FCA-Trainer Martin Schmidt bereitet sein Team auf Schalke vor
Beim ersten öffentlichen Training in dieser Woche müssen 100 Fans lange warten, weil die Videoanalyse des Trainers vor dem Schalke-Spiel länger als geplant dauert.
Eine gute halbe Stunde mussten die rund 100 Trainingszuschauer am Feiertag warten, bis die Profis des FC Augsburg auf dem Trainingsplatz erschienen. Offiziell war die erste öffentliche Übungseinheit der Woche um 15 Uhr angesetzt, begonnen hat sie um kurz nach halb vier. „Wir waren drinnen noch mitten in der Videoanalyse, mitten in der Arbeit, darum sind wir ein Ticken später gekommen“, entschuldigte sich Martin Schmidt dann auch gleich. Am Tag der Arbeit hatte der neue FCA-Trainer seinen Spielern einiges auferlegt, denn die Analyse wurde dann sofort praktisch umgesetzt.
Wie FCA-Trainer Martin Schmidt die Spieler auf Schalke vorbereitet
Schon wenige Minuten nach der 1:4-Niederlage gegen Bayer Leverkusen am vergangenen Freitag hatte der Schweizer gesagt: „Wir haben noch viel Arbeit vor uns und wir sind noch längst nicht durch.“ Und die Ergebnisse des Wochenendes gaben ihm recht. Stuttgart gewann 1:0 gegen Gladbach, Hannover 1:0 gegen Mainz, Nürnberg spielte 1:1 gegen Bayern und Schalke schockte im Revierderby Dortmund mit 4:2. Schmidt überrascht das nicht: „Das ist normal für die Endphase einer Meisterschaft. Einer kämpft ums Überleben, der andere denkt, wir sind doch gut, schon kann so etwas passieren.“
Darum könnte es beim sonntäglichen Gastspiel auf Schalke (13.30 Uhr, Eurosport Player) für den FCA noch um viel gehen. Sollte der VfB Stuttgart in Berlin am Samstag allerdings verlieren, wäre aber der direkte Klassenerhalt schon ohne eigenes Zutun gesichert. Darauf will sich Schmidt aber gar nicht einlassen. „Es ist gut, dass wir da im Flieger sitzen und nichts sehen, denn wir wollen das beeinflussen was wir können, und das ist unser Spiel.“
Der plötzlich aufgeflammten Euphorie auf Schalke sieht er gelassen entgegen: „Wenn sie verloren hätten, hätten sie eine Reaktion zeigen müssen, so verlangt das Publikum eine Bestätigung und denkt sich: Wer Dortmund schlägt, schlägt auch den FCA. Wir müssen das Spiel annehmen, wie es ist.“
Noch gilt die ganze Konzentration des Trainers dem Hier und Jetzt. „Wir sind auf der Zielgeraden, aber noch nicht im Ziel.“
Neuer FCA-Chefscout Timon Pauls nimmt seine Arbeit auf
Doch im Hintergrund laufen die Planungen beim FC Augsburg für die kommende Saison auf Hochtouren. Am Mittwoch hat zum Beispiel der neue Chefscout Timon Pauls, der 26-Jährige kam vom FC Bayern, seine Arbeit aufgenommen. Und der Trainer hat seine Wünsche bei Sport-Geschäftsführer Stefan Reuter schon hinterlegt: „Klar gibt es Tendenzen, klar gibt es intern Strategiegespräche, aber das geht mich und mein Team derzeit noch gar nichts an. Jeder macht seine Aufgaben.“
Allerdings nehmen die Spekulanten keine Rücksicht auf die Befindlichkeiten von Schmidt. Und so wird der FCA schon munter mit möglichen Neuzugängen in Verbindung gebracht. So soll Augsburg Interesse an Niklas Dorsch, 21, haben. Der defensive Mittelfeldspieler aus der Schule des FC Bayern spielt derzeit beim Zweitligisten 1. FC Heidenheim.
Auch Stürmer Florian Niederlechner, 28, vom SC Freiburg soll auf der Interessenliste des FCA stehen. Schmidt selbst hatte ihn 2015 von Heidenheim zum FSV Mainz 05 geholt. Doch zum Stammspieler wurde Niederlechner unter Schmidt nicht und nach nur einem halben Jahr ließ er sich nach Freiburg ausleihen.
Ob Schmidt ihn jetzt unbedingt in Augsburg haben will? Schmidt antwortet diplomatisch: „Die Ersten, die man bei einem neuen Verein ins Gespräch bringt, sind die mit einer Verbindung. Ich habe mit Florian weder geredet noch telefoniert. Aber ich bin auch manchmal sehr überrascht, was für Spieler kommen und gehen sollen. Aber 90 Prozent, was jetzt geschrieben wird, wird im Sommer ganz anders sein.“
Einen Neuzugang bekommt der FCA von Schalke 04
Wo Reece Oxford in der kommenden Saison spielen wird, ist noch nicht fixiert. Laut englischen Medien soll der FCA bereit sein, über neun Millionen Euro auf den Tisch zu legen, um den 20-jährigen Innenverteidiger, der von West Ham United ausgeliehen ist, fest zu verpflichten. Ob das die sparsamen Schwaben wirklich locker machen, Schmidt sagt dazu: „Keine Ahnung, was er wert ist. Ich habe noch kein Preisschild an ihm gesehen.“ Stefan Reuter wollte dazu nichts sagen. Er beobachtete das Training aufmerksam und ließ Pressesprecher Dominik Schmitz ausrichten, dass man sich derzeit voll auf den Klassenerhalt konzentriere und sich zu Spekulationen nicht äußern werde.
Sicher scheint hingegen ein Neuzugang in der Verwaltung zu sein. Laut dem Sportbusiness-Informationsdienstleister Sponsors wird ab 1. Juni der 40-jährige Björn Endter beim FCA für das Marketing und den Vertrieb zuständig sein. Eine Personalie, die vor dem Sonntagsspiel durchaus Brisanz enthält: denn Endter kommt von Schalke 04.
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Taktik in und Video-Analyse her, das Einzige was auf Schalke stehen muss, ist die N U L L !!