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Das große FCA-Interview: Das Sportliche
19.01.2012

Rettig: "Neuzugang? Nur wenn das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt"

Der Manager des FC Augsburg, Andreas Rettig.
5 Bilder
Der Manager des FC Augsburg, Andreas Rettig.
Foto: Fred Schöllhorn

FCA-Vorstand Walther Seinsch, Manager Andreas Rettig und Trainer Jos Luhukay über den Klassenerhalt, Kritik am Spielsystem und einen weiteren Neuzugang.

Wie lautet ihr Fazit zur Vorrunde, Herr Seinsch?

Seinsch: Das absolut Sensationelle ist das Augsburger Publikum. Niemand hätte den Augsburgern oder den Bayerisch-Schwaben das zugetraut. Ich glaube, es ist in Deutschland einmalig, dass eine Mannschaft Spiele verliert und das Publikum applaudiert stehend. Ich wüsste nicht, wo das in Deutschland sonst möglich ist. Das muss nicht die nächsten 100 Jahre so bleiben, aber freuen wir uns daran, wie es ist und das ist außerordentllich bemerkenswert. Die Mannschaft verdient es auch, denn sie spielt besser als ich es ihr zugetraut habe. Trotzdem sind wir Abstiegskandidat, bleiben Abstiegskandidat, aber es heißt nicht, dass wir schon abgestiegen sind. Wir werden alles dafür tun, um es zu verhindern.

Herr Luhukay, mit welchem Gefühl gehen Sie in die Rückrunde?

Luhukay: Wir freuen uns darauf am Samstag wieder zu beginnen. Ich denke, wir haben den Vorteil, dass wir neun Heimspiele haben. Die Begeisterung und Leidenschaft unserer Fans, die sie auch auf unsere Mannschaft übertragen, kann der Vorteil sein, um in der Rückrunde alles aus uns herauszuholen, um das Unmögliche möglich zu machen. Wir können alles noch selber beeinflussen.

Für Sie muss Augsburg doch ein Paradies sein. Sie sind Vorletzter, aber alle jubeln und keiner diskutiert über den Trainer. Ticken hier die Uhren anders?

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Luhukay: Ich sehe es nicht als Paradies. Wir versuchen unsere Arbeit so gut wie möglich zu machen. Es ist wichtig, dass in einem Verein eine gewisse Ruhe herrscht und eine gewisse Kontinuität vorhanden ist. Das bedeutet aber nicht, dass wir uns zurücklehnen. Wir arbeiten jeden Tag, jede Stunde daran unser Ziel zu erreichen. Dies heißt Klassenerhalt. Meine innere Überzeugung ist, den Menschen einen Fußball zu bieten, der ehrlich ist. Die Mannschaft verkörpert Leidenschaft, Kampf, Einsatzwillen. Das sind die Tugenden, die uns im letzten halben Jahr den Weg für die Rückrunde offen gehalten haben.

Fürchten Sie, dass diese Euphorie abbricht im Falle des Abstiegs?

Seinsch: Das ist eine typisch Augsburger Frage. Es geht uns ja gut, aber es könnte ja schlechter werden. Wenn es so kommt, dann kommt es so. Am Sonntag haben wir ja die ersten zaghaften Pfiffchen gehört. Die werden auch wieder kommen. Aber ich glaube, wir haben in den letzten Jahren etwas zusammengebracht. Ich nenne nur das Stichwort Solidarität. Ich glaube nicht, dass es zu einem total negativen Trend kommt. Kritiker wird es immer wieder geben, aber ich bin sehr optimistisch.

Im Dezember haben Sie angekündigt, dass man die Chance auf den Klassenerhalt mit einigen Neuzugängen erhöhen will. Bisher ist aber noch nicht so viel geschehen...

Rettig: Wir stehen auch jetzt wirtschaftlich so da, dass wir jeden Tag einen Transfer tätigen könnten. Aber nur wenn das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt. Es muss insgesamt passen. Der Druck wäre für uns viel geringer, wenn wir jetzt einen großen Namen präsentieren würden und auf den dann alles abzuladen. Man muss den Leuten reinen Wein einschenken, was die wirtschaftlichen Dinge angeht. Um die Chancen auf den Klassenerhalt signifikant zu steigern muss man viel, viel Geld, Millionen, in die Hand nehmen. Und dann haben sie immer noch keine Gewähr. Darum haben wir uns hier an der Nahtstelle zwischen 1. und 2. Liga, für den Weg der wirtschaftlichen Vernunft in allen Bereichen entschieden.

Das heißt, Sie können einen wirtschaftlichen Rückschlag besser verkraften...

Rettig: Richtig. Das ist unsere Strategie und die kann man nicht durch eine fahrlässige Personalpolitik in der Winterpause aufs Spiel setzen.

Sind Sie mit Jan Moravek als einzigem Neuzugang zufrieden, Herr Luhukay?

Luhukay (lacht): Ich würde gerne noch Messi verpflichten. Aber der Präsident hat mir abgeraten.

Seinsch: Einspruch. Ich habe gesagt, wir verpflichten Messi, wenn die Zeitung die Hälfte des Gehaltes übernimmt.

Noch einmal ernsthaft. Wie sehen Sie die Mannschaft aufgestellt?

Luhukay: Ich bin froh, dass wir die Langzeitverletzten wieder begrüßen konnten. Das sind ja im Prinzip auch Neuzugänge. Mit ein, zwei, drei oder vier neuen Spielern wäre es auch nicht sicher, dass wir die Klasse halten werden. In dieser Phase seiner Entwicklung muss ein Verein wie der FCA auch mal einen Rückschlag verdauen können. Unsere Mannschaft hat mittlerweile ein Gerüst, um im nächsten Jahr in der 1.Liga mit dem einen oder anderen Neuzugang weiter nach oben kommen zu können. Und wenn wir absteigen würden, bin ich sicher, dass wir in der 2. Liga unter den Top Fünf sein werden.

Rettig: Das negative Beispiel in die andere Richtung ist 1860 München. Als wir damals (Anm. d. Red. Saison 2003/2004) mit Köln abgestiegen sind, hat 60 in der Winterpause Alles oder Nichts gespielt. Die haben Millionen ausgegeben. Wir sind abgestiegen, die sind abgestiegen. Wir sind gleich wieder aufgestiegen und 60 hat sich davon nie wieder erholt. Wir sollten alles etwas tiefer hängen. Die Saison des FCA endet nicht am 34. Spieltag.

Zurück zur Bundesliga. Herr Luhukay. Warum wird dem FCA der Klassenerhalt gelingen?

Luhukay: Weil ich von meiner Mannschaft überzeugt bin. Wenn sie nicht diese Mentalität hätte, wäre ich nicht so zuversichtlich. Mit den Fans im Rücken kann sie über sich hinauswachsen.

Diese Mannschaft geht jedes Mal ans Limit. Droht nicht die Gefahr, dass sie das nicht über die ganze Saison durchhalten kann?

Luhukay: Wenn die Mannschaft ständig am Limit spielen muss, kostet das mental viel Kraft. Das unterschätzt man oft. Diese Mannschaft hat keine Erfahrung, sie muss immer an die 110, 120 Prozent kommen. Und wenn wir nur an die 80 Prozent kommen, dann haben wir keine Chance ein Spiel zu gewinnen. Dann können wir mithalten, aber am Ende gehen wir als Verlierer vom Platz. Das verlangt mental unglaublich viel. Das geht durch den Körper bis nach unten. Darum sind wir auch so anfällig gewesen. Dann fehlt am Ende etwas. Das kommt daher, dass wir auf einem ganz anderen Level Topleistungen abliefern müssen. In der 2. Liga reichen oft 70 oder 80 Prozent um ein Spiel zu gewinnen. Wir haben in den letzten zwei Jahren nicht immer Topleistungen gezeigt, bei Spielen die wir gewonnen haben. Da haben manchmal 70 oder 80 Prozent gereicht. Jetzt müssen wir aber 110 oder 120 Prozent bringen. Bayern reicht es wenn sie 70 Prozent abrufen. Die individuelle Qualität ist aber so hoch, dass es reicht. Diese Ausnahmespieler hatten wir auch in der 2. Liga, aber in der Bundesliga geht es nur über das Kollektiv. Da müssen wir als Team unglaublich viel investieren und vor allem auch zusammen halten.

Nach dem sich die Personalsituation geändert hat, wird es auch eine Veränderung in der Spielanlage in der Rückrunde geben?

Luhukay: Dieses Spielsystem, das wir spielen, wird in Europa durch alle Topmannschaften gespielt, es wird von der besten Nationalmannschaft, von den Top Vier in Europa gespielt. Selbst unser erfolgreicher Bundestrainer Joggi Löw spielt auch nicht anders. Nur die Qualität und die Ausführung auf dem Platz ist eine andere, wenn ich Mario Gomez auf der Neun habe, wenn ich Ribery links und Robben rechts habe. Da kann ich sagen, die spielen offensiver als wir. Wir haben Sascha Mölders, Tobias Werner und vielleicht Marcel Ndjeng. Worum geht es in der Debatte doch nur? Ob wir einen zweiten Stürmer spielen lassen. Aber wenn wir mit einem zweiten Stürmer zentral auflaufen würden, dann würden wir von zehn Spielen in neun Spielen völlig vom Platz gespielt. Da will ich sie mal hören. Dann kommen die ersten Pfiffe, die ersten Pfeifkonzerte und dann kommen die Beschimpfungen. Und warum? Weil ich der Mannschaft keine Stabilität gegeben habe. Das muss ich aber und das muss zusammen einhergehen mit dem Erfolg. Aber wenn ich blauäugig bin und ich lasse ein 4-4-2-System spielen tue ich das nicht. Es kommt doch nicht von ungefähr, dass von 18 Erstligisten 11 oder 12 dieses System spielen. Das kommt nicht daher, dass dieses System heilig ist, sondern weil sich meine Kollegen davon den meisten Erfolg versprechen. Ein Jupp Heynckes könnte locker einen zweiten Stürmer aufstellen. Aber warum macht er es nicht? Weil er sich mit dieser Spielweise den bestmöglichen Erfolg verspricht und das er damit einen attraktiven Fußball spielen kann. Es wird nächste Woche wieder aufkommen, wenn wir ein Spiel verlieren. Dann wird es wieder heißen der Luhukay spielt zu defensiv, er muss mit einem zweiten Stürmer spielen. Das ist Käse, das ist wirklich Käse.

Wie schaffen Sie es als Trainer, diesen Teamgeist zu schüren?

Luhukay: Jeder Spieler der nach Augsburg kommt, fühlt sich hier wohl. Dann müssen wir dem Spieler zeigen, dass er sich hier persönlich weiterentwickeln kann. Die Mannschaft spürt hier auch nicht so viel Druck von außen, von den Medien. Sie wird außer von der AZ nicht jeden Tag beobachtet oder kritisiert. Selbst in der schwierigen Hinserie nicht. Es ist auch ein Stück Hilfe für mich, dass wir nicht so eine Medienlandschaft haben. Ich habe das schon anders erlebt. In Gladbach hatten wir jeden Tag, fünf, sechs, sieben Zeitungen. Da hattest du noch 100 Meter vom Trainingsplatz zu gehen und ich hatte jedes Mal vier, fünf, sechs Journalisten am Arm hängen. Man darf das nicht unterschätzen. Eine verkehrte Aussage und die Bild-Zeitung oder der Expreß bombardieren dich damit am nächsten Tag. Hier ist man einfach in einem ruhigeren Fahrwasser. Intern dagegen gehen wir schon hart zur Sache, aber es bleibt alles menschlich und persönlich. Wir schauen, dass sich der Spieler nur auf Fußball konzentrieren kann. Wir müssen gemeinsam diesen Weg gehen. Wir müssen einen Mittelweg finden zwischen dem Menschlichen und dem harten Weg, dem wir gehen müssen.

Rettig: Es ist auch wichtig, dass wir von innen heraus Ruhe haben. Wir haben hier keinen Jahrmarkt der Eitelkeiten. Die Spieler wissen genau, dass hier im sportlichen Bereich nur einer das Sagen hat: der Trainer. Das ist eine ganz wichtige Botschaft im Verein, die uns von anderen abheben kann.

Da können ja noch einige Spieler kommen, das Transferfenster schließt ja erst am 31. Januar?

Rettig: Es macht ja keinen Sinn hier Prognosen abzugeben oder zu sagen, wir sind kurz davor. Entscheidend ist - kommt noch was oder kommt nichts mehr. Das können wir ihnen heute nicht beantworten. In drei Stunden kann die Zusage kommen und dann sagen Sie, was erzählt der Rettig denn da. Es macht nur Sinn aus der Deckung zu kommen, wenn die Tinte trocken ist. Bisher ist noch nicht einmal der Füllfederhalter auf dem Tisch.

Aufgezeichnet von Robert Götz und Herbert Schmoll

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