Panther mit dem Rückenwind von zwei Siegen in Folge an den Rhein.
Mike Stewart vor Viertelfinale Nr. 6: Die ersten Minuten sind entscheidend
Für AEV-Trainer Mike Stewart werden die ersten Minuten des Spiels entscheidend sein. „Düsseldorf hat gezeigt, dass sie mit viel Energie aus der Kabine kommen. Außerdem spielen sie zu Hause, was ein Vorteil ist. Aber beide Mannschaften haben schon bewiesen, dass sie auch auswärts gewinnen können. Wir wollen von der ersten Sekunde an dagegenhalten.“
Nicht spielen wird Thomas J. Trevelyan. Er zog sich am vergangenen Freitag in Düsseldorf eine Muskel- und Sehnenverletzung an der Oberschenkelrückseite zu, die einen Einsatz in den kommenden drei Monaten unmöglich mache, wie die Panther mitteilten. Trevelyan sei bereits im Klinikum rechts der Isar operiert worden.
Damit bleibt dem Deutsch-Kanadier das Verletzungspech treu. Seit 2011 spielt er in Augsburg und ist nach Steffen Tölzer der Profi mit der längsten AEV-Erfahrung im Kader. Bisher verging aber keine Saison ohne mindestens eine schwere Verletzung. Trevelyan brach sich schon das Handgelenk, die Kniescheibe, den Knöchel, erlitt eine schwere Schulterverletzung und brach sich in der Vorbereitung auf die aktuelle Saison die Mittelhand. Die Oberschenkelverletzung ist das neuste Kapitel einer stattlichen Krankenakte.
Für ihn wird am Freitag erneut Arvids Rekis in die Mannschaft rücken. Ansonsten will Stewart möglichst wenig ändern, am wenigsten die kämpferische Einstellung. „Die Jungs waren bereit, sich in die Schüsse zu werfen und auch die Kleinigkeiten richtig zu machen. Genau so müssen wir auch am Freitag spielen.“
Muss auch Düsseldorf-Coach Harold Kreis seine Mannschaft umbauen?
Auch bei der DEG muss Trainer Harold Kreis offenbar seine Mannschaft geringfügig umbauen. Laut Westdeutscher Zeitung hat sich Ersatztorwart Hendrik Hane verletzt. Das bedeutet, dass der Schwede Fredrik Pettersson Wentzel auf der Bank sitzen wird. Da der aber keinen deutschen Pass besitzt und nur neun Importspieler auf dem Spielberichtsbogen stehen dürfen, muss Kreis einen anderen Ausländer auf die Tribüne setzen. Wer das sein wird, dürfte erst kurz vor Spielbeginn bekannt werden – Play-offs sind immer auch Geheimniskrämerei auf höchstem Niveau.
Kein Wort gab es vonseiten der Panther zum Spielplan, der den in der Hauptrunde mühsam erarbeiteten Heimvorteil als nicht besonders vorteilhaft erscheinen lässt. Dreimal in Folge reisten die Panther zu einem Freitagsspiel nach Düsseldorf – um noch in der gleichen Nacht zurück nach Augsburg zu fahren. Ankunft am Curt-Frenzel-Stadion: Samstagmorgen gegen sechs Uhr. Erholsam ist das nicht.
Die Düsseldorfer Profis dagegen schliefen in ihren eigenen Betten und reisten leidlich entspannt zu den sonntäglichen Spielen nach Augsburg. Das wäre, sollten die Panther am Freitag verlieren, auch an diesem Wochenende so. Am vergangenen Sonntag reiste die DEG gar mit dem Flugzeug an. Diesen Luxus leisten sich die Panther nicht. Sie fahren Bus.
Das 6. Play-off-Spiel wird live im Curt-Frenzel-Stadion übertragen. Alle Infos gibt's hier: AEV zeigt Spiel in Düsseldorf live im Curt-Frenzel-Stadion
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