Die Stabilität der vergangenen Jahre ist beim FC Augsburg verloren gegangen. Vieles hängt davon ab, wie Luthe und Giefer sich künftig schlagen.
Als Marwin Hitz den FC Augsburg im Sommer in Richtung Dortmund verließ, war nicht unbedingt zu erwarten, dass der Klub auf dieser Position das sportliche Niveau halten könnte. Das lag daran, dass seine Nachfolger Fabian Giefer und Andreas Luthe mit einem Manko zu kämpfen hatten: Die zwei verfügten über nur wenig Spielpraxis. Insofern schien eine Leistungsdelle vorprogrammiert zu sein, bis einer der zwei Schlussleute zu seiner Topform findet. Nachdem nun fast die gesamte Hinrunde der Bundesliga vorbei ist, kann man aber sagen: Die Torhüter-Problematik ist beim FC Augsburg weitaus größer als gedacht.
Denn bis jetzt überzeugten weder die aktuelle Nummer eins, Andreas Luthe, noch Fabian Giefer, der bis zum vierten Spieltag im Kasten stand. Während der bemitleidenswerte Giefer sich gleich mehrere schlimme Patzer leistete, sind die Fehler bei Luthe nicht so eklatant. Es ist mal, wie gegen Nürnberg, ein Schuss aus kürzester Distanz, der im Netz einschlägt. Dann ist es, wie in Berlin, ein Schuss, den Luthe in die Mitte abprallen lässt. Die Situationen häufen sich beim 31-Jährigen, in denen man als Beobachter geneigt ist zu sagen: Ein richtig guter Torwart hätte diesen Ball gehalten. Was damit impliziert ist: Hitz hätte diesen Ball gehalten.
FC-Augsburg-Torhüter: Es ist für Andreas Luthe noch nicht zu spät
Fünf Jahre lang hütete der Schweizer den Kasten des FC Augsburg. Er rettete dem FCA einige Spiele und verlieh der Abwehr Stabilität. Selbiges kann man zumindest bislang nicht über seine Nachfolger sagen. Dass der FCA in dieser Bundesligasaison erst einmal ohne Gegentor blieb, liegt natürlich nicht nur an den Keepern, sondern auch an deren Vorderleuten. Eine Teilschuld an der Defensivmisere trifft aber auch Giefer und Luthe.
Die Stabilität der vergangenen Jahre ist verloren gegangen. Für Augsburg ist eine sichere Defensive die Grundlage und letztlich sogar wichtiger als die Gewissheit, in der Offensive immer für ein Tor gut zu sein. Zumal im Spiel nach vorne vieles vom verletzungsanfälligen Finnbogason abhängig ist.
Es ehrt Spieler und Verantwortliche des FCA, die Schuld nun nicht beim Torhütergespann zu suchen. Allerdings scheint dieser Weg auch alternativlos. Denn einen Keeper mit Erstligaformat im Winter zu holen, ist für Augsburg finanziell nur schwer machbar. Es ist für Luthe noch nicht zu spät, sich auf Bundesliga-Niveau zu stabilisieren. Schafft er das nicht, könnte der FCA in dieser Saison große Probleme bekommen.
Lesen Sie zur Situation im FCA-Tor auch diesen Bericht von Robert Götz: Fabian Giefer glaubt weiter an seine Chance beim FCA.
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Letzter Mann zu sein, ist oft undankbar. Wenn ein Stürmer verschießt, ist das nicht so schlimm, als wenn der Torwart einen Fehler macht.
Es stimmt, Hitz war oft der Garant für ein "zu-Null-Spiel", hatte halt seine Schwächen beim Rauslaufen. Scheinbar konnte ihn die Vereinsführung nicht aufhalten, aber wenn er lieber auf der Bank versauert......
Man darf aber auch an Luthe legitime Kritik äußern. Sind alles Spitzenverdiener.