Einzelkritik: Der FCA spielt gegen Bayern wie ein Absteiger
Das war gar nichts: Mit 0:6 geht der FC Augsburg in der Allianz-Arena gegen den FC Bayern unter. Es war eine Leistung, die Sorgen macht. Die Einzelkritik.
Das Bemühen war den Fußball-Profis des FC Augsburg beim 0:6 (0:2) beim FC Bayern München (der Spielbericht: 6:0! Der FC Bayern demütigt den FCA) nicht abzusprechen. Und natürlich sind die Bayern gerade in Überform, doch genügte fast kein einziger der 14 eingesetzten Augsburger Spieler an diesem Tag Bundesligaanforderungen. Der FCA präsentierte sich wie ein Absteiger.
Marwin Hitz: Der Torhüter konnte einem Leid tun. An diesem Nachmittag stand er in der Schießbude der Liga. Die Bayern konnten schalten und walten wie sie wollten. Vielleicht hätte er den Querpass vor dem 0:2 mit etwas mehr Entschlossenheit abfangen können, doch hätte er dann einen Zusammenprall mit Gojko Kacar riskiert. Note 4
Kevin Danso: Der Youngster zeigte in der Anfangsphase auch gegen die großen Namen wie Ribery, Lewandowski oder Müller keine Scheu, hielt im Luftkampf auch gegen Hummels dagegen. Doch im immer größer werdenden Abwehrchaos verlor auch er immer mehr den Überblick. Er war aber die einzig positive Erscheinung im schwarzen FCA-Dress. Note 4
Gojko Kacar: Der Serbe spielt normalerweise seinen Part so routiniert, dass er wenigstens im Team nicht groß negativ auffällt. Das gelang ihm gegen die Münchner nur ganz, ganz selten. Ansonsten wie sein Innenverteidiger-Kollege Christoph Janker einfach überfordert. Note 5
Christoph Janker: Sein Comeback ging vollkommen in die Hose. Bekam von den Bayern-Stars klar seine Grenzen aufgezeigt. Ging im Kurzpass-Wirbel trotz passablen Zweikampfwerts (sechs von neun Zweikämpfen gewonnen), unter. Note 5,5
Verhaegh war viel zu langsam
Paul Verhaegh: Der Kapitän war auf der rechten Außenbahn an diesem Tag nur ein Schatten seiner selbst. Bekam Ribery nie ansatzweise in den Griff, war oft mental und körperlich viel zu langsam. Eine schwache Leistung. Für ihn kam in der 80. Minute Jonathan Schmid. Note 5,5
Jan Moravek: Es war eine der schwächsten Leistungen des Tschechen in der letzten Zeit. Das deutete sich schon vor dem 0:1 an, als er wie eine Fahnenstange ausgespielt wurde. Ließ die Münchner im zentralen Mittelfeld schalten und walten wie die wollten. Und die wollten an diesem Tag. Besonders Thiago. Wurde in der Halbzeit zurecht ausgewehselt. Note 6
Tim Rieder: Das Talent aus dem eigenen Nachwuchs war als Abräumer vor der Abwehr überfordert. Rieder versuchte viel, hätte gegen die Bayern dort aber nicht aufgestellt werden dürfen. Es war eine harte Schule für Rieder, doch da muss er durch. Note 5,5
Dominik Kohr: Kam nie ins Spiel, leistete sich gerade in der Anfangsphase teilweise haarsträubende Abspielfehler, gewann überhaupt keinen einzigen Zweikampf. Fiel nur durch seine frühe gelbe Karte und durch ein Distanzschüsschen auf. Das war überhaupt nichts. Note 6
Philipp Max: Er mühte sich zwar nach Kräften. Doch die linke Abwehrseite war gegen die Bayern das Einfalltor. Coman und später Robben machten mit dem Linksverteidiger, was sie wollten. Max bekam nie einen Zugriff. Das lag aber auch daran, dass er von Ji in der Abwehrarbeit kaum unterstützt wurde. Note 6
Dong-Won Ji: Der Südkoreaner lieferte eine schwache Partie ab. War die zweite Sturmspitze neben Bobadilla, aber in dieser Funktion quasi ohne Wirkung. Natürlich musste er auch viel in der Defensive helfen, doch auch dort zeigte er gerade als Unterstützung für Max große Schwächen. Gewann nur 15 Prozent seiner Zweikämpfe. Note 5,5
Bobadilla wurde im Sturm allein gelassen
Raul Bobadilla: Der Stürmer war zu Beginn hochmotiviert, sorgte in der 10. Minute für die einzige wirklich zwingende FCA-Offensivaktion in der Allianz-Arena, als er in der eigenen Hälfte den Ball gegen Bernat eroberte und dann nach einem 70-Meter-Sprint Dominik Kohr mustergültig bediente, der schwach abschloss. Danach hing Bobadilla vorne, von seinen Mitspielern allein gelassen, in der Luft. 16 Ballkontakte sagen alles. Wurde in der Halbzeit von Trainer Baum erlöst. Note 4,5
Halil Altintop: Er kam in der 46. Minute für Raul Bobadilla, versuchte vorne wenigstens ab und zu den Ball zu halten. Blieb aber meistens beim Versuch. Ist aber auch kein Spieler für die Sturmspitze. Vielleicht wäre Finnbogason der bessere Wechsel gewesen. Note 5
Georg Teigl: Ersetzte in der zweiten Hälfte Jan Moravek. War bemüht, lief in 45 Minuten fast sechs Kilometer (ein guter Wert), hatte aber nur 14 Ballkontakte. Impulse kamen auch von ihm keine. Note 5
Jonathan Schmid: Durfte - oder besser gesagt musste - in der 80. Minute für Verhaegh auf das Feld. Der Neuzugang von Hoffenheim spielte wie schon fast die ganze Saison über – blass, unter seinem Können. Doch da war er gegen die Bayern in guter Gesellschaft.
Es werden nur Spieler bewertet, die länger als 30 Minuten spielen.
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Endlich mal eine ehrliche und realistische Einschätzung der AZ (Danke Hr. Götz) zu einer Leistung,
die man nur Unterirdisch bennen kann. Klar waren es die Bayern, aber die technischen und läuferischen Deffizite waren trotzdem erkennbar.
Wollen wir nur hoffen, dass jetzt am Mittwoch alles gut geht und die 3 Punkte in Augsburg bleiben. Ich wünsche nur das Beste für die restlichen Spiele !
Hoffentlich lernt Hr. Reuter und der Super-Scout etwas aus den bisherigen miserablen Einkäufen und schaffen es für die neue Saison einen einigermaßen Bundesligatauglichen Kader zusammen zu stellen.
Mit Kritik kommt man da nicht weiter, wenn 500 Millionen €uro gegen 50 Millionen €uro spielen, speziell dann, wenn der FCB gerade eine "Hoch-Phase" hat.
Am Mittwoch gegen die "Schanzer" muss "Kante" gezeigt werden; alles ausser 3-Punkte sind nur "Marien-Käfer".
Dieser berechtigten Kritik ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Es bleibt zu hoffen, dass es am Mitttwoch gegen Ingolstadt besser wird, wenn einige Stammspieler zurückkehren. Kann die Zeitung bitte mal für Aufklärung sorgen, warum Moritz Leitner, eingekauft für 2,00 Mio. von Lazio Rom, auf der Bank versauert? Die Fans dachten, er soll uns sofort helfen! Die verkorkste Personalpolitik (O-Ton Stefan Reuter in der Winterpause:"Wir haben einen breiten Kader und sind qualitativ gut aufgestellt") wurde an dieser Stelle schon häufig kommentiert. Wie man auch nach der Vorrunde gut nachrüsten kann, zeigt u.a. Werder Bremen. Der Däne Thomas Delaney, 25 Jahre, ebenso wie Leitner Zentrales Mittelfeld, hat gestern in Freiburg drei Tore geschossen!