Brett Olson: „Ich war mächtig erschrocken“
Der spektakuläre „Baseball-Treffer“ des Panther-Stürmers in Wolfsburg hat sich zum „Internet-Renner“ entwickelt. Wie er dieses Tor selbst erlebt hat
Auch einige Tage nach dem 7:5-Erfolg des ERC Ingolstadt bei den Grizzlys Wolfsburg war eine Szene immer noch in aller Munde: Der spektakuläre „Baseball-Treffer“ von Panther Stürmer Brett Olson zur zwischenzeitlichen 6:5-Führung. Sein „Volleyschuss“ aus dem eigenen Drittel fand den Weg am verdutzten Grizzlys-Torhüter Garry Kuhn weg ins gegnerische Gehäuse. Wir haben mit dem 31-jährigen amerikanischen Angreifer des ERCI nochmals gesprochen.
Brett, würden Sie sich eigentlich als Baseball-Fan bezeichnen?
Olson: (lacht) Oh ja, absolut! Ich bin praktisch mit Baseball aufgewachsen und habe es auch selbst bis zur High School gespielt. Dort musste ich mich dann entscheiden, welchen Weg ich künftig einschlagen möchte. Letztlich ist meine Wahl dann auf Eishockey gefallen.
Verfolgen Sie das Geschehen in der MLB (Major League Baseball) nach wie vor?
Olson: Ja, definitiv! Während der Saison checke ich ständig die Ergebnisse und schaue mir auch die Highlights regelmäßig an. Als Jugendlicher war ich ein Fan der New York Yankees, da dort mein Idol Derek Jeter gespielt hat. Heute halte ich es mehr mit den Minnesota Twins und Milwaukee Brewers.
Ihre beeindruckenden Baseball-Fähigkeiten haben Sie ja bei Ihrem Treffer in Wolfsburg unter Beweis gestellt. Können Sie uns einmal verraten, was Ihr „eigentlicher Plan“ in dieser Situation war?
Olson: Nun, um ehrlich zu sein: Wir waren zu diesem Zeitpunkt schon etwas länger in unserem Drittel und haben die Scheibe einfach nicht unter Kontrolle gebracht. Als ich das Ding dann vor mir hochspringen sah, wollte ich es einfach nur irgendwie rausbefördern, um die Situation zu bereinigen und beruhigen. Ich denke, dass mir das ja auch ganz gut gelungen ist (lacht).
Wann haben Sie denn realisiert, dass der Puck die gegnerische Torlinie überschritten hat?
Olson: Nun, zunächst einmal war ich mächtig erschrocken, da ich die Scheibe extrem hart getroffen hatte. Im ersten Augenblick habe ich nur gehofft, dass sie nicht über die Plexiglasscheibe hinter dem gegnerischen Drittel fliegt und ich eine Zeitstrafe wegen Spielverzögerung kassiere. Zum Glück war die Flugbahn dann doch etwas flacher und der Puck hat sich nach unten gesenkt. Als der Goalie dann immer wieder um sich geblickt hatte, da er offensichtlich nicht wusste, wo die Scheibe ist und es plötzlich etwas lauter im Stadion wurde, habe ich langsam realisiert, was da tatsächlich passiert ist.
Würden Sie behaupten, dass dies Ihr bislang spektakulärstes Tor in der Karriere war?
Olson: (lacht) Ja, ich denke schon, dass man das so sagen kann! Es war zugleich auch der bisher glücklichste Treffer, den ich erzielt habe. Das Wichtigste daran war, dass wir damit erneut in Führung gegangen sind und am Ende auch die drei Punkte mit aus Wolfsburg nehmen konnten. Von dem her hat also alles gepasst.
Wie viele Nachrichten haben Sie denn unmittelbar nach diesem Tor auf Ihr Handy bekommen?
Olson: Oh, das waren schon sehr viele! Nachdem sich diese Szene doch ziemlich schnell im Internet oder auf Social-Media-Kanälen verbreitet hat, war es schon ziemlich cool, dass sich eine Menge Freunde aus Nordamerika, die das aufgrund der Zeitverschiebung nach und nach gesehen haben, bei mir gemeldet und mir gratuliert haben. Die meisten konnten es überhaupt nicht glauben, wie dieses Tor überhaupt zustande gekommen ist. Das war schon lustig.
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