FC Augsburg: Einer kommt - zwei gehen wohl
Sascha Mölders komplettiert den Sturm des FC Augsburg. Für zwei andere Spieler heißt es dagegen Abschied zu nehmen.
Beinahe hätte Sascha Mölders (26) seinen neuen Arbeitgeber, den FC Augsburg, am 8. Mai in eine tiefe Depression gestoßen. Beim 2:1-Sieg der Schwaben gegen den FSV Frankfurt hatte der Stürmer in der dritten Minute einen Elfmeter herausgeholt, der zum frühen 1:0 für die Gäste führte. Und dann kam die 64. Minute, als der Frankfurter Stürmer beim letzten Heimspiel der Saison alleine auf FCA-Torhüter Simon Jentzsch zulief. Es stand 1:1 und der FCA benötigte einen Sieg, um den Bundesliga-Aufstieg klarzumachen. Einen 1:2-Rückstand hätte der FCA an diesem Nachmittag wohl nicht mehr wettgemacht.
Mölders schoss gut, doch Jentzsch reagierte noch besser. Er verhinderte mit einer tollen Reaktion den 16. Saisontreffer von Mölders. Der Rest ist bekannt. Der FCA steht erstmals in seiner Vereinsgeschichte in der Bundesliga, und Mölders wird in dieser historischen Saison das FCA-Trikot tragen.
Rettig: „Er passt exakt in unser Anforderungsprofil“
Gestern gab der Bundesliga-Aufsteiger bekannt, dass der gebürtige Essener einen Zwei-Jahres-Vertrag beim FCA unterschrieben hat. „Wir sind glücklich, dass wir unseren letzten Kaderplatz im Angriff mit Sascha Mölders besetzen können, da er exakt in unser Anforderungsprofil passt“, so FCA-Geschäftsführer Andreas Rettig. Damit hat der FCA auch Ligakonkurrenten wie den 1. FC Kaiserslautern beim Kampf um den Torjäger ausgestochen.
Mölders gilt als robust, kopfball- und laufstark, aber nicht gerade als pflegeleicht. Ein Arbeiter, der sein Herz auf der Zunge trägt, aber auch weiß, wo das Tor steht. So erzielte er für den MSV Duisburg II in der Oberliga in 49 Spielen 39 Tore. Er rückte in den Bundesliga-Kader auf. Richtig durchsetzen konnte er sich nicht, und so wechselte er 2008 zum Regionalligisten RW Essen. 42 Tore in 52 Spielen lautete dort seine Bilanz. Im Januar 2010 wechselte er zum abstiegsbedrohten Zweitligisten FSV Frankfurt. Mit drei Toren trug er zum Klassenerhalt bei. Seinen bis 2011 laufenden Vertrag verlängerte er bereits im Sommer 2010 bis 2013. In dieser Saison landete er mit 15 Toren auf Rang vier der Torjägerliste zusammen mit Adrian Ramos (Hertha BSC) und noch vor Nando Rafael. So viel Treffsicherheit weckte Begehrlichkeiten.
Der FCA machte nun das Rennen, auch wenn Manager Andreas Rettig bekanntlich an einer Ablöse-Allergie leidet. Es wurde zwar Stillschweigen vereinbart, doch soll Mölders laut Kicker eine Ausstiegsklausel mit einer festgeschriebenen Ablöse von 175.000 Euro haben. Der Familienvater freut sich auf Augsburg: „Ich möchte meinen Teil dazu beitragen, dass wir den Klassenerhalt in der Bundesliga packen.“ Mit dem sechsten Neuzugang der Saison ist der FCA-Angriff komplett, jetzt wird noch eine Art Spielgestalter für das Mittelfeld gesucht.
Dort scheint für Lukas Sinkiewicz kein Platz mehr zu sein. Der Möbelwagen soll schon vorgefahren sein, und Sinkiewicz soll mit Bochum verhandeln. Keine Zukunft hat trotz laufenden Vertrages auch Jonas de Roeck (31). Der Verteidiger sucht schon einen anderen Verein.
Egal wie die FCA-Mannschaft aussehen wird, die Dauerkarten entwickeln sich zum Renner. Gestern begann der Verkauf für die Mitglieder. Es bildeten sich lange Warteschlangen. Bisher hat der FCA schon über 10 000 Dauerkarten an den Mann gebracht. Ein Ende des Booms ist nicht abzusehen.
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