FC Augsburg: FCA-Einzelkritik nach Köln-Debakel: Mit vier Fünfern ist die Versetzung gefährdet 

Rafal Gikiewicz Bis zuletzt war nicht klar, ob die Schulter einen Einsatz zulassen würde. Darum wärmte sich der FCA auch mit drei Torhütern auf. Sah beim 0:2 nicht gut aus, als er beim, zugegebenermaßen scharfen, Schuss von Eric Martel einfach nicht schnell genug seine Beine zusammenbrachte. Auch beim 1:3 schien Gikiewicz nicht ganz unbeteiligt. Alles in allem ein gebrauchter Tag, an dem Gikiewicz auch in anderen Szenen unsicher und nicht richtig fit wirkte. Ehrenwert, dass er trotz lädierter Schulte spielte, aber wenn sie ihn behinderte, dann hätte er lieber passen sollen. Note 5,0

Robert Gumny Der Rechtsverteidiger durchläuft gerade ein veritables Formtief. Er hatte vor allem in der ersten Hälfte große Probleme mit seiner Defensivarbeit. Beim 0:1 fehlte die klare Absprache mit Elvis Rexhbecaj und beim 1:3 ließ er Torschütze Linton Maina zu viel Platz, orientierte sich zu sehr Richtung Ball als zum Gegner. An guten Tagen präsentiert er sich wie ein polnischer Nationalspieler, an schlechten hat er kein Bundesliga-Niveau. Am Samstag war es ein schlechter Tag, der nach 65 Minuten frühzeitig endete. Note 5,0

Maximilian Bauer Eine solide Partie des Innenverteidigers, der auch im Spielaufbau immer sicherer wird. Stand beim 1:2 goldrichtig, als er den Schuss von Maier zu Ruben Vargas abfälschte. Konnte beim 1:3 die Fehler seiner Vorderleute nicht mehr ausbügeln. Note 3,5

Jeffrey Gouweleeuw Der Kapitän hatte öfter (zu Recht) Redebedarf mit dem Schiedsrichter. Lieferte sich intensive Zweikämpfe mit David Selke. Gute Spieleröffnung mit seinen langen Bällen. Zusammen mit Bauer hielt er das Zentrum dicht, aber als er vor dem 0:2 und dem 1:3 aus der Zentrale herausgelockt wurde, konnten seine Kollegen diese Lücke nicht schließen. Note 3,5

Iago Der Brasilianer schaltete vor dem 0:2 und dem 1:3 einfach viel zu langsam, wirkte nicht konzentriert genug. Hatte in der Offensive einige gute Szenen, aber auch da fehlten im Abschluss die Präzision und Konzentration. Am Ende auch noch gelb-rot gefährdet, erlöste ihn Trainer Enrico Maaßen in der 65. Minute mit seiner Auswechslung. Note 5,0

Arne Maier Wer in die Nationalmannschaft will, muss auch mal in solch engen Spielen den Unterschiedsspieler machen. War an der Entstehung des Anschlusstreffers beteiligt, gelegentlich blitzte sein Können auch mal auf, aber am Ende war es zu wenig. Note 4,5

Arne Engels Einem so jungen Spieler muss man auch mal schlechte Spiele zugestehen. Und das gegen Köln war ein schlechtes. Verschlief es, vor dem 0:2 dem Torschützen Eric Martel rechtzeitig Einhalt zu gebieten, oder wenigstens ein wenig zu stören. Gewann zwar 80 Prozent seiner Zweikämpfe, doch bei diesem entscheidenden wirkte er so naiv wie ein 19-jähriger belgischer Zweitliga-Spieler. Aber Engels ist stabil genug, um aus solchen Erfahrungen zu lernen. Note 4,5

Elvis Rexhbecaj Wirkte gegen seinen Ex-Klub übermotiviert. Legte enorme 12,36 Kilometer zurück, aber viel laufen heißt nicht immer auch gut spielen. Orientierte sich beim 0:1 viel zu schnell nach vorn, verwirrte damit auch Robert Gumny und ließ zudem Vorlagengeber Julian Chabot vollkommen allein. Strahlte zu keiner Sekunde Ruhe und Souveränität aus. Note 5,0

Ruben Vargas Der auffälligste FCA-Spieler. War bis zu seiner Auswechslung in der 71. Minute immer ein Gefahrenherd. Reagierte bei seinem zweiten Saisontor geistesgegenwärtig. Auf der anderen Seite macht er aus seinen guten Ansätzen in manchen Situationen einfach zu wenig. Note 2,5

Dion Beljo Er muss im harten Bundesliga-Alltag noch viel lernen, was mit gerade mal 21 Jahren aber nicht verwundern sollte. Hatte einige gute Ansätze, aber fünf starke Minuten nach gut einer Stunde sind zu wenig. Zeigte immer wieder Konzentrationsschwächen, die die Kölner Abwehr gerne annahm. Musste in der 35. Minute einfach wegbleiben, als Jensen in aussichtsreicher Position zum Schuss gekommen wäre. Note 4,5

Fredrik Jensen Bekam überraschenderweise in der Startelf den Vorzug vor Irvin Cardona. Hatte große Abstimmungsprobleme mit seinem Kollegen sowohl in der Offensiv- als auch in der Defensivarbeit. Note 4,5 

Daniel Caligiuri (ab 65. für Gumny) Spielte erstmals seit dem 22. Oktober wieder einmal länger als eine Viertelstunde. Aber der Routinier konnte diese Chance nicht für Eigenwerbung nutzen. Am meisten im Gedächtnis bleibt wohl ein Katastrophen-Fehlpass, den man ihm so nicht zugetraut hätte.

David Colina (ab 65. für Iago) Der junge Kroate war bemüht und deutete an, dass er vielleicht doch eine mögliche Alternative für einen Startelfeinsatz als Außenverteidiger sein könnte. 

Irvin Cardona (ab 65. für Maier) Wäre vielleicht doch der bessere Berisha-Ersatz als Jensen gewesen. Hatte in der 70. Minute die große Chance zum Anschlusstreffer, doch traf er nur das Außennetz. Noch besser wäre es gewesen, den Ball zu Jensen durchzulassen, der frei zum Schuss gekommen wäre. 

Nathanael Mbuku (ab 71. für Vargas) Ersetzte den gelb-rot-gefährdeten und nach vielen Zweikämpfen körperlich abbauenden Vargas. Wirkte aber in der einen oder anderen Szene zu eigensinnig. 

Noah Sarenren Bazee (ab 81. für Jensen) Bekam von Trainer Maaßen rund zehn Minuten Spielpraxis verordnet. Wichtig für Bazee persönlich, aber der Mannschaft half es an diesem Nachmittag auch nicht weiter. 

Es werden nur Spieler benotet, die länger als 30 Minuten im Einsatz waren.